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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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müssen das Todesurteil an ihm vollstrecken, bevor es ausgesprochen wird.«
    »Ich soll ihn töten?«, schrie Ed auf.
    »Du musst es nicht tun, aber dann sind wir beide am Ende.«
    Auf der Stirn des Mannes standen kleine Schweißtropfen. »Ja«, sagte er dann gepresst, »ja…«
    »Es ist ganz einfach« hakte sie schnell nach. »Ich bekam heute Morgen eine Nachricht, wo sich Jay Burks aufhält. Nichts kann schiefgehen, wenn du tust, was ich dir sage.«
    »Wann?«, fragte er heiser.
    »Heute Nacht.«
    ***
    Es war eine Stunde vor Mitternacht, als Edward Clements in den Cadillac stieg. Er war bis obenhin mit Morphium vollgepumpt, er war mutig und nur von einem Gedanken besessen: Den Auftrag seiner Frau auszuführen.
    Lucia hatte ihm alles genau erklärt.
    Als er an den Wegweiser nach Globwell kam, bog er nach rechts ab und fuhr den schmalen Weg zum Hudson River hinunter. Als er sich der Mauer von Blossom-Park näherte, löscht er die Scheinwerfer und drosselte die Geschwindigkeit. Er lenkte den Wagen auf den Rasen und fuhr bis zum Ende der Mauer. Dann brachte er den Cadillac zum Stehen, stieg aus und versuchte, die Höhe der Mauer abzuschätzen.
    Er kletterte auf das Dach des Wagens, schwang sich rittlings auf die Mauer, krallte sich mit den Fingern fest und ließ sich auf der anderen Seite herunterfallen.
    Durch die hohen Bäume sah er vier kleine Chalets, die kreisförmig angeordnet auf einer Lichtung standen.
    Aus einem der Fenster fiel ein Lichtschein auf den Rasen. Edward blieb im Dunkel der Bäume stehen, holte eine nagelneue Automatik hervor, entsicherte sie und rannte in Zickzacksprüngen wie ein Hase auf das Chalet mit dem erleuchteten Fenster zu.
    Die Vorhänge waren zugezogen, ließen aber in der Mitte einen Spalt frei, sodass Ed ins Zimmer sehen konnte.
    Der Mann räkelte sich in einem Sessel. Er döste vor sich hin. Edward Clements hatte genug gesehen. Jedenfalls glaubte er das.
    Langsam hob er die Pistole, zielte ruhig, bis er den Kopf des Mannes genau im Visier hatte.
    Dann zog er den Abzug durch. Er wollte sich umdrehen, als er seinen Auftrag ausgeführt hatte, aber da starrte er zwei Männern ins Gesicht. Es waren die beiden Gorillas von Burks. Der Junge und der Hagere.
    »Stopp«, sagte plötzlich der Dürre.
    Clements erstarrte. Der Pistolenlauf berührte fast sein Gesicht. Fassungslos blickte er in die Augen seines Mörders.
    ***
    Als ich die Pistolenschüsse hörte, wusste ich, dass wir zu spät kamen. Ich hatte mir noch Tom Cooper und Mac Davis zur Unterstützung mitgenommen.
    Wir hielten uns nicht erst mit dem verrosteten Eisentor auf, sondern halfen uns gegenseitig über die hohe Mauer. Ich sprang gerade auf der anderen Seite herunter, als noch ein einzelner Schuss aufbellte.
    Dann war alles still, zu still nach dem vorhergegangenen Feuerzauber.
    Wir rannten zwischen den Bäumen hindurch, und dann sahen wir ihn liegen.
    Der schmale Lichtschein aus dem Fenster fiel genau auf sein Gesicht. Die weit aufgerissenen Augen des Toten starrten ins Leere. Es war ein angstverzerrtes Gesicht. Genau über der Nasenwurzel war ein Loch mit versengten Wundrändern.
    Tom und Mac liefen ins Chalet.
    »Hallo, Jerry«, rief Mac gleich darauf, »komm herein!«
    Jay Burks, schoss es mir durch den Kopf. Aber ich irrte mich. Auf dem Boden lag zusammengekrümmt ein Mann, der mir völlig unbekannt war.
    »Verstehst du das?«, fragte Mac Davis.
    Ich schüttelte den Kopf. »Kümmert euch um die beiden Toten und veranlasst das Notwendige. Ich habe noch etwas vor.«
    »Ich komme mit«, sagte Tom Cooper. Aber da war ich schon draußen. Denn gerade in diesem Augenblick erinnerte ich mich an die klappernde Tür. Sie gehörte zu dem ersten Chalet, an dem wir eben vorbeigerannt waren.
    Vielleicht konnten doch nicht alle Beteiligten den Schauplatz so schnell verlassen. Wenn sie nicht zum Hudson hinunterwollten, hätten sie uns fast entgegenlaufen müssen.
    Die Stufen knarrten, als ich die Treppe hochstieg. Lauschend streckte ich den Kopf vor, aber ich vernahm nichts außer meinem Atem. Die Special lag entsichert in meiner Hand.
    Vorsichtig stieß ich die Tür auf, die nur angelehnt war. Ich tat einen Schritt vor und hatte fast im gleichen Augenblick das Gefühl, nicht allein zu sein. Mit den Händen tastete ich mich an der Wand entlang, als mich etwas vor einer unsichtbaren Gefahr warnte. Ich berührte einen Gegenstand, den ich für den Fuß einer Tischlampe hielt.
    Mit aller Kraft schleuderte ich die Lampe quer durchs Zimmer. Sie

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