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0424 - Das lebende Bild

0424 - Das lebende Bild

Titel: 0424 - Das lebende Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesichtsausdruck, da die Verbindung stand. Er sprach deutsch, als er sich mit Namen meldete und seinen Wunsch vortrug. Danach schwieg er und nickte.
    »Was ist denn?« fragte Sheila.
    »Sie verbinden mich weiter.«
    »Schon ein Vorteil«, meinte Shao.
    »Hallo, Will, du alter Tiger. Was machst du denn für Sachen?«
    Bill lachte in den Hörer hinein.
    Der verletzte Kommissar mußte ihn schon an der Stimme erkannt haben, darauf ließen die folgenden Reaktionen des Reporters schließen. Sie plauderten über den Fall und über die Schwere der Verletzung. Dann kam Bill Conolly zum eigentlichen Thema.
    »Hör mal, ich möchte gern wissen, wo sich John Sinclair aufhält.«
    »Kann ich dir nicht sagen!« Will hatte so laut gesprochen, daß es auch die anderen verstanden.
    »Und worum geht es, Will?«
    »Das ist eine lange Geschichte.« Der Kommissar räusperte sich und sprach wieder normal. Nur Bill hörte mit, und sein Gesichtsausdruck änderte sich. Er sah nicht mehr locker und fröhlich aus, sondern wirkte verkniffen und nickte hin und wieder.
    »Das könnte für John gefährlich werden«, meinte er.
    »In der Tat!« Mallmann sprach wieder laut.
    Die beiden telefonierten noch einige Minuten miteinander, bis der Reporter mit den Wünschen aller Anwesenden für eine gute Besserung einhängte. Bedächtig griff der Reporter zu seinen Zigaretten und zündete sich ein Stäbchen an. Den Rauch blies er gegen das Kaminfeuer.
    Die anderen sahen seinem Gesicht an, daß etwas nicht stimmte.
    »Was hast du denn?« fragte Sheila.
    Bill hob ruckartig den Kopf. »Wir können John nicht erreichen!«
    »Ist das ein Wunder?«
    »Im Prinzip nicht.« Bill schaute Shao an. »Es wäre auch nicht weiter tragisch, aber ich habe von Will Mallmann erfahren, in welch einer Situation sich John befindet.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich will es anders ausdrücken. Nürnberg scheint sich für John Sinclair zu einem verdammt heißen und gefährlichen Pflaster zu entwickeln.«
    Jetzt wurde Suko hellhörig. »Weißt du mehr?«
    »Nicht viel, aber der Fall kann brisant werden, wenn er es nicht schon ist.«
    »Was hat er dir gesagt?«
    »Suko, er konnte mir nichts sagen. Wenigstens nichts über John. Er berichtete mir nur von diesem gräßlichen Mord. Da ist ein Kollege auf scheußliche Art und Weise umgebracht worden. Will glaubt daran, daß die Killer aus einem Gemälde gestiegen sind, das er gesehen hat. Er konnte die Bestien auch beschreiben. Eine Mischung aus Werwolf und Gorilla, wie er sagte.«
    Niemand lachte. Die Freunde wußten, daß es Dinge gab, die sich nicht nur schrecklich anhörten, sondern es auch waren. Bis Suko wieder das lastende Schweigen brach. »Und diese Killer-Bestien will John jagen?«
    »Er ist dabei.«
    »Allein?«
    Der Reporter verzog den Mund. »Wir alle kennen ihn. Ichglaube nicht, daß er die Hilfe der deutschen Polizei in Anspruch nehmen wird. Wird man ihm überhaupt glauben?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    Sheila stand auf, ging zum Kamin und legte ein Holzscheit nach.
    »Wie ich dich kenne, Bill, sitzt du schon auf dem Sprung«, sagte sie, nachdem sie sich umgedreht hatte.
    »Richtig.«
    »Und wann fliegst du nach Germany?«
    »So rasch wie möglich.« Bill warf auf Suko einen fragenden Blick.
    Der Inspektor hob die Schultern. »Man hat mich vergattert, hier in London zu bleiben, falls nichts Überraschendes geschieht und sich John in einer lebensgefährlichen Lage befindet.«
    »Woher sollen wir das denn wissen?«
    »Das ist das Problem.«
    Der Reporter wies auf das Telefon. »Soll ich deinen Chef anrufen, oder willst du es selbst machen?«
    »Laß mal, ich übernehme das schon.«
    »Dann wollt ihr also fliegen?« fragte Shao.
    »Sicher.«
    Sie erwiderte nichts. Auch Sheila schwieg, was Bill wiederum verwunderte. »He, hat es dir die Sprache verschlagen?« fragte er.
    »Nein, nein, ich bin ja Kummer gewohnt und habe auch keine Lust, mitzureisen. Mir reicht die Tanzschule noch.«
    »Kann ich verstehen.«
    Suko hatte inzwischen seinen Chef erreicht und redete bereits mit Sir James. Der Alte hatte an diesem Abend wohl seine gute Stunde, er zeigte sich kooperationsbereit.
    »Ich werde mit dir fliegen«, sagte der Inspektor.
    Bill schenkte nach und hob sein Glas. »Auf in die Stadt Dürers«, erklärte er und fügte ein »Cheers« hinzu…
    ***
    Bilder-Franz atmete sehr geräuschvoll aus. Selten in den letzten Tagen hatte er sich so wohl gefühlt wie zu dieser Stunde, wo er vor den offenen Gräbern stand, hineinschaute und

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