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0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo

Titel: 0453 - Heißer Draht zu Killer-Jo Kostenlos Bücher Online Lesen
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verteilten uns unter die Journalisten, bei denen auch Tim Harris war. Einige erkannten uns, blinzelten kurz und taten, als hätten sie uns nicht bemerkt. Um so heftiger dachten sie nach. Larosse war ebenfalls da und machte ein Gesicht, als trüge er seinen Bruder zu Grabe. Dan Miller, sein neuer »technischer Berater«, wich nicht von seiner Seite. Verwandte von Harry Reyss gab es nicht.
    Es nieselte etwas. Nachher am offenen Grab wurden eine Menge Regen schirme aufgespannt. Harry Reyss, den ich ziemlich schnell entdeckte, handhabte seinen Schirm wie eine verschiebbare Kulisse. Er war wesentlich umfangreicher, hatte ein rundes Gesicht durch Schaumgummi-Einlage, und sein Haar war tiefschwarz. Eine dicke Schildpattbrille vervollständigte das Aussehen eines weltfremden Gelehrten.
    Selten hatte jemand Gelegenheit, seiner eigenen Beerdigung in dieser Weise zuzusehen.
    Harry Reyss kam nachher unangefochten zu seinem Wagen und brauste davon. Bloyd Evans und Saul Ritter hängten sich an Larosse, der mit seinem Begleiter ohne Aufenthalt zum Sender fuhr.
    Als wir uns alle wieder im Office zusammengefunden hatten, faßten wir unsere Beobachtungen zusammen.
    Nichts! Nicht ein Gangster, nicht ein bekannter Gauner war in der Trauergemeinde gewesen. Auch Dan Miller blieb für uns noch eine unbekannte Größe, von der wir jetzt allerdings ein paar scharfe Fotos hatten. Steve Dillaggio und Sammy Dobster hatten ihn verschiedentlich unter Feuer genommen. Die Filme waren jetzt im Labor, und Mell Förster vom Erkennungsdienst wollte sich später damit beschäftigen.
    Phil hatte ich vor der Beerdigung noch nicht gesehen, und er kam jetzt mit den ersten Ergebnissen seiner Ermittlungen über die Immobs Corporation. Zusammen mit einem »Freund aus Europa« - es war Steve Arring - hatte er sich unter den Hausmaklern Manhattans und nachher auf Staten Island umgehört. Ein Europäer, der in den Staaten so an die 120 000 Bucks investieren wollte, war für alle Makler ein interessanter Mann.
    William Cale erfreute sich zwar eines guten Rufes, aber dieser Ruf war noch nicht alt. Er war erst seit zwei Jahren in der Branche und gleich kapitalkräftig gestartet. Angeblich stammte er aus Toronto. Eine Anfrage war schon unterwegs nach Kanada.
    Die Überraschung war, daß Cale vor etwa einem halben Jahr einen Chemiker und ein paar Laboranten gesucht hatte. Er war nicht den direkten Weg über Anzeigen gegangen, sondern hatte unter der Hand danach geforscht. Er mußte bald gefunden haben, was er suchte, denn als ihm jemand eine erstklassige Kraft vermitteln wollte, hatte er abgewinkt.
    Mr. High war der gleichen Ansicht wie wir: Es konnte sich nur um Rauschgift und seine Verarbeitung handeln.
    »Nun brauchen wir nur noch unsere Probleme auf den gleichen Nenner zu bringen«, sagte ich dazu. »Aus Rauschgift und Television ein ertragreiches Geschäft zusammenzukochen, erfordert schon allerlei. Die Gangster müssen auf etwas ganz Neues gestoßen sein, von dem wir noch nie gehört haben.«
    »Es gibt bestimmt eine ganze Menge Leute, die uns genau sagen können, was wir wissen wollen«, warf Phil gelassen hin. »Wir wissen nur nicht, wen wir wonach fragen sollen.«
    ***
    Killer Jo hauste in einer schmierigen Pension in der Bowery in der Nähe von Chinatown. Er nannte sich James Smith, und niemand kümmerte sich um ihn.
    Am Abend der Beerdigung von Harry Reyss kam ein kleiner gelber Boy mit einem Zettel, der Joshua sofort in Bewegung brachte.
    »KIMLAU SQUARE —HELLBLAUER PACKARD« stand in Druckbuchstaben auf einer abgerissenen Zeitungsecke.
    Joshua machte sich zu Fuß auf den Weg und war in zehn Minuten da. Der Wagen, der an der Stelle nicht parken durfte, kam von hinten heran und nahm Joshua rasch auf. Am Steuer saß Dan Miller und grinste.
    »Die Faulenzerei ist zu Ende, Jo«, verkündete er, nahm Kurs auf die Henry Street und steuerte den East River Park an. Dort fand er einen übersichtlichen Parkplatz, wo er den Motor abstellte.
    Joshua hatte finstere Ahnungen. Er würde lieber noch ein paar Wochen in seinem Versteck bleiben und dann still und leise mit den nötigen Mitteln auswandern. Die polizeilichen Anstrengungen, sich mit ihm zu unterhalten, machten ihn nervös. Manhattan war für ihn heißer als ein Backofen.
    »Hast du mir Geld mitgebracht?« fragte er.
    ' Miller griff augenblicklich in die Tasche und zog einen Fünfziger hervor, den Joshua knurrend verschwinden ließ.
    »Ich sagte Geld und nicht Trinkgeld. Ich habe bei Bill eine Menge Bucks gut,

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