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0424 - Das lebende Bild

0424 - Das lebende Bild

Titel: 0424 - Das lebende Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf dem Grund das geheimnisvolle Flimmern sah.
    Mehr konnte er nicht tun.
    Alles andere würde sich ergeben. Wann das eintrat, konnte er nicht sagen, denn Zeit spielte oft genug keine Rolle für Wesen, die jenseits der weltlichen Gesetze und Regeln lebten.
    Vier Gräber warteten darauf, gefüllt zu werden. Aber nicht von ihm, dafür von einer anderen, fremden, tief in der Vergangenheit liegenden Macht und Kraft.
    Er strich über sein Kinn und wischte sich die Schweißperlen ab.
    Die letzte Stunde hatte ihn angestrengt, und seine innere Gespanntheit war noch nicht gewichen.
    Was nun folgte, konnte von ihm nicht mehr beeinflußt werden.
    Jetzt waren andere Kräfte an der Reihe.
    Er schritt wieder auf die breite Treppe zu und hatte das Gefühl, während er über die Stufen ging, manchmal in Schatten zu treten, die durch die tanzenden Flammen neben dem rotglühenden Schein erzeugt wurden. Wo Licht war, gab es auch Schatten. Selten sah man dies so deutlich wie hier. Ein Problem allerdings hatte er nicht lösen können.
    John Sinclair!
    Darüber ärgerte sich Bilder-Franz zwar nicht direkt, doch er spürte die innerliche Anstrengung oder Wut, die ihn gepackt hielt.
    Dieser Mann hatte es tatsächlich geschafft, in sein Refugium einzudringen. Daß er selber durch den Verkauf des Bildes daran die Schuld trug, das gab er sich selbst gegenüber nicht zu.
    Vor der Tür drehte er sich noch einmal um.
    Er kannte die Brenndauer der Fackeln. Sie würden über Tage hinweg leuchten und das feuchte, unheimlich wirkende Gewölbe mit ihrem Licht erfüllen. Und sie würden auch denen den Weg weisen, die irgendwann aus den offenen Gräbern auftauchten, um die Schrecken des Mittelalters wieder lebendig werden zu lassen.
    In dieser Gegenwart!
    Nicht umsonst gab es in Nürnberg diese fantastische Altstadt, wo vieles noch so geblieben war, wie man es von früher her kannte.
    Auch wenn man einen Teil der Altstadt neu errichtet hatte, doch man war dabei nach den alten Plänen und Bauweisen vorgegangen.
    »Wenn ich zurückkehre, wird alles anders aussehen«, versprach Bilder-Franz, bevor er sich umdrehte und die Tür öffnete. Er war bereit, wieder seine Welt zu betreten, und quälte sich geduckt die enge Stiege hoch, die zu seiner Wohnung führte.
    Am Geländer hielt er sich fest, mußte sich manchmal räuspern und fühlte sich auf einmal schlaff. Da unten im Gewölbe war seine eigentliche Heimstatt, da konnte er schalten und walten, da war er der Vertreter des großen Baphomet, aber in einer völlig normalen Welt fand er sich nicht mehr zurecht.
    In seinem Zimmer roch es noch nach Schnaps, als er die Tür aufstieß, die Maske abnahm und auch den Mantel auszog. Beides legte er auf den Tisch. Dabei stellte er fest, daß seine Hände zitterten.
    Wieder trank er einen Schluck, stieß auf und dachte an seinen Besucher.
    Er konnte von hier oben aus in den Laden schauen. Eine raffinierte Optik ermöglichte es, daß er den größten Teil seines Geschäfts dabei überblickte.
    Schwer ließ er sich auf die Knie fallen. Genau in der Mitte des Fußbodens, aber so gut wie nicht zu erkennen, wenn man nicht wußte, wo sie sich befand, drückte er auf eine bestimmte Stelle, löste somit einen Kontakt aus, der einen quadratischen Teil des Bodens in die Höhe schnellen ließ. Es war ähnlich wie bei dieser Grabklappe, nur blieb diese Klappe im rechten Winkel zum Boden stehen.
    Bilder-Franz beugte sich tiefer hinab und konnte den größten Teil des unter ihm liegenden Ladens überschauen, aber wo befand sich dieser Sinclair? War er verschwunden?
    Daran konnte er nicht glauben, denn die Tür war nach wie vor verschlossen. Sie wies keinerlei Beschädigungen auf. Erhätte schon ein Beil haben müssen, um das Holz zu zerschlagen.
    Diese Waffen standen ihm nicht zur Verfügung. Bilder-Franz ließ sich Zeit und suchte das Geschäft erneut ab.
    Keine Spur von Sinclair.
    Mit der Hand drückte er die hochkant stehende Klappe wieder zurück. Er hatte sich entschlossen, persönlich in den Laden zu gehen, auch wenn es für ihn gefährlich werden konnte.
    Leider besaß er keine Waffe. Deshalb mußte er sich auf seinen jenseitigen Helfer verlassen.
    Abermals lief er über die alte Treppe. Bevor sie zu den Gewölben weiterführte, knickte ein Gang nach rechts ab, der in eine Nische hineinführte, an deren Ende sich die Ladentür befand.
    Das Flurlicht streifte noch soeben das rauhe Holzmuster der Tür und blinkte auf der Klinke.
    Bilder-Franz atmete tief durch, bevor er sich

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