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0424 - Das lebende Bild

0424 - Das lebende Bild

Titel: 0424 - Das lebende Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überwinden konnte, die Tür zu öffnen und seinen Laden zu betreten.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, sich auf einem völlig fremden Gelände zu bewegen, obwohl er das Geschäft seit Jahren führte, glich er einem Kunden, der zum erstenmal einen Fuß über die Schwelle setzte und sich entsprechend unsicher fühlte.
    Sehr sacht drückte er die Tür hinter sich zu. Es gab kaum ein Geräusch, und das paßte zu der irgendwie beängstigend wirkenden Stille, die über dem Geschäft lag.
    Nervös rieb Bilder-Franz seine Nase. Da er sich geduckt hatte, wirkte er noch kleiner, als er ohnehin schon war. Sein Blick war lauernd.
    Wie ein Dieb schlich er an der Reihe der aufgehängten Bilder entlang. Er setzte seine Schritte so gut wie lautlos, drehte sich häufig um, ohne einen Verfolger zu entdecken, schritt dann die vier Treppenstufen hoch und blieb dicht vor der Eingangstür stehen, um sich diese und das Schloß genau anzusehen.
    Nein, hier war keiner entkommen. Schloß und Tür waren unbeschädigt.
    Sinclair mußte noch da sein. Oder war er etwa zu dem Zeitpunkt in den Keller gegangen, als sich Bilder-Franz in der Wohnung aufhielt und durch die Luke schaute?
    Der Mann rechnete mit allem. Er nahm sich vor, das Gewölbe noch einmal zu betreten.
    Bevor er dies jedoch in die Tat umsetzte, dachte er an den dunklen Teil des Geschäfts.
    Da stand das Bild. Er hatte es extra so aufgebaut, daß es trotz seiner Lage noch vom Schein einer Laterne erfaßt wurde. Er bewegte sich durch eine Bildergasse. Innerlich angespannt, mit einem plötzlichen Angriff rechnend und starr nach vorn schauend. Dann drückte er sich nach rechts, weil er sein Ziel von der Seite her ansteuern wollte.
    Wie vor eine Wand gelaufen, blieb er stehen. Sein Blick fiel auf den Boden und blieb direkt vor seinen Fußspitzen haften.
    Im Stein zeichnete sich etwas ab.
    Die Umrisse einer Gestalt.
    Wieder fiel der Mann auf die Knie. Um besser sehen zu können, holte er ein Feuerzeug hervor und schaltete es ein. Die kleine Flamme bewegte sich entgegengesetzt zu seiner Handbewegung, sie tanzte, flackerte und zeichnete trotzdem die Umrisse des Schattens genauer nach.
    Die Kehle des Mannes wurde plötzlich trocken. Er hatte die Gestalt erkannt.
    Sie gehörte nicht auf den Boden, sondern in das Bild.
    Es war tatsächlich eines der Monster!
    Er schüttelte den Kopf. Obwohl er sich mit der Magie auskannte und ein Diener Baphomets war, wurde er von dieser Tatsache überrascht. So etwas hatte er für unmöglich gehalten. Das Bild war nicht normal, es gelang ihm, seine Dimensionen zu verändern, aber wieso war die Bestie zu einem Schatten geworden, der zudem eine Verbindung mit dem Steinboden eingegangen war?
    Da gab es nur eine Erklärung.
    »Sinclair, verflucht! Sinclair, du verdammter Hund!« Er sprach den Namen des Geisterjägers wütend und voller Haß aus. Dabei zuckten nicht nur seine Lippen, auch die Wangen gerieten in heftige Bewegungen. »Du verdammter Hund, du, du…« Er redete nicht mehr weiter. Speichel drang aus seinem Mund und sprühte vor den Lippen. Es dauerte seine Zeit, bis er sich wieder gefangen hatte.
    Er stand auf.
    Kalt war es ihm geworden. Auf seinem Rücken lag die zweite Haut wie eine dicke Schicht. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und spürte wieder den Schweiß an seinen Fingern. Sogar Schwindel erfaßte ihn, als er weiterging.
    Irgendwo mußte das Bild sein.
    Nach zwei Schritten blieb er abrupt stehen. Da stand es, als wäre nichts geschehen.
    Der Blick des Händlers fiel auf das zweite Monster, er sah auch die Flammen und die eingebrochene Wand und dort, wo sich das erste Monster befunden hatte, noch etwas.
    Zuerst wollte er es nicht glauben.
    Bilder-Franz stand auf dem Fleck und zitterte. Er wischte über sein Gesicht, die Lippen bewegten sich, aus seinem Mund drang ein scharfes Zischen, das sich veränderte und zu einem lauten, gellenden Lachen wurde.
    Triumphgelächter.
    Er hatte es geschafft!
    ***
    Von einer Weltraumkälte war ich berührt worden, und die verdammte Kälte blieb auch, als mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde und man mich in eine Welt hineinzog, die keinerlei Grenzen mehr aufwies. Ich war zu einem Spielball der Kräfte geworden.
    Wenn ich es auch gewollt hätte, es wäre mir unmöglich gewesen, dagegen anzugehen. Diese Mächte waren einfach zu stark, zu hart und auch mächtig.
    Gab es ein Ziel?
    Bestimmt.
    Nur mußte ich mich dabei von meinem mathematischen Denken lösen. Länge, Höhe und Breite, diese

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