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0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl

Titel: 0447 - Der letzte auf dem Todesstuhl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Don Callbrought. Der Umschlag war von einem giftigen Blau mit einem gelben Querstreifen, und diese Farbenzusammenstellung bedeutete, daß die Akte .einen Rauschgiftfall betraf. Ich schlug sie auf. Die Fotografien auf der ersten Seite zeigten einen Mann mit einem kantigen Gesicht, grauen Haaren und einem grauen Bart. Die übliche Zusammenstellung des Akteninhalts auf der zweiten Seite lautete:
    »Don Callbrought geriet in den Verdacht, Großverteiler für Kokain zu sein. Sein Name fiel bei der Vernehmung zweier Straßenhändler. Er entzog sich der Vernehmung durch die Flucht. Später wurde sein Wagen im Seichtwasser der Küste bei Lexington entdeckt. Seine Leiche konnte nicht gefunden werden, jedoch lieferten die technischen Untersuchungen Hinweise dafür, daß Callbrought tatsächlich beim Absturz im Wagen gesessen hatte. Seine Frau, von der er getrennt lebte, aber nicht geschieden war, legte einen Abschiedsbrief vor, in dem Callbrought seinen Selbstmord ankündigte. Er wurde auf Antrag seiner Witwe für tot erklärt.«
    Ich klappte den Aktenordner zu. »Es ist durchaus möglich, daß Jessica Webman die Wahrheit gesagt hat«, stellte ich fest.
    »Soll ich meinen Wetteinsatz erhöhen?« fragte Phil.
    »Laß uns erst sehen, was wir über Rugger herausfinden können. Ob der Mann mit der Gummimaske Callbrought heißt oder einen Namen trägt, den wir noch nie hörten, — so oder so können wir ihn nicht auftreiben, aber bei Dark Rugger haben wir eine Chance.«
    »Fragt sich nur, ob er uns weiterbringen wird.« Phil stülpte sich den Hut auf den Kopf.
    Gärry Wild bewohnte ein Fertighaus in einer langen Reihe, deren Häuser sich voneinander nur durch die Farbe und die Blumen in den Vorgärten unterschieden. Wir bearbeiteten die Klingel. Nichts rührte sich im Haus.
    »Sieh nach, ob der Wagen in der Garage steht!« bat ich Phil und zeigte auf die Garagentür, die sich bei allen Häusern links vom Eingang befand. Bevor Phil hinübergehen konnte, wurde die Tür einen Spalt weit geöffnet. Das teigige Gesicht eines sehr dicken Mannes lugte hervor. Auf dem Schädel wuchsen nur noch wenige graue Haare.
    »Was wünschen Sie? Wer sind Sie?« Der Mann stieß die Sätze in einem Stakkato hervor und versprühte Speichel. »Sind Sie Garry Wild?«
    »Ja, bin ich. Was soll die Frage?«
    Ich zeigte ihm den Ausweis. »FBI!« sagte ich. »Wir möchten Sie ein wenig über Ihren ehemaligen Schützling Dark Rugger interviewen.«
    Wilds Wangen gerieten ins Zittern. Ganz unvermittelt schlug er die Tür ins Schloß.
    Phil und ich wechselten einen überraschten Blick. Ich setzte den Zeigefinger auf die Klingel und hämmerte mit der linken Faust gegen die Tür. »He, Wild, öffnen Sie! Wenn Sie nicht freiwillig öffnen, werden wir uns einen Haussuchungsbefehl beschaffen. Nehmen Sie Vernunft an, Mann!«
    Ich hörte, daß die Sperrkette klirrte. Die Tür öffnete sich weit. Garry Wild stand in der Öffnung. Seine Hose hätte vermutlich auch einem Elefanten gepaßt. Er trug ein schmutziges weißes Hemd ohne Krawatte. Der ganze riesige Kerl zitterte wie Espenlaub. Das Fett seines Gesichtes lief abwechselnd rot an und verfärbte sich zu eirfem grauen Gelb.
    »Bleib draußen«, murmelte ich Phil zu. Er nickte. Ich wandte mich an Wild. »Wollen Sie mich hereinlassen, Wild?«
    »Ich habe nichts verbrochen«, sprudelte er hervor. »Alles vorbei! Will meine Ruhe haben. Gehen Sie! Gehen Sie!«
    »Hören Sie zu, Wild! Sie können uns den Zutritt zu Ihrem Haus verweigern, aber das wäre unfreundlich. Wir kommen nicht Ihretwegen, sondern um zu erfahren, wo wir mit einiger Aussicht nach Dark Rugger suchen können. Sie waren sein Manager. Sie müssen einiges über seine Freunde und Freundinnen wissen. Wir möchten von Ihnen ein paar Nämen hören.«
    Er wich in das Innere seines Hauses zurück. Ich betrachtete diese Bewegung als Aufforderung, ihm zu folgen. »Ich weiß nichts«, kreischte er. »Nichts, absolut nichts!«
    Vielleicht war der Dicke nur Ubergeschnappt, aber seine Art weckte meinen Verdacht. »Selbstverständlich können Sie sich weigern, Mr. Wild, aber ich bitte Sie um die Erlaubnis, in Ihrem Haus zu suchen.«
    Seine Augen rollten.
    Mit einem Satz, den ich seinem riesigen Körper nicht zugetraut hätte, sprang er rückwärts in den Eingang zur Küche. Mit überkippender Stimme kreischte er: »In der Garage! In der Garage!« Dann knallte er die Tür zu.
    Ich fuhr herum, riß den 38er aus der Halter. Mit einem Sprung setzte ich zum Hauseingang, der

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