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0442 - Der Blick ins Jenseits

0442 - Der Blick ins Jenseits

Titel: 0442 - Der Blick ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mädchen.« Ich hob beide Hände. »Auch wenn du das vielleicht gern gehabt hättest, so war es nicht.«
    »Es muß so gewesen sein.« Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf.
    »Eine andere Erklärung gibt es nicht. Es ist zwar traurig, aber wahr. Ich habe mich von Ihnen einwickeln lassen. Und das, Monsieur, passiert mir kein zweites Mal.«
    Da Arlette so heftig reagierte, schien sie tatsächlich nicht zu wissen, was man mit ihr angestellt hatte. Wahrscheinlich besaß sie überhaupt keine Erinnerung an den Teufel und an dessen Geiselnahme. Das sah ich als positiv an. Asmodis hatte sie nur als Mittel zum Zweck benutzt, um mich so rasch wie möglich in die Komturei zu locken.
    Was war der Grund für diese Eile?
    Da ich nichts erwiderte, nahm Arlette an, daß sie mit, ihrer Vermutung recht hatte. »Geben Sie es zu!« rief sie und ging zwei Schritte zurück.
    »Geben Sie es endlich zu.«
    »Was soll ich zugeben?«
    »Meine Entführung.«
    »Nein, ich habe dich nicht entführt. Ich habe dich auch nicht betäubt. Es war alles anders.«
    »Und wie?«
    Ich zog den Mund schief. »Es fällt mir schwer, dir dies zu erklären, Arlette, aber ich möchte dich bitten, mir zu vertrauen. Ich meine es gut mit dir. Du mußt alles so hinnehmen, wie es ist. Denk nicht darüber nach, was immer auch passieren mag.«
    Sie dachte sehr realistisch und tippte gegen ihre Stirn. »Sag mal, was soll der Quatsch?«
    »Es ist kein Quatsch. Wir beide haben etwas erlebt, das man normalerweise höchstens auf einer Filmleinwand sieht.«
    »Toll. Kleiner Steven Spielberg, wie?«
    »Wenn es nur das wäre. Es ist leider eine Tatsache. Es kann sein, daß wir eine Zeitreise hinter uns haben.«
    »Und wohin?«
    »Ich weiß es noch nicht. Warst du schon einmal in dieser Komturei?«
    »Ja, das ist ein Ausflugsziel.«
    »Dann kennst du auch die Innenräume?«
    »Sicher.«
    »Schau dich um. Fällt dir etwas auf?«
    »Nein, eigentlich nicht, tut mir leid.«
    Ich deutete auf die dunkle Wand. »War sie ebenfalls schon immer da?«
    »Das ist eine Wand.« Arlette sagte es in einem beinahe beschwerend klingenden Tonfall. »Was soll das?«
    Ich ließ nicht locker. »Und wie ist es mit dem Licht? Das ist doch auch nicht normal. Hat es immer so ausgesehen?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern.« Sie drehte sich um. »Aber wie Sie wollen, Monsieur. Ich kann mir die Wand ja mal ansehen.« Sie lief hin, bevor ich sie warnen konnte.
    Ich rannte hinterher. Arlette empfand es als Spaß, bewegte sich schneller, so daß ich nie die Chance hatte, sie einzuholen.
    Nur durch eine Kugel!
    Aber die Beretta lag irgendwo draußen. Ich hätte sie erst holen müssen.
    Zum Glück kam es nicht zum Äußersten, denn dicht vor Erreichen des Ziels stoppte Arlette ab, blieb für einen Moment steif stehen und drehte sich um.
    Ich ging ihr entgegen.
    Sie war blasser geworden, sah meinen fragenden Blick und nickte plötzlich. »Ja, Sie haben recht gehabt. Irgend etwas stimmt mit dieser komischen Wand nicht. Etwas stört mich daran.«
    »Und was?«
    Sie hob die Schultern. »Ein… ein kalter Hauch. Aber keine Kälte, wie man sie bei uns im Winter kennt. Nein, diese hier war anders. So völlig anders. Unerklärlich…«
    Da hatte sie wohl recht. Wer zum erstenmal mit der Hölle Kontakt hatte, der fand auch keine Erklärung dafür. Mir erging es heute fast ebenso.
    Die Hölle würde für mich stets ein Rätsel bleiben. »Was machen wir denn jetzt?« Arlettes Frage bewies mir, daß sie Vertrauen zu mir gefaßt hatte.
    Ich gab keine Antwort, sondern konzentrierte mich noch im Nachhinein auf ihre Stimme. Sie hatte ungewöhnlich gehallt, als sie gegen die Wand sprach.
    War sie möglicherweise eine Membrane oder eine Öffnung in die Unendlichkeit?
    Arlette kam zurück. Sie blieb neben mir stehen und drängte sich an mich. »Ich möchte hier weg, Monsieur Sinclair. Lassen Sie uns gehen! Das ist mir unheimlich.«
    Knapp winkte ich ab. »Nein, Arlette, nichts zu machen. Wir beide werden bleiben.«
    »Und dann?«
    »Möglicherweise werden wir etwas Einmaliges erleben«, flüsterte ich und mußte mich räuspern, um den folgenden Satz sprechen zu können.
    »Es gibt Dinge, über die sollte man nicht nachdenken. Nehmen wir sie einfach hin, Arlette.«
    »Auch diese Wand?«
    »Sicher. Sie gehört dazu. Wahrscheinlich ist sie das Kernstück der alten Komturei, so etwas wie die Seele. Daß dieses Gebäude hier noch besteht, haben wir möglicherweise auch dieser Wand zu verdanken«, erklärte ich, »aber das ist

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