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0448 - Der Nebel-Henker

0448 - Der Nebel-Henker

Titel: 0448 - Der Nebel-Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und Blaulicht dem Unheimlichen entgegen. Der duckte sich, wich aus und tauchte wieder in den Nebelschwaden ein, wobei seine Gestalt fast noch schneller zur Unsichtbarkeit zerfloß, als sie von der weißen Dunstschicht geschluckt wurde.
    In jähem Entsetzen wurde es Monica klar, daß sie dem Mörder begegnet war, der schon zwei Frauen erschlagen hatte. Diesmal griff er nicht im Dorf zu, sondern hier draußen. Gerade so, als hätte er sehr genau gewußt, daß hier eine einzelne Frau in der Dunkelheit wartete!
    Sie stöhnte auf. Funkgerät mit anhängender Antenne und Blaulicht mußten den Mann verfehlt haben, aber Monica hatte auch keinen Aufschlag gehört. Die Teile schienen einfach verschwunden zu sein. Aber dann pfiff etwas aus dem Nebel heran, zerschnitt die Luft und raste dicht über Monica hinweg, um wieder zu verschwinden. Der Unheimliche nutzte seine Unsichtbarkeit aus.
    Und Monica konnte seine Gedanken nicht lesen! Sie konnte auch seine Bewußtseinsaura nicht erfassen. Da war einfach nichts. Ihre Para-Gabe lag völlig lahm. Hilfloser als in diesem Moment hatte sie sich nie zuvor gefühlt. Manchmal hatte sie die Telepathie verwünscht als eine unwillkommene Belastung, aber in diesem Moment begriff sie, daß sie nie auf die Möglichkeiten verzichten wollte, die sich ihr dadurch boten, so oder anders.
    Panische Angst erfüllte sie. Auch wenn Uschi vielleicht tot war, wollte sie doch nicht auch noch sterben! Da war doch Julian, der sie benötigte, wenn seine Mutter tot war! Sie konnte ihren Neffen doch nicht allein lassen!
    Sie hörte eine Frauenstimme verzweifelt schreien, kam aber nicht darauf, daß sie selbst es war, die schrie. Sie warf sich herum und rannte zum Wagen zurück. Sie mußte diesem unheimlichen Mörder entfliehen. Sie sah nichts von ihm und hörte auch nichts, aber sie spürte, daß er sich hinter ihr befand, daß er ihr folgte und sehr schnell war!
    Sie spürte es … ?
    Sie merkte in ihrer Angst gar nicht, daß ein Teil ihrer Fähigkeiten zurückgekehrt war. Sie wollte nur flüchten, sich retten, sonst nichts. Da war der Wagen vor ihr. Natürlich abgeschlossen! Monica verlor wertvolle Sekunden bei dem Versuch, die Tür aufzuschließen. Beim ersten Mal glitt der Schlüssel vom Schloß ab, beim zweiten Mal hakte er. Aber dann war der Wagen offen, sie riß die Tür auf, und instinktiv duckte sie sich, als etwas haarscharf aus dem Nichts kommend über sie hinwegzischte. Sie trat nach hinten aus, fand keinen Widerstand, aber als sie sich drehte und auf den Fahrersitz fallen ließ, sah sie sekundenlang ein haßverzerrtes Männergesicht, kahlköpfig und einäugig. So schnell, wie es aufgetaucht war, verschwand das Gesicht wieder im Nichts. Monica riß die Tür zu, drückte den Sicherheitsstift, gerade noch rechtzeitig, denn aus dem Nichts packte ein nackter Arm zu, riß eine Hand am Türgriff.
    Monica versuchte den Wagen zu starten. Der Anlasser orgelte. Eine Faust hieb gegen das Türfenster. Da sprang der Motor an. Monica gab Gas. Für Augenblicke sah sie den Unheimlichen gänzlich aus dem Nebel auftauchen, sah seinen trotz der Kälte nackten Oberkörper und die furchtbaren Waffen, die er bei sich trug. Der Wagen machte einen Satz nach vorn, aber irgend etwas mußte Monica bei der Bedienung von Kupplung und Gaspedal falsch gemacht haben - er blieb stehen. Motor abgewürgt. Sie stöhnte verzweifelt auf und drehte wie wild am Zündschlüssel.
    Brach ihn ab!
    Und da flog eine Eisenkette gegen die Windschutzscheibe, die in Tausende kleiner Splitter zerkrümelte, und der ganze Glasregen flog ins Wageninnere auf Monica Peters zu, während die schwere Eisenkette zurückgerissen wurde, um im nächsten kreisenden Schlag ihr Opfer zu zermalmen!
    Monica Peters hatte nicht den Hauch einer Chance.
    ***
    Zamorra hatte die Spur gefunden. Das Amulett zeigte sie ihm. Allerdings konnte er nicht erkennen, womit er es zu tun hatte. Er bekam nur den vagen Eindruck übermittelt, daß es etwas mit Wasser zu tun hatte. Wasser in der Tiefe…
    Er lockerte seine Halbtrance noch etwas. Obgleich er nach wie vor in der Magie des Amuletts versunken war, konnte er denken. Er erinnerte sich an das, was die Zwillinge gesagt hatten. Wasser, Nebel? Der Bach? Ein See? Irgendwie hatte die Spur mit Feuchtigkeit zu tun. Und sie zog Zamorra zum Bach hinüber.
    Er machte ein paar Schritte. Verflixt, sollte er tatsächlich in diesen Bach mit den abgemauerten Uferkanten hinein steigen? Bei dieser Kälte? Im Sommer hätte es ihm herzlich wenig

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