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0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits

Titel: 0456 - Shao - Phantom aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Killer zurückkommen würde, was aber nicht geschah, denn die Schritte entfernten sich. Sie verklangen in den dunklen Gängen zwischen den Wohnwagen.
    Und ich blieb liegen.
    Bewegungslos, ausgelaugt, erniedrigt. Dabei musste ich mir eingestehen, dass das Phantom besser und schneller gewesen war als ich. Aber es hatte mich nicht getötet. Diese Tatsache gab mir ein noch größeres Rätsel auf. Dabei wäre ich so einfach zu erledigen gewesen.
    Ich merkte, dass die Lähmung allmählich wich. Zuerst gelang es mir, die Arme und Beine anzuwinkeln. Mit den flachen Händen stützte ich mich zwar auf, aber ich kam noch nicht hoch. Dafür hörte ich plötzlich Männerstimmen, die ich kannte.
    Inspektor Kearny rief seinen Leuten zu, dass sie draußen warten sollten, während er eine Durchsuchung des Wohnwagens vornehmen wollte. Die Männer standen am Eingang. Ich lag neben dem Wagen im Dunkeln und wurde von ihnen nicht gesehen.
    Die Beretta war mir aus der Hand gerutscht. Um auf mich aufmerksam zu machen, hätte ich schießen können, doch diesen Vorsatz konnte ich nicht in die Tat umsetzen, weil Kearny zurückkam und mit lauter Stimme polterte. »Es ist keiner mehr da. Das sieht den beiden ähnlich, sich einfach aus dem Staub zu machen.«
    »Die haben bestimmt etwas gefunden, Inspektor.«
    »Möglich. Jetzt behalten sie natürlich alles für sich.«
    Da meldete ich mich. Ich hatte eigentlich schreien wollen, es wurde nur ein schwacher Ruf, den aber einer der Männer vernahm, sehr aufgeregt reagierte und seine Lampe einschaltete.
    Ein zuckernder Lichtkreis huschte über den Boden der schmalen Gasse, in der ich lag. Zwangsläufig traf er mich, und nicht ich schrie, dafür der Mann mit der Lampe.
    »Da, ich habe ihn. Kommen Sie, Inspektor!«
    Schließlich waren es vier Männer, die mich umstanden und nach einer kurzen Schrecksekunde handelten. Sie zogen mich auf die Beine.
    Kearny persönlich steckte mir die Beretta wieder in die Halfter.
    »Jetzt bin ich mal gespannt«, sagte er.
    »Ich auch«, keuchte ich.
    Kearny sah, dass mit mir einiges nicht stimmte. Ich wurde mehr in den Wagen getragen, als ich ging, stolperte die Stufen der kleinen Treppe hoch und war froh, als ich mich setzen konnte.
    Die Mattheit und der Schwindel waren nach wie vor da, aber es ging von Sekunde zu Sekunde besser, wenn auch der dumpfe Druck in meinem Kopf blieb.
    »Wollen Sie rauchen?« fragte Kearny.
    »Nein, nein«, erwiderte ich schwach. »Lassen Sie mir noch fünf Minuten, dann geht es wieder.«
    »Okay.«
    Ich brauchte weniger an Zeit, zudem fiel mir plötzlich etwas auf.
    Eigentlich hätte sich noch jemand innerhalb des Wagens befinden müssen, doch Suko war verschwunden.
    »Wo ist er?«
    »Wer?«
    »Mein Kollege Suko.«
    Kearny schaute seine Leute an.
    »Sorry, aber wir haben ihn nicht gesehen. Als wir in den Wagen traten, war er leer.«
    Ich schloss für einen Moment die Augen. »Dann ist er geholt worden.«
    »Wer und von wem?«
    »Suko wurde vom Phantom geholt, das mich auch niedergeschlagen hat. Aber zuvor hat es Suko mit einem dieser komischen Pfeile getötet. Es schoss durch die Wohnwagenwand.«
    Inspektor Kearny hob beide Hände und drehte mir die Flächen entgegen.
    »Nun mal ganz langsam, Kollege, und der Reihe nach. So schnell kann ich nicht denken. Wie war das?«
    Ich musste einfach jemand haben, mit dem ich über die vergangenen Dinge reden konnte. Das war Kearny. Er saß mir gegenüber auf einem dieser flachen Sitzkissen, hatte sich vorgebeugt, beide Hände auf seine Knie gelegt und hörte mir staunend zu.
    »Das gibt es doch nicht«, flüsterte er, als ich etwa die Hälfte meines Berichts hinter mich gebracht hatte. »Das ist wirklich ein Ding, Kollege.«
    »Und nicht gelogen.« Ich erzählte weiter. Kearny und seine Leute staunten.
    »Natürlich stellt sich die Frage«, sagte er, »was dieser Unbekannte mit der Leiche Ihres Kollegen wollte!«
    »Darüber habe ich auch nachgedacht.«
    »Und?«
    »Tut mir leid, mir ist keine Lösung eingefallen.«
    »War Ihr Kollege überhaupt tot, Mr. Sinclair?« fragte einer von Kearnys Männern.
    Ich runzelte die Stirn. »Das ist eine sehr gute Frage, Mister. Für mich hat der Inspektor nicht mehr gelebt. Ich habe neben ihm gestanden und ihn untersucht. Er atmete nicht mehr, und sein Herz stand still. Was wollen Sie da noch anderes glauben?«
    »Stimmt auch wieder.«
    Kearny zündete sich eine Zigarre an und deutete durch den Raum.
    »Haben Sie hier irgendwelche Hinweise entdeckt, die Ihnen

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