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0458 - Der Schrecken hinter der Wand

0458 - Der Schrecken hinter der Wand

Titel: 0458 - Der Schrecken hinter der Wand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ordnung, Sir«, erklärte er. »Der Wagen ist aufgetankt.«
    »Danke.« Zamorra drückte dem Mann ein Trinkgeld in die Hand und sah ihm nach, wie er sich entfernte und in einen unauffälligen Rover stieg, dessen Fahrer sofort startete.
    Der 560 SEL gehörte Zamorra. Nach dem Verlust des Zwölfzylinder-Jaguars hatte Zamorra ihn hier stationiert. Er wollte, wenn er sich im Bereich seines Zweitwohnsitzes aufhielt, mobil sein. Der Wagen wurde, wenn Zamorra nicht in England war, von den Leuten aus der hiesigen Niederlassung des Möbius-Konzerns aufbewahrt und gewartet - kostenlos. Schließlich kannte man sich!
    Es hatte eine Zeit gegeben, in welcher Zamorra nicht auf derlei nützliche Beziehungen hatte zurückgreifen können. Es hatte viele Jahre gedauert, sich diese Freundschaften und Unterstützungen zu erkämpfen. Aber nun erleichterte es vieles.
    Don Cristofero wurde auf den Beifahrersitz des »pferdelosen Wagens« genötigt. Er begutachtete den Wagen vorher von allen Seiten und registrierte die konstruktiven Unterschiede zwischen dem Mercedes und dem BMW, der dank des Gnomes Zauberunkunst defekt im Château Montagne stand. Nicole, Ted und der Gnom fanden auf der Rückbank Platz. Der Gnom fühlte sich immer noch unwohl, litt unter den Nachwirkungen des Fluges. Aber er kämpfte sich tapfer durch.
    Sie fuhren los. Bis zum Beaminster-Cottage war es noch eine lange Strecke. Sie würden erst in den späten Abendstunden dort eintreffen, auch wenn Zamorra die auf 112 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit der Autobahn voll ausnutzen konnte.
    Zuvor gab es noch ein anderes Problem aus der Welt zu schaffen: Don Cristoferos Panik, weil sie »auf der falschen Straßenseite« unterwegs waren. Daß in Frankreich Rechtsverkehr herrschte, hatte er sich immerhin gut gemerkt! England mit seinem Linksverkehr mußte ihm daher zwangsläufig als lebensgefährliche Katastrophe erscheinen.
    Aber zu Zamorras Erleichterung war Don Cristofero nicht der Fahrer.
    Die Scientisten hatten in Frankreich weniger Probleme gehabt, das Flugzeug zu verlassen und sich in die Zivilisation zu mischen. McNaught spürte ein wenig Müdigkeit nach dem langen Überschallflug, aber er half sich mit einer Parascience-Meditationstechnik, für deren Anwendung er nur etwas Ruhe und ein paar Minuten Zeit brauchte; danach fühlte er sich wieder fit.
    »Was jetzt?« erkundigte sich Linda Barcas.
    »Wart’s ab«, brummte McNaught. Sein Plan sah vor, daß sie mit dem Schnellzug nach Lyon fuhren. Das ging ebenso rasch vonstatten wie ein Regionalflug, kostete weniger und war problemlos. Von Lyon aus konnten sie mit einem Mietwagen an die Loire fahren.
    Aber zunächst wollte McNaught sich telefonisch anmelden.
    Er kannte aus dem Datenpaket die Telefonnummern, unter denen er Château Montagne erreichen konnte.
    Er rief an.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich jemand meldete. »Château Montagne, Bois, guten Tag.«
    McNaught schüttelte sich. »Sprechen Sie englisch?«
    »Yes, Sir«, kam die Antwort des Butlers, dessen Stimme McNaught als die eines recht alten Mannes erkannte. Aber daß dieser Bois englisch sprach, erleichterte vieles.
    McNaught nannte einen falschen Namen. Vorsichtshalber. Es war zwar nicht unbedingt anzunehmen, daß der alte Mann Schwierigkeiten machen konnte, denn wenn er zum Personal gehörte, würde er die geplante Aktion kaum überleben - aber man konnte nie wissen… Manchmal hatte der Teufel seine Hand im Spiel.
    McNaught wollte jedenfalls nicht das Risiko eingehen, daß ein eventueller Überlebender sich später an seinen Namen erinnern konnte.
    »Was kann ich für Sie tun, Mister Knightsbridge?« erkundigte sich Raffael Bois, der alte Diener.
    »Ich muß dringend Professor Zamorra persönlich sprechen«, sagte McNaught. »Es ist sehr wichtig. Können Sie mich bitte verbinden?«
    »Oh, Sir, das tut mir aufrichtig leid«, hörte er diesen Bois sagen. »Aber Professor Zamorra ist derzeit auf Auslandsreise.«
    »Verdammt«, murmelte McNaught. Das paßte ihm gar nicht in den Plan. Andererseits konnte es sein, daß sich dadurch eine Urlaubsverlängerung herausholen ließ. Man war ja flexibel, und seine Position erlaubte es ihm, Chancen auszunutzen. Sein finanzieller Spielraum war, was diese Reise anging, jedenfalls unbegrenzt.
    »Sir, vielleicht hilft es Ihnen, zu erfahren, wohin sich der Professor gewandt hat. Er wird für einige Tage im Beaminster-Cottage erreichbar sein, persönlich oder nachrichtlich. Das ist ein Landhaus in England,

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