Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Drakula lebt

046 - Drakula lebt

Titel: 046 - Drakula lebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
Vom Netzwerk:
Wenn sie nur aufgehalten worden war!
    Aber ich überschätzte meine Kräfte bei weitem. Als ich den Wagen erreichte, war ich so schwach, daß ich mich eine Weile gegen das Lenkrad lehnen mußte, um die Übelkeit niederzukämpfen. Immerhin war ich gelaufen, dachte ich mit schwindenden Sinnen. Ich war nicht mehr ganz so hilflos, wenn es darauf ankam. Dann verlor ich aber doch wohl für Augenblicke das Bewußtsein, denn ein Mädchen in weißem Laborkittel und weißem Häubchen stand plötzlich neben dem Wagen und schüttelte mich – und ich hatte sie nicht kommen sehen.
    „Kann ich Ihnen helfen?“ fragte sie besorgt. „Wollen Sie zu uns?“ Womit sie wohl das Krankenhaus meinte.
    „Nein“, sagte ich benommen. „Nein … ich darf keine Zeit mehr verlieren … danke …“ Ich versuchte sie anzulächeln, was aber, der unverändert besorgten Miene nach zu schließen, nicht besonders erfolgreich war. Mit zittrigen Fingern startete ich und nahm die Abfahrt mit kreischenden Reifen und die Einfahrt in die Hauptstraße wiederum. Dort allerdings waren es die Reifen eines entgegenkommenden Wagens, der wenig von meinem Manöver hielt. Im Rückspiegel sah ich, wie er zum Stehen kam. Der Fahrer stieg aus und schaute mir nach.
    Langsam wich die Benommenheit wieder von mir. Der Fahrtwind war es hauptsächlich, der mich erfrischte. Vergeblich quälte ich mein Gehirn, um einen Plan zu entwickeln. Aber so lange Lukard Barbara in der Gewalt hatte, war er es, der die Bedingungen stellte. Wenn ich nur Kraft genug hatte!
    Ich verließ die Hauptstraße. Die Gegend wurde hügeliger. Gleich darauf erreichte ich die Straße, in der die Klinik lag. Ich fuhr langsam. Die beiden Polizisten kamen mir wieder in den Sinn. Es war gut möglich, daß sie sich noch immer hier herumtrieben, ohne daß Hartwig etwas von ihrem Zustand ahnte.
    Tatsächlich war die Straße von Polizisten blockiert, kurz bevor ich die Klinik erreichte. Es waren drei, um genau zu sein. Sie standen alle mitten auf dem Fahrweg und hatten offenbar nur das eine im Sinn: mich aufzuhalten. Einer hob den Arm und winkte mir entgegen, die Geschwindigkeit zu verlangsamen.
    Das tat ich nur zögernd. Sie waren zu dritt, und mir war nicht klar, ob ich echte oder falsche Polizisten vor mir hatte. So rollte ich wachsam heran, den Fuß auf dem Gaspedal, bereit durchzutreten, wenn die Sache mulmig wurde.
    Sie waren mir alle drei fremd. Ich sah ihre Gesichter nun gut genug. Einer redete in ein Sprechgerät. Konnte es sein, daß Lukard in der Zwischenzeit seine Streitmacht vergrößert hatte? Ich bremste ab. Über den Haufen fahren konnte ich sie noch immer. Es mochte nicht schaden, wenn ich mir anhörte, was sie wollten. Ich kurbelte das Fenster herunter und lehnte mich hinaus.
    … .. Nummer stimmt“, hörte ich einen sagen. „Geben Sie es durch, Frank.“
    „Beschreibung auch“. Meinte der zweite, und der dritte redete weiter in sein Gerät.
    „Ja?“ sagte ich fragend, als ich neben ihnen hielt, oder besser zwischen ihnen, denn sie standen links und rechts.
    „Sind Sie Harald Fuchs, der Detektiv?“ fragte der erste.
    Es hatte wenig Sinn, das zu leugnen. Außerdem war ich zwar für Hartwigs Männer ein Unbekannter, aber wohl kaum für Lukards Puppen. Also sagte ich: „Ja, der bin ich.“
    „Dann muß ich Sie bitten, mit uns zu kommen. Fahren Sie dort an den Gehsteig heran.“
    „Und was soll das Ganze?“ fragte ich betont ungehalten.
    Der Beamte sagte entschuldigend: „Inspektor Hartwig wird es Ihnen sagen. Wenn Sie bitte aussteigen und mir folgen wollen …“
    Ich war nicht sicher, ob ich das wollte. Aber ich war auch neugierig, was Hartwig wußte. Es konnte nicht schaden, ein Wörtchen mit ihm zu reden und ihn auf die zwei seiner Männer aufmerksam zu machen und auf Lukards Tricks. Andererseits durfte ich keine Zeit verlieren.
    „… ja, wenn nötig, mit Gewalt“, bestätigte Frank – der am Sprechgerät, und seine Kollegen begannen an ihren Waffen zu fingern.
    Der am anderen Ende der Sprechleitung sagte noch irgend etwas. Ich stellte den Motor ab. Es war nicht das Richtige, sich mit Hartwig und seinen Männern anzulegen. Wenn er mich einlochte, verlor ich mehr Zeit, als ich mir leisten konnte.
    Ich stieg aus, und sie nahmen mich in die Mitte. Beruhigt stellte ich fest, daß sie recht aufgeweckt und menschlich wirkten. Nein, außer Hartwig besaß offensichtlich niemand Gewalt über sie.  Grumpf
    Wir befanden uns noch immer außer Sichtweite der Klinik. Hartwig schien

Weitere Kostenlose Bücher