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0441 - Die Beerdigung

0441 - Die Beerdigung

Titel: 0441 - Die Beerdigung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stecken. Es wird schlimm sein, in der Kapelle die Totenwache zu halten.«
    »Ich muß es tun.«
    »Ich weiß.« Sir James drehte sich um. Die Klappe war wieder verschlossen worden. Einen letzten, abschiednehmenden Blick warf der Superintendent noch auf den Wagen, dann verschwand er im Innern des Hauses.
    Suko aber stieg ein. Er startete noch nicht, denn er mußte sich erst mit der Tatsache vertraut machen, daß er eine bestimmte Fracht fuhr. Einen toten Freund, seinen besten Freund.
    Es war nicht weit von der Victoria Street nach Soho. Auch bei dichtem Verkehr konnte er es in einer guten Zeit schaffen. Der Stadtteil lebte, er pulsierte. Obwohl das Wetter sich nicht von der allerbesten Seite zeigte, waren zahlreiche Menschen unterwegs, die am Abend und in der Nacht ihr Vergnügen suchten.
    Wenn Suko mit seinem Leichenwagen an einer der zahlreichen Ampeln halten mußte, wurden dem Fahrzeug scheue Blicke zugeworfen. Ein Leichenwagen bedeutete nichts Gutes. Der hatte mit Tod und Vergänglichkeit zu tun, er wirkte so endgültig.
    In Sukos Gesicht zuckte nicht ein Muskel. Er konzentrierte sich auf die Fahrerei, nur nicht an denjenigen denken, den er auf der Ladefläche transportierte.
    Die Straßen verengten sich. Aus ihnen wurden schmale Gassen, eingeklemmt zwischen Häuserfronten, auf denen die Leuchtreklame der zahlreichen Lokale und Bars ihre tanzenden Muster hinterließ oder die bunten Schatten auf die Fahrbahn warf.
    Ein Betrunkener klopfte mit der Faust gegen den Aufbau, schrie etwas, das Suko nicht verstand. Es interessierte ihn auch nicht. Seine Gedanken drehten sich um den Freund.
    John war tot…
    Der Inspektor hob die Schultern, als könnte er es noch nicht begreifen.
    Längst hatte er die Scheinwerfer eingeschaltet, und die schmalen Lichtbahnen huschten geisterhaft über den Asphalt. Sie tauchten ein in den Widerschein der Reklameleuchten, der ebenfalls über das Pflaster huschte. Bis zu seinem Ziel würde ihn das heiße Leben des Stadtteils nicht begleiten. Es gab auch andere Flecken in Soho. Ruhige, regelrechte Inseln inmitten der Hektik.
    Und auf einer dieser Inseln lag die alte Kirche der Templer, wo Suko die nächtliche Totenwache halten wollte. Er mußte dort einfach hin.
    Irgendwie hatte er das Gefühl, es seinem Freund schuldig zu sein. John hatte schon zweimal gelebt, und jedesmal hatten die Templer dabei eine große Rolle gespielt.
    Als Hector de Valois und als Richard Löwenherz, dessen Templer-Siegel von John gefunden worden war und jetzt bei Hectors silbernem Skelett im Süden Frankreichs lag, wo die Templer-Magie sehr stark gewesen war.
    Suko traute sich auch zu, den Sarg allein zu tragen. Er war nicht sehr schwer, ein aus Tannenholz bestehendes Provisorium.
    Die Nacht würde lang werden, verdammt lang sogar, und bestimmt auch schrecklich.
    Doch für Suko gab es kein Zurück. Er mußte eine Pflicht erfüllen und würde dies auch tun. Dann erst konnte er sich um die Mörder des Geisterjägers kümmern…
    ***
    Die beiden Frauen waren nicht mehr im Lokal geblieben. Glenda zeigte sich über Janes Vermutung erschüttert. Sie wußte überhaupt nicht, was sie noch sagen sollte. Vielleicht war alles falsch, was sie dachte und hoffte. Jedenfalls kreiste es in ihrem Kopf wie in einem Bienenhaus.
    Jane Collins sah die Sache realistischer. Sie gab jedoch keinen Kommentar mehr ab und überließ Glenda ihren Gedanken. Die Sekretärin kam wieder richtig zu sich, als sie sich an einem Ort befand, den sie sehr gut kannte. Es war der Eingang des Yard Building.
    Sie erwachte wie aus einem Traum, wischte über ihr Gesicht und blickte Jane an. »Was sollen wir hier?«
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Nein…«
    »Ich möchte wissen, was mit John ist. Das Gefühl habe ich, aber der Beweis fehlt mir.«
    »Du willst ihn dir ansehen?«
    »So ist es.«
    »Aber du hast ihn doch gesehen.« Glenda wirkte nervös. Sie knetete ihre Finger.
    Die ehemalige Hexe nickte. »Sicher, ich habe ihn gesehen, aber nicht untersuchen können. Ich weiß nicht, ob man einen Menschen so perfekt nachmachen kann, daß er dem Original tatsächlich bis aufs Haar gleicht. Das ist die große Frage.«
    »Und wenn sich dein Verdacht bestätigt?« fragte Glenda nach einer Weile des Nachdenkens.
    »Werden wir Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um den echten John Sinclair zu finden.«
    Glendas Augen wurden groß. »Als Leiche oder…?«
    Jane nickte. »Ich hoffe nur, daß er noch lebt. Sollten wir tatsächlich zwei Leichen finden, ist eine

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