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0424 - Das lebende Bild

0424 - Das lebende Bild

Titel: 0424 - Das lebende Bild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkeln.
    Aber auch dieser Block wurde allmählich erhellt. Die Flammen griffen in die Finsternis wie zuckende Finger, als wollten sie mit ihren Kuppen alles abtasten.
    Zuerst sah er die vier Schatten.
    Schräg wuchsen sie vom Untergrund aus in die Höhe, und sie standen auch noch in einer gekippten Haltung, wobei sie von einem straff gespannten Seil gehalten wurden.
    Unter ihnen lagen die entsprechenden Öffnungen, aus denen sie hervorgeholt worden waren.
    Sie waren sehr wichtig für den Mann.
    Dicht nebeneinander lagen sie. Die Räume zwischen ihnen hatten ungefähr die Breite eines Körpers. Bilder-Franz stellte sich so auf, daß er genau in der Mitte stand und sowohl in die rechten als auch in die linken Öffnungen blicken konnte.
    Sie wirkten wie aus dem Steinboden herausgeschnitten. Schräg über ihnen standen die hochkant gekippten Grabsteine, gehalten von straff gespannten Seilen.
    Es waren tatsächlich Gräber.
    Auch leer?
    Bilder-Franz wollte es nicht glauben. Aus seiner Kehle drang ein dumpfer Laut. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, in der rechten Hand hielt er die Fackel, das zuckende Licht fiel nicht allein über seine Gestalt, sondern auch in die Tiefe der Gräber.
    Nein, sie waren nicht wirklich leer und tiefer als normale Gräber.
    Aber auf ihrem Grund leuchtete etwas, das noch nicht zu erkennen war, jedoch in den folgenden Sekunden Gestalt annehmen würde, dessen war sich der Mann sicher.
    Er wartete auf die vier unheimlichen Beschützer Baphomets, die ihm schon im Mittelalter zur Seite gestanden hatten…
    ***
    So ähnlich wie die Bestie es bei mir versuchte, mußte auch Robert Moor umgebracht worden sein!
    Das schoß mir durch den Kopf, als dieses erste Monster auf mich zusprang.
    Doch ich war bewaffnet, im Gegensatz zu dem Oberkommissar, den sie eiskalt erwischt hatten.
    Zwar hatte ich mich zurückgeworfen, doch kneifen wollte ich auf keinen Fall.
    Noch während ich nach hinten fiel, riß ich bereits meinen rechten Arm in die Höhe. Die Klinge blitzte für einen Moment auf, ein Warnsignal für die Bestie, das sie allerdings ignorierte.
    Ihr Fehler.
    Sie fiel fast auf mich, aber in den Dolch hinein. Ich hatte mich auf dem Boden liegend zur Seite gedreht, damit mich das Gewicht dieses zottigen Körpers nicht erdrückte, und hatte den Dolchgriff losgelassen. Die Klinge steckte tief im Körper des mörderischen Killers.
    Reichte dieser eine Stoß?
    Ich drehte mich noch einmal um die eigene Achse, bevor ich auf die Füße sprang und meine Beretta zog. Auch das Kreuz wollte ich einsetzen, denn es waren zwei Gegner.
    Nur hatte das zweite Untier das Bild noch nicht verlassen. Es stand nach wie vor in seiner sprungbereiten Haltung. Nur das offene Maul zuckte gefährlich, die Augen bewegten sich, und auch die spitzen Ohren an den Seiten des kahlen Schädels vibrierten.
    Ich ging ein wenig nach rechts. So konnte ich beide im Auge behalten. Wichtig jedoch war der, den ich erwischt hatte. Er lag auf dem Bauch, rührte sich nicht, aber sein Körper pumpte regelrecht.
    Er zuckte mal hoch und fiel wieder zusammen.
    Dabei behielt er einen gleichmäßigen Rhythmus bei. Seine Krallen hatten sich zusammengezogen, als wollten sie auf dem Steinboden nach irgendeinem Halt suchen.
    Den gab es nicht, und so rutschten die spitzen Nägel über den glatten Stein hinweg. Wenn sie in die Fugen zwischen den Steinen gerieten, kratzten sie nicht nur darüber hinweg, sie brachen auch ab.
    Durch die Muskeln lief ein Zucken und Zittern. Ich konnte auch erkennen, daß sie sich veränderten. Sie wurden grau und schlaff, die Kraft strömte fast sichtbar aus seinem Körper.
    Und dann geschah etwas, das selbst mich überraschte. Als Bild war die gräßliche Gestalt zweidimensional gewesen. Als sie hervorsprang, hatte ich es mit einem dreidimensionalen Gegner zu tun.
    Nun aber änderte sich dies wieder.
    Der Mörder verwandelte sich zurück in ein zweidimensionales Wesen. Es drückte sich förmlich in die Steine des Fußbodens hinein, den Eindruck hatte ich jedenfalls.
    Vor Schreck vergaß ich zu atmen. Ein schneller Blick auf das Bild bewies mir, daß mir von dort im Augenblick keine Gefahr drohte, deshalb bückte ich mich und tastete mit den Fingern der rechten Hand nach meinem Gegner.
    Ich strich über den kalten glatten Stein, aber fühlte keinen Körper mehr. Meinen Dolch konnte ich an mich nehmen. Kein Tropfen Blut klebte an der Klinge!
    Auf meinem Rücken hatte sich eine Gänsehaut gebildet. Dieses lebende Gemälde stellte

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