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0460 - Der grausame Wald

0460 - Der grausame Wald

Titel: 0460 - Der grausame Wald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Auftraggebers nicht an die Öffentlichkeit drang.
    Ich ging davon aus, daß diese Firma so etwas wie Pflanzenvernichtungsmittel herstellte und sie in diesem »leeren« Gebiet unter Umgehung aller Gesetze ausprobiert hatte.
    Das war eine Schweinerei gewesen, aber wir konnten nichts mehr dagegen tun, die Verantwortlichen höchstens zur Rechenschaft ziehen, die auch Killer losschickten, um ihre Identität zu wahren.
    Für mich war es eine furchtbare Sache.
    Langsam rollten wir durch den Ort. Unsere beiden Wagen wurden bestaunt wie Weltwunder. Nicht so sehr der Rover, eher schon Bills Porsche.
    In Llangynog ging alles gemütlich und langsam zu. Wer hier lebte, hatte mit den Briten nicht viel im Sinn. Hier fühlte man sich als Waliser. Schilder zeigten gälische Aufschriften, selten waren sie zweisprachig.
    Ich hatte schon mehrmals mit Waliser zu tun gehabt. Sie kamen mir manchmal vor wie Nüsse, deren rauhe Schale man erst aufklopfen mußte, um mit ihnen in Kontakt treten zu können. Aber so etwas dauerte seine Zeit, und die hatten wir nicht.
    Man lebte von der Landwirtschaft. Auf den Straßen lag Pferdemist, in den die Reifen der Traktoren ihre Profile gedrückt hatten. Die Häuser waren durch die Bank weg alt. Früher hatte jeder so gebaut, wie er es sich vorstellte. Aus diesem Grunde gab es auch keine Hauptstraße, dafür aber zahlreiche Kurven und Gassen, die auf irgendwelchen Höfen endeten.
    Zweimal verfuhren wir uns, und unsere Wagen wurden von kläffenden Hunden umringt, während die Bäuerin vor der Tür stand und ebenfalls einen finsteren Eindruck machte.
    Schließlich fanden wir trotzdem noch so etwas wie einen Kern. Es war ein Pub oder ein Gasthaus.
    Das windschiefe Gebäude im Anbaustil war aus hellen Ziegelsteinen errichtet worden. In den Scheiben spiegelte sich das Sonnenlicht.
    Kinder sind immer neugierig. Kaum hatten wir die Wagen neben dem Anbau abgestellt, als einige Jungen und Mädchen herbeiliefen und den Porsche anstaunten.
    »Hey!« sagte ein etwa zehnjähriger Knirps, der eine lange Lederhose trug. »Das ist ja ein Porsche.«
    Er hatte Englisch gesprochen, wahrscheinlich gehörte er zu den Zugezogenen.
    Bill fischte ihn sich heraus. »Ja, das ist einer. Kennst du ihn?«
    »Nur vom Bild.«
    »Möchtest du mal hinter dem Steuer sitzen?«
    Der Knirps war so überrascht, daß er einen hochroten Kopf bekam und sich zu seinen Spielkameraden umdrehte, die etwas zurückgingen, als würden sie der ganzen Sache nicht trauen.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte Bill. »Ich fahre nicht weg. Du kannst dich hinter das Steuer setzen.«
    Die Versuchung war natürlich groß, zur Tat konnte er nicht mehr schreiten, weil jemand die Tür des Gasthofs öffnete und mit lauter Stimme den Namen des Jungen rief.
    Ich stand dem Mann am nächsten und sprach ihn an. »Guten Tag, Mister, ich suche den Bürgermeister.«
    »Das bin ich.«
    »Sie sind auch der Wirt?«
    »Ja.«
    »Haben Sie Zeit für uns?«
    Er verzog seinen dicken Mund. Die Lippen wirkten dabei wie Klumpen. Er trug eine graue Jacke, Stiefel und einen alten Hut auf dem Kopf. Das schwarze Haar schaute unter dem Rand hervor. Die Hände sahen so aus, als könnten sie auch zupacken. Wahrscheinlich war der Mann noch Landwirt.
    »Zeit habe ich nicht«, sagte er und scheuchte den Jungen weg. »Aber wer sind Sie?«
    »Wir kommen aus London. Scotland Yard.«
    »Polizei?«
    »So ist es.«
    Er schaute uns drei unsicher an. Suko und ich zeigten die Ausweise, das reichte ihm. »Dann kommen Sie mal rein.«
    Er führte uns in eine dunkle Gaststube, in der es noch nach Rauch und Bier roch. Eine ältere Frau war dabei, die Tische zu putzen. Sie hatten die Schmutzreste auf dem Boden bereits zu einem kleinen Hügel zusammengefegt. Wir ließen uns nahe der Tür an einem klobigen Holztisch nieder und hatten noch nicht die erste Frage gestellt, als der Wirt uns schon zuvorkam. »Sie sind sicherlich wegen des Artikels gekommen?«
    »Das stimmt.«
    Er winkte ab und klatschte mit seiner Hand auf den Hut, der jetzt neben ihm lag. »Das ist alles Unsinn.«
    »Dann gibt es den zerstörten Wald nicht?« fragte Bill.
    »Doch, natürlich, aber dieses eine Monstrum ist doch eine Ente.« Er tippte gegen seine Stirn. »Wie kann jemand so zurückkehren? Und ausgerechnet nur einer. Wo sind die anderen fünf und dieser Leader?«
    »Vielleicht noch im Wald«, sagte Suko.
    Der Mann schaute ihn erstaunt an. »Das glauben Sie doch selbst nicht, Mister.«
    »Sonst hätte ich es nicht

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