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0452 - Udexa kommt

0452 - Udexa kommt

Titel: 0452 - Udexa kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhleneingang, wo sich jemand hätte verbergen können, die Oberfläche sah völlig normal aus.
    Auch den Helfer der Udexa entdeckte ich nicht. Möglicherweise hatte sich der Blinde auch getäuscht, obwohl ich daran nicht so hundertprozentig glauben wollte. Dieser Mann hatte zwar sein Augenlicht verloren, seine anderen Sinne aber waren ausgeprägt, und er reagierte zudem ungemein sensibel auf gewisse Dinge.
    »Suko?« Ich drehte mich bei dem Ruf, schaute zu ihm hoch, sah ihn auch, aber er stand so, als wollte er im nächsten Augenblick davonrennen. »Was hast du?«
    »Ich sehe Fenton nicht mehr.«
    »Was?«
    »Ja, er ist verschwunden!«
    Plötzlich hatte ich das Gefühl, einen Eissplitter ins Herz gerammt zu bekommen. Freiwillig war der Blinde sicherlich nicht verschwunden, und ich beeilte mich, den Hang wieder hochzuklettern.
    Auch Suko stand nicht mehr am Rand. Er war einige Schritte vorgelaufen und machte auf mich einen ratlosen Eindruck. »Nichts, John, als hätte man ihn verschluckt. Sorry«, fügte er hinzu. Seine letzte Bemerkung hätte man als zu makaber auffassen können.
    »Wenn er zum Boot gelaufen ist, hätten wir das Hören müssen«, sagte ich, »ansonsten bin ich ratlos.«
    Wir hörten ihn.
    Es war kein Schrei um Hilfe, mehr der letzte Ruf eines Menschen, der im Sterben lag.
    Ein unheimliches Ächzen wehte über die kleine Insel, das plötzlich verstummte.
    Wir aber hatten gehört, aus welcher Richtung es aufgeklungen war und starteten…
    ***
    Suko und ich hatten es bis zum Ufergürtel nicht weit, wo das abgestorbene Geäst diesen Wall gebildet hatte. Mit Händen und Füßen verschafften wir uns ein Durchkommen. Manchmal sprangen die toten Arme ab und splitterten.
    Wir fanden den blinden Fenton. Er lag nicht einmal weit von der Stelle entfernt, wo unser Boot noch friedlich und angetäut auf dem flachen Moorsee lag.
    Ich fiel zuerst neben ihm auf die Knie. Unter mir gab das Unterholz wieder knirschend nach, so daß ich fast bis zu den Oberschenkeln einsackte. Mit beiden Händen umfaßte ich den Kopf des Mannes und hob ihn ein wenig an.
    Fenton sah aus, als wäre er gestorben. Auf eine Beschreibung möchte ich verzichten. Er war nicht nur einem Mörder in die Klauen gefallen, sondern einer Bestie, die kein Pardon gekannt hatte. Neben ihm färbten sich die Überreste der Bäume langsam rot.
    Da öffnete er den Mund. Die Brille hatte er verloren. In seiner Augenmasse zuckte es, er faßte nach mir und flüsterte mit schwacher Stimme meinen Namen.
    »Sinclair…«
    »Okay, wir beide sind hier. Suko auch. Sie dürfen jetzt nicht viel reden. Wir schaffen Sie wieder weg.« Es waren Worte, die meiner eigenen Überzeugung widersprachen. Er merkte dies auch und gab eine entsprechende Antwort.
    »Nein, nein, das kann nicht sein. Das ist nicht mehr möglich. Ich habe mein Leben hinter mir. Aber er ist da.«
    »Wer?«
    »Der Helfer, und ich habe es gewußt!«
    »Was haben Sie gewußt?«
    Auf seinen Lippen erschien eine blasige Speichelspur. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Hoffentlich schaffte er es noch, uns eine letzte Information zu geben.
    »Ich… ich ahnte es. Garry, mein Bruder. Ja, Garry, hat sich mit Udexa verbündet, er ist der …«
    Das letzte Wort bekam er nicht mehr gesagt. Suko sprach es dafür leise aus.
    »Killer…« Vor mir erschlaffte der Körper des alten Mannes, und mir gab es einen Stich. Ich hatte Harold Fenton zwar erst kurz gekannt, aber er war fast zu einem Freund geworden.
    Ich drückte mich hoch. Suko hatte mittlerweile die Umgebung gesichert. Irgendwo mußte der Killer lauern. Mit einem Boot war er nicht gekommen. Es blieb nur die Gewißheit, daß er geschwommen war. Für einen Menschen fast ein Unding, aber dieser Killer war kein Mensch. Suko hatte ihn einmal gesehen und von einem monströsen Kopf gesprochen.
    »Hatte er den Schädel einer Kröte gehabt?« fragte ich meinen Freund.
    »Ich kann es nicht mit hundertprozentiger Gewißheit sagen, nehme es aber an.«
    »Dann könnte er sich auch im Wasser aufhalten.«
    »Möglich.«
    Unser Dialog versickerte. Wir konzentrierten uns auf die uns umgebenden Geräusche.
    Still war es nie. Irgendwo brach oder knackte immer etwas. Die Wellen rollten gegen das Ufer der Insel und spielten mit den abgestorbenen Ästen und Zweigen der grauweißen Bäume.
    Keine Spur von Garry Fenton!
    »Fahren wir wieder zurück?« fragte Suko.
    »Weshalb?«
    »Mir spukt noch immer die Bemerkung des Blinden im Kopf herum. Er hat davon gesprochen, daß sich Udexa Opfer

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