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043 - Die Mordkrallen

043 - Die Mordkrallen

Titel: 043 - Die Mordkrallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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dem Haus laute Geräusche hörte. Irgendetwas krachte zu Boden, und ein unterdrückter Schrei war zu hören.
    Der Dämonenkiller stellte die Bierflasche ab und rannte aus dem Haus.
    Die dunklen Wolken hatten sich verzogen. Der tiefstehende Mond spendete genügend Licht, um die schaurige Szene zu erhellen.
    Ein Monster hockte vor dem Gartenzaun. Bis auf einen Lendenschurz war es nackt.
    Der Schädel war nur undeutlich zu erkennen, Dorian fielen die hoch angesetzten Spitzohren auf. Kopf und Schultern waren mit dichtem, langem Haar bedeckt. Die Augen des Monsters schimmerten glutrot, das Maul stand weit offen und entblößte ein Raubtiergebiss mit spitzen Fangzähnen. Die Finger und Zehen waren gekrümmte gelbe Krallen.
    Das Ungeheuer hielt eine kleine Gestalt in den Armen, und das geifernde Maul schnappte nach der Kehle des Unglücklichen.
    »Hewitt!«, rief Dorian und rannte los.
    Das Monster verbiss sich in Hewitts Kehle, und die spitzen Krallen zerfetzten seine Jacke, rissen blutige Striemen auf seinem Rücken.
    Hewitt heulte gepeinigt auf.
    Dorian holte sein Amulett heraus und hielt es dem Monster entgegen, das darauf überhaupt nicht reagierte. Das Amulett funkelte im Mond.
    »Hilf mir, Dorian!«, krächzte der Freak.
    Der Dämonenkiller kam vorsichtig näher. Er zog seine Spezialpistole, zielte auf den hässlichen senffarbenen Schädel des Monsters und drückte ab. Ein fingerdicker Bolzen bohrte sich tief in die Stirn des Ungeheuers. Für einen Augenblick wurde die geduckte Gestalt des Scheusals durchscheinend, dann löste es sich einfach in der Luft auf und ließ einen ziemlich ramponierten Hewitt zurück, der auf dem Boden hockte und den Dämonenkiller ansah.
    »Das Biest hätte mich nicht töten können«, sagte Hewitt und stand langsam auf. »Niemand außer dir kann mich töten. Trotzdem herzlichen Dank für deine Hilfe.«
    Der Dämonenkiller richtete die Pistole auf Hewitt.
    »Ich hätte gute Lust, dir einen Bolzen ins Herz zu schießen«, sagte er grimmig.
    »Tu es doch!«, drängte Hewitt.
    Der Dämonenkiller senkte langsam die Waffe und bückte sich. Er untersuchte die Fußspuren, die das Ungeheuer hinterlassen hatte. Es gab keinen Zweifel – es waren die gleichen, die er nachmittags gesehen hatte; und das Ungeheuer hatte mit Hewitt gekämpft. Ein Beweis dafür, dass das Monster nichts mit Hewitt zu tun hatte.
    »Wer ist das Monster?«, fragte Hunter und richtete sich auf.
    »Da bin ich überfragt«, sagte Hewitt. Die Wunden, die ihm das Ungeheuer zugefügt hatte, schlossen sich innerhalb von wenigen Sekunden. »Ich wollte dich besuchen und betrat den Garten. Da tauchte das Scheusal plötzlich auf. Es schien aus dem Nichts zu kommen. Ohne Warnung sprang es mich an und wollte mich töten. Ich habe es nie zuvor gesehen.«
    »Weshalb wolltest du mich besuchen, Hewitt?«
    »Eine Abordnung der Dämonenfamilien, die sich gegen Olivaro verbündet haben, trifft sich morgen im Hinterzimmer des Pubs hier im Ort. Sie wollen mit dir sprechen.«
    »Kein Interesse«, sagte Dorian abweisend. »Nun zu dir, Hewitt. Irgendjemand versuchte meine Frau zu töten – und ich vermute stark, dass du und deine Dämonenfreunde dahinterstecken. Ich warne dich und deine Freunde! Wenn noch einmal ein Anschlag auf Lilian verübt wird, dann rotte ich die ganze Sippe aus.«
    »Du irrst dich, Dorian«, sagte Hewitt. »Niemand von uns unternahm etwas gegen Lilian oder dich. Das kannst du mir glauben. Mir tut es Leid, dass ich damals bei dir im Haus von Lilian gesehen wurde, aber mit den anderen Dingen haben ich und meine Freunde nichts zu tun. Das kann ich dir garantieren. Die Dämonenfamilien wollen dich doch als Verbündeten. Weshalb sollten sie dann etwas gegen Lilian unternehmen?«
    Das hatte etwas für sich, musste Dorian widerstrebend zugeben.
    »Wer steckt dann hinter diesen Anschlägen? Olivaro?«
    Hewitt hob die Schultern.
    »Das glaube ich nicht«, meinte er. »Er hat doch keinerlei Interesse daran, dass Lilian getötet wird. Das muss dir doch klar sein.«
    »Das ist mir eigentlich nicht klar«, sagte Dorian.
    »Dann denk einmal darüber nach! Kommst du in den Pub, um dich mit den Abgesandten der Familien zu treffen?«
    »Ich werde es mir noch überlegen.«
    Hewitt nickte ihm flüchtig zu, öffnete das Gartentor und verschwand in der Dunkelheit.
    Dorian starrte lange den Mond an. Wenn hinter dem Anschlag auf Lilian tatsächlich nicht Hewitt und seine Dämonenfreunde steckten, wer dann? Die Anschläge hatten sich nie gegen ihn

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