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0420 - Der Magier von Lyon

0420 - Der Magier von Lyon

Titel: 0420 - Der Magier von Lyon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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fiel auf seinen Sessel zurück.
    »Woher wissen Sie das?« fragte er.
    »Woher wissen Sie das?« fragte auch Mondee.
    »Ich habe es gesehen. Durch Ihre Augen, Monsieur Roquet«, sagte Zamorra. Bewußt hatte er jetzt dieses Detail erwähnt, das in keinem Zeitungsartikel gestanden haben konnte, um zu beweisen, daß er tatsächlich in Roquets Erinnerung geblickt hatte.
    Er sah zwischen den beiden Männern hin und her.
    »Sie sehen, daß ich mir keinen Unsinn aus den Fingern gesogen habe. Den unerlaubten Eingriff in Monsieur Roquets Privatsphäre bitte ich zu entschudligen, aber ich sah in diesem Überraschungs-Überfall die einzige Möglichkeit, Ihnen beiden klar zu machen, welche Möglichkeiten sich durch meine Versuche, Ihnen zu helfen, bieten. Inwieweit unter Hypnose erfolgende Aussagen vor Gericht Gültigkeit erlangen, kann ich nicht beurteilen, aber ich will in meinem Versuch noch einen Schritt weitergehen.«
    »Und wie soll das aussehen!« fragte Roquet grimmig. Es war ihm anzusehen, daß er nicht wußte, was er von der ganzen Sache halten sollte.
    »Ich will feststellen, ob Sie schon einmal hypnotisiert worden sind, Monsieur Roquet«, sagte Zamorra. »Sie erinnerten sich daran, einen Auftrag durchgeführt zu haben, aber nicht, wer Ihnen diesen Auftrag gab und was er beinhaltete…«
    »Wovon Sie auch mir nichts gesagt haben«, tadelte Mondee. »Wie soll ich Sie hinreichend verteidigen, wenn Sie mir Fakten verschweigen? Denken Sie daran, daß die Anklage auf Mord lauten wird. Wir müssen jeden Strohhalm ergreifen, um diese Anklage abzumildern.«
    »Um mich in eine Heilanstalt zu stecken«, fauchte Roquet, »weil ich für nicht zurechnungsfähig erkannt werde…«
    »Sie wollen mich immer noch gezielt mißverstehen«, stellte Zamorra fest. »Ich möchte den Beweis erbringen, daß Sie, Roquet, unter Hypnose dazu gebracht wurden, Lacroix zu erschießen. Denn in diesem Fall können Sie wirklich nichts von Ihrer Tat wissen und auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden… und alles, was ich eben in Ihrer Erinnerung sah, deutet darauf hin!«
    »Mord unter Hypnose ist unmöglich!« behauptete Mondee. »Das haben schon ganz andere Experten unabhängig voneinander festgestellt. Auch unter Hypnose kann man niemanden zwingen, etwas zu tun, was seiner inneren Überzeugung widerstrebt.«
    »Das ist eben der Knackpunkt«, sagte Zamorra. »Aber ich bin mir gar nicht so sicher, ob es nicht doch einen Weg gibt. Lassen Sie mich einen Versuch wagen.«
    Roquet sah Mondee an. Der kämpfte mit sich. Schließlich nickte er. »Fangen Sie an. Aber ich werde aufpassen wie ein Schießhund, daß Sie nichts mit meinem Mandanten anstellen, das dieser nicht will oder was ihm schaden könnte, und ich werde persönlich dafür sorgen, daß Sie der Teufel holt, wenn…«
    Zamorra lächelte. Ahnte Mondee überhaupt, zu wem er ausgerechnet diese Bemerkung machte?
    Der Parapsychologe konzentrierte sich wieder auf sein Vorhaben. Diesmal brauchte er das Amulett stärker als zuvor. Fast glaubte er schon nicht mehr an seine eigene Theorie, weil das Amulett während der ganzen Zeit nicht einmal Restaustrahlungen Schwarzer Magie bei Roquet festgestellt hatte. Damit schieden dämonische Einwirkungen so gut wie aus.
    Aber dann sah er, was er befürchtet hatte.
    André Roquet war auf die gleiche Weise behandelt worden wie Henri Vaultier!
    ***
    »Jetzt müssen Sie das nur noch beweisen können, Zamorra«, sagte Mondee, als sie zu seiner Kanzlei zurückfuhren. »Hieb- und stichfest. Ich fürchte nur, daß sich das nicht so einfach machen läßt.«
    »Es läßt sich dann machen, wenn wir den Drahtzieher finden. Den Auftraggeber, der Roquets Willen mittels Hypnose so manipuliert hat, daß der arme Teufel zum Mörder gemacht werden konnte.«
    »Und wie wollen Sie das anstellen?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es noch nicht«, wich er aus. »Ich muß darüber erst einmal nachdenken.«
    »Das heißt also, daß diese ganze Aktion außer einer Menge Ärger nichts gebracht hat«, sagte Mondee.
    »Das heißt es nicht, Herr Advokat«, gab Zamorra scharf zurück, »aber ich bin Parapsychologe und kein Zauberer, der Wunder und Patentlösungen aus dem Ärmel schüttelt! Ich habe herausgefunden, daß Roquet einem Para-Zwang unterlag, aber so etwas wie geistige Fingerabdrücke, die zum Hypnotiseur führen, gibt es in dieser Form nicht. Sie könnten mir helfen, wenn Sie mir verraten, zu wem Roquet in den letzten ein bis zwei Monaten Kontakt hatte. Älter

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