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0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche

Titel: 0429 - Höllenfahrt der Templerkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der von einer Templer-Kirche gesprochen hatte.
    Die Templer waren auch für Jane Collins zu einem Begriff geworden.
    John Sinclair hatte mehrmals von dieser geheimnisvollen Gruppe erzählt und auch mit ihnen zu tun gehabt. Und Jane war wieder eingefallen, woher sie den Namen van Akkeren kannte. Auch ihn hatte John erwähnt.
    Für Jane gab es nur eine Erklärung.
    Van Akkeren hatte sich nicht wegen ihrer blauen Augen zu ihr an den Tisch gesetzt. Er hatte andere Gründe gehabt.
    Aber welche?
    Wollte er ihr tatsächlich die ungewöhnliche Kirche zeigen? Das konnte durchaus sein. Daß es in London überhaupt eine Kirche der Templer gab, war Jane erst vor einer knappen halben Stunde klargeworden.
    Möglicherweise wußte John nicht einmal davon.
    Ausgerechnet jetzt war er unterwegs. Er steckte zusammen mit Suko irgendwo in Jugoslawien, und Jane Collins war völlig auf sich allein gestellt.
    Sie gegen van Akkeren!
    »Wollen Sie nicht aussteigen, Jane? Wir sind bereits am Ziel«, sagte der Mann.
    Sie tat so, als wäre sie aus tiefen Gedanken erwacht, nickte und erwiderte: »Klar, ich komme. Natürlich, entschuldigen Sie bitte, aber ich dachte gerade nach.«
    »Hoffentlich über etwas Positives.«
    »Mal sehen.«
    Der Mann wartete, bis Jane ausgestiegen war. Obwohl die Dunkelheit noch nicht hereingebrochen war, konnte man die Gasse als eine fast düstere Schlucht bezeichnen.
    Die Gestalt des Vincent van Akkeren wirkte wie das Denkmal eines bösen Vampirs, als hätte man den Blutgrafen Dracula hier in Stein gehauen.
    »Wie weit ist es bis zur Kirche?« fragte Jane.
    »Der Tempel befindet sich in diesem großen Karree. Sie werden ihn gleich sehen.« Er reichte Jane galant den Arm.
    Um ihn nicht noch mißtrauischer zu machen, hängte sich Jane Collins bei ihm ein. Sie war aber auf der Hut und spürte genau das Prickeln in sich. Es war die Spannung, die sich einfach nicht lösen wollte und sich von Minute zu Minute verstärkte.
    Sie gingen den Weg zurück, lösten sich aus der Gasse und blieben stehen, denn van Akkeren deutete nach links.
    »Da ist der Tempel.«
    Jane gab zu, daß sie sich in diesem Teil der Stadt noch nicht aufgehalten hatte, und auch den Tempel sah sie zum erstenmal. Van Akkeren ließ ihr Zeit, sich das Gebäude von außen anzuschauen.
    Es war ein Rundbau mit einem sehr großen Durchmesser und langen Fenstern, die oben kuppelförmig zuliefen. Auf dem Dach des unteren Tempelschiffs wuchs ein kleinerer Rundbau in die Höhe, aber kein Turm, wie man ihn von normalen Kirchen her kennt.
    Auf ihm stand eine eiserne Wetterfahne.
    An der rechten Seite des Rundbaus sah Jane ein kleines angebautes Haus mit einem wellenförmig gebauten Dach.
    An der anderen Seite des Hauptbaus sah sie noch einen spitzen Turm.
    Er hatte dicht unter dem spitzen Dach ebenfalls große Fenster.
    Es fehlte das Kreuz.
    Ein Zeichen, daß sie es tatsächlich mit einem Tempel zu tun hatte und nicht mit einer normalen Kirche.
    Das Gelände war durch einen Gitterzaun aus Metall eingefriedet worden.
    Auf der Fläche zwischen Gitter und Tempel wuchsen, von einem Winterrasen umgeben, drei schmale, kahle Bäume mit dünnen Zweigen.
    Obwohl sich dieser Tempel mitten in der Stadt befand, stand er einsam, denn Jane sah keine weiteren Menschen.
    An der rechten Seite, wo sich der Anbau befand, verlief ein breiter, mit unregelmäßigem Pflaster bedeckter Weg. Dort sah sie auch die Spuren von Autoreifen.
    So verlassen war diese Insel mitten in London also doch nicht.
    »Sie sind überrascht, wie?« fragte van Akkeren.
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Kannten Sie diesen Fleck wirklich nicht?«
    »Nein, ich wußte nicht einmal davon.«
    Van Akkeren lachte leise. »Sehen Sie, das ist mein Hobby. Kirchen auszusuchen oder Tempel, die kaum jemand kennt, in denen sich aber kleine Kunstwerke befinden.«
    »Wird der Tempel denn nicht benutzt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Jane war sicher, daß van Akkeren log. »Wer hat Ihnen dann den Auftrag zur Renovierung oder Restaurierung gegeben?«
    »Es lief über einen Rechtsanwalt, der sich mit mir in Verbindung gesetzt hatte.«
    »So ist das.«
    »Ja.«
    Jane fühlte sich von Sekunde zu Sekunde unwohler. Immer deutlicher hatte sie die Warnungen des Geisterjägers vor Augen. Nicht ohne Grund war der Name van Akkeren von John Sinclair mehrmals erwähnt worden, und dies war stets mit einer Warnung verbunden gewesen.
    Jetzt war sie mit diesem Mann allein.
    Er schaute schräg auf sie herab. Als sich ihre Blicke begegneten, änderte

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