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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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und wer ist der Urwaldmensch?«
    »Ich meine natürlich Miss Priestly und ihren Gorilla, den sie sonst immer in dem kleinen Haus im Park versteckt hält.« Und dann berichtete er von den Vorfällen des Abends.
    Sullivan hörte unbewegt zu. In seinem scharfkantigen Gesicht bewegte sich kein Muskel.
    »Und?«, fragte er als Burks seinen Bericht beendet hatte. »Was habe ich damit zu tun? Warum kommen Sie damit zu mir?«
    Nur einen Moment starrte ihn der Gangster fast sprachlos an. Dann lachte er leise, und sein Lachen klang gefährlich.
    »Sie sind gut, Sullivan. Sie haben doch zusammen mit der verrückten Schachtel die ganze Sache angezettelt. Wer hatte denn die geniale Idee, Gowan durch die falschen Spielchips aus der Fabrik zu drängen? - Sie doch und die reizende Miss Priestly. Und jetzt haben Sie mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun. Verdammt noch mal. Sie stecken genauso tief drin wie ich und die anderen.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden«, sagte der Millionär. »Und was Sie mit Miss Priestly haben, ist Ihre Angelegenheit. Ich bin nicht ihr Vater.«
    »Aber vielleicht ist sie Ihre Geliebte?«, sagte Burks lauernd.
    Sullivan lachte höhnisch. »Soll das ein Witz sein? Miss Priestly ist gelähmt !«
    »Ist sie das wirklich?«, fragte Burks leise. »Vielleicht vergesse ich, dass ich schon zusammen mit ihr herumgelaufen bin.«
    Zum ersten Mal war Sullivan eine kleine Unsicherheit anzumerken. Er ging auf die letzte Frage nicht ein, sondern sagte bedeutend gemäßigter: »Was soll ich also Ihrer Meinung nach für Sie tun?«
    »Na, endlich werden Sie vernünftig. Aber bei einem Glas Whisky könnte ich Ihnen meinen Plan besser auseinandersetzen.«
    Sullivan legte den Revolver auf den Tisch und ging dann zu einer kleinen fahrbaren Hausbar. Er goss zwei Gläser ein und kam wieder zurück.
    Er war so ruhig wie vorher, als er Jay Burks ein Glas in die Hand drückte.
    ***
    Der Chef hatte mich für 10.30 Uhr zu sich bestellt. Er telefonierte gerade, als ich hereinkam.
    »Hallo, Jerry«, sagte er, als er aufgelegt hatte. »Phil geht es schon wieder sehr gut.« Man sah ihm an, dass er erleichtert war. »Aber ich hätte gern von Ihnen einen Überblick.«
    »Durch die falschen Jetons gerieten wir auf Robert Gowans Spur«, begann ich. »Wenige Tage später wurde einer seiner Angestellten durch einen als Unfall getarnten Mord getötet. Es liegen ein paar Beweise vor, dass als Täter einer von Jay Burks’ Leuten in Frage kommt.«
    Mir High machte sich einige Notizen, und dann fuhr ich fort. »Als Nächstes haben wir den Mordfall Brewster. Der Mann war früher Chauffeur bei Miss Priestly und hatte mit der Verteilung der Fünfzig-Dollar-Chips zu tun. Seine Mörder wurden gefunden, es sind zwei bekannte Berufsspieler aus Las Vegas. Einen Teil der falschen Chips konnten wir sicherstellen. - Dann passierte die Sache mit Phil. Ich bin sicher, dass dafür Miss Priestly verantwortlich ist. Wie ich Ihnen schon sagte, spielt sie nur die Gelähmte. Warum wissen wir nicht. Durch sie kam ich auf Jay Burks’ Spur, der wiederum in irgendeinem Zusammenhang mit dem Millionär Sullivan steht.«
    »Könnten Sie Miss Priestly nicht verhaften lassen?«, fragte der Chef.
    »Schon. Aber das wäre verfrüht. Geben Sie mir noch ein paar Tage, Chef, dann lege ich Ihnen den Fall abgeschlossen auf den Schreibtisch.«
    »Die sollen Sie haben«, sagte Mr. High und erhob sich hinter dem Schreibtisch.
    Als wir uns die Hände gaben, fügte er hinzu: »Übrigens, ich war gestern Abend noch bei Phil. Wissen Sie, was er von mir haben wollte?«
    »Ich weiß, Chef«, sagte ich lachend, »Zigaretten!«
    ***
    Ich merkte nichts davon, dass ich in ein Trauerhaus kam. Der aristokratische Butler, den ich gestern so schmerzlich vermisst hatte, öffnete mir die Tür.
    Zu langen Debatten war ich nicht aufgelegt, deshalb hielt ich ihm einfach meinen Ausweis unter seine hochmütige Nase und sagte: »Zu Miss Priestly«.
    Ich wartete in der Halle, in der man mir gestern so übel mitgespielt hatte.
    Drei Minuten später kam sie hereingerollt. Sie sah müde aus und hatte sich anscheinend in aller Eile zurechtgemacht.
    Als äußeres Zeichen ihrer tiefen Trauer trug sie einen langen schwarzen Kimono, der nur an den Armelauf Schlägen mit unmöglichen silbernen Drachen bestickt war.
    Miss Priestly betrachtete mich von oben bis unten wie ein Reitpferd, das sie zu kaufen beabsichtigte.
    »Was wünschen Sie?«, fragte sie mit ihrer kalten Stimme. »Ich habe wenig

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