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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Welten herumstreifte, in die er kein Auto mitnehmen konnte.
    Er fuhr vom Firmenhof.
    Adresse Nr. 3 stand auf seinem Besuchsplan.
    ***
    »So kann man leben«, murmelte Zamorra im Selbstgespräch, als er das Coupé am äußeren Tor des Grundstücks anhielt. Hinter der Ummauerung erstreckte sich ein baumüberschatteter Park, in dessen Mitte sich am Ende einer begrünten schmalen Straße eine Jugendstilvilla befand. Zamorra sah den auf einem Pfosten stehenden Melder, senkte per Knopfdruck die Fensterscheibe ab und konnte auf den Rufknopf drücken, ohne aus dem Wagen steigen zu müssen.
    Es knackte. »Bitte?« kam dann die Anfrage aus der Ferne.
    »Nicolas Duval«, meldete Zamorra sich. »Tut mir leid, daß ich früher als telefonisch vereinbart komme, aber ich bin mit meinen Geschäften früher fertig geworden, als ich dachte…«
    »Schon gut. Sie können fahren.«
    Vor Zamorra öffnete sich das schmiedeeiserne Portal. Hinter ihm schloß es sich sofort wieder. Er ließ den 635 CSi gemächlich auf die Villa zurollen. Davor befand sich eine großzügige Springbrunnenkonstruktion, um die herum der Weg führte, so daß ein umständliches Wendemanöver entfiel und der Wagen nach der Umrundung wieder in Richtung Straße stand. Zamorra stieg aus und sah sich um.
    Von der Stadt Lyon war nicht das geringste zu sehen oder zu hören. Auch der Verkehr der nahen Straße wurde von den Bäumen und Sträuchern fast vollständig abgedämpft. In der Tat, hier konnte man wirklich gemütlich leben. Zu übertreffen war diese Wohnlage nur noch vom Château Montagne.
    Die große Haustür am Ende der überdachten Marmortreppe wurde geöffnet. Ein junger Mann in dunklem Anzug trat ins Freie.
    »Monsieur Duval?«
    Zamorra nickte und bewegte sich die breiten Stufen hinauf. Nicole würde nichts dagegen einzuwenden haben, daß er ihren Namen in geringfügig abgeänderter Form verwendete. Aber unter seinem richtigen Namen hatte er sich hier nicht einführen wollen. Er war in Fachkreisen als Parapsychologe zu bekannt, und wenn er etwas Pech hatte, erkannte Tibor Thibaut ihn gar vom Gesicht her und roch den Braten, denn was sollte ein Parapsychologe schon bei einem Magier wollen?
    »Bitte, folgen Sie mir.«
    Tibor Thibaut schien mit seinen Magie-Therapien nicht schlecht zu verdienen, was die Ausstattung des Hauses verriet. Ölgemälde, die Zamorra als echt erkannte, Samttapeten, die augenscheinlich Designer-Muster trugen, und sündhaft teure orientalische Teppiche. Hier und da Blattgoldauflagen an Bilderrahmen oder Türverzierungen. Der junge Mann führte Zamorra zu einer dieser großen Eichenholztüren und ließ ihn in einen großen Raum eintreten, der fast schon ein Saal war. Ein Teil war als Wohnzimmer ausgestattet und bot durch mehre re nebeneinander liegende Fenster und eine Glastür freien Blick auf eine ausgedehnte Terrasse. Von Sträuchern geschützt, schimmerte dahinter das Wasser eines Swimmingpools.
    Zamorra wandte sich in die andere Richtung. Eine Leder-Sitzgruppe mit Rauchtisch vor einem offenen Kamin, in dem ein kleines Feuer knisterte, anscheinend gerade erst in Brand gesetzt. Zamorra lächelte. Die Vorbereitungen stimmten, nur war er eben eine Stunde zu früh eingetroffen.
    Absichtlich. Er hatte den Magier überrumpeln wollen. Der sollte in seinen Vorbereitungen für einen eindrucksvollen Auftritt gestört werden.
    »Bitte, nehmen Sie einstweilen Platz und machen Sie es sich bequem, Monsieur Duval«, sagte der junge Mann. »Darf ich Ihnen eine Erfrischung reichen? Monsieur Thibaut kommt gleich.«
    Hinter dem jungen Mann tauchte ein hochgewachsener, hagerer Mann mit asketischem Gesicht auf. Er schob den anderen einfach beiseite. »Einen Kaffee für Monsieur Duval«, sagte er. »Für mich einen Tee. Es tut mir leid, daß Sie einen Augenblick warten mußten und ich Sie nicht persönlich empfangen konnte, Monsieur Duval. Bitte, nehmen Sie doch Platz.«
    Woher weiß er, daß ich gerade Kaffee erbitten wollte? fragte Zamorra sich verblüfft. Im nächsten Moment glaubte er, Thibaut habe seine Gedanken gelesen, als der Magier lächelnd verriet: »Eine kleine Kostprobe meines bescheidenen Könnens, Monsieur. Sie wollten doch einen Kaffee, nicht wahr? Ich sah es Ihnen an, was Sie sagen würden.«
    Zamorra ließ sich vorsichtig in einem Sessel nieder, so daß er die Zimmerwand im Rücken hatte. Rechts von ihm knisterten die langen anbrennenden Scheite. Thibaut ließ sich Zamorra gegenüber nieder und lehnte sich zurück.
    »Ich habe mich zu

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