Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
047 - Medium des Mord-Magiers

047 - Medium des Mord-Magiers

Titel: 047 - Medium des Mord-Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
unermüdliches Hin- und Herbewegen des Kopfes durchtrennte Fiona die einzelnen Stahllitzen, aus denen das widerstandsfähige Seil bestand.
    Immer dünner wurde das Seil, bald würde es die Kabine nicht mehr tragen können.
    Fiona machte weiter, und nach wenigen Augenblicken war das Drahtseil gekappt. Jetzt wurde die Kabine nur noch von Fiona gehalten. Doch nur noch einen Herzschlag lang. Dann ließ sie das Seil los.
    ***
    Mason Marchand alias Fystanat hob die Hände. Er hatte ein reines Gewissen und war sicher, die Männer, die ihn mit Pistolen bedrohten, davon überzeugen zu können.
    Sobald sie erkannten, daß ein Mißverständnis vorlag, würden sie sich bei ihm entschuldigen.
    Fystanat sah auf dem Gang zwei uniformierte Polizisten, und zur Tür kamen zwei Männer in taubengrauen Anzügen herein. Der eine war schwer und behäbig, der andere schmal wie ein Windhund.
    Sie ließen ihn in die Mündung ihrer Waffen sehen.
    »Sergeant Scarnes!« schnarrte der Behäbige. »Sehen Sie nach, ob er bewaffnet ist.«
    »Das bin ich nicht«, sagte der Mann aus der Welt des Guten.
    »Wenn Sie erlauben, überzeugen wir uns davon lieber selbst«, sagte Sergeant Scarnes, kam vorsichtig näher, hielt Fystanat die Pistole unter die Nase und befahl ihm, sich umzudrehen.
    Mason Marchand gehorchte. Er wollte den Polizisten ihre Arbeit nicht unnötig erschweren, hatte Verständnis für sie. Jemand hatte sie ins Hotel geholt, weil in diesem Zimmer ein grauenvoller Mord verübt worden war.
    Sie kamen hierher und trafen einen Fremden in John Darcels Zimmer an. Ihr Mißtrauen war berechtigt, die Vorsicht des Sergeants ebenfalls.
    »Hände an die Wand!« kommandierte Scarnes. »Zwei Schritte zurück, Beine grätschen!«
    Sobald ihm der Mann aus der Welt des Guten all diese Wünsche erfüllt hatte, setzte er ihm die Pistole an die Rippen und tastete ihn rasch und gründlich ab.
    »Nichts, Inspektor!« meldete er.
    »Hab’ ich doch gesagt«, bemerkte Fystanat.
    »Halten Sie den Mund!« herrschte ihn der Inspektor an. »Sie reden nur, wenn Sie gefragt werden, verstanden?«
    »Leben wir nicht in einem Land, in dem eine freie Meinungsäußerung erlaubt ist?«
    »Mann, werden Sie ja nicht frech!« knurrte der behäbige Inspektor.
    »Das kann ich nämlich nicht vertragen!« Er kam einen Schritt näher.
    »Wie heißen Sie?«
    »Mason Marchand«, sagte Fystanat.
    »Hat er Papiere bei sich, Sergeant?«
    »In meiner Brieftasche«, sagte Fystanat.
    Scarnes holte diese aus der Innentasche des Verdächtigen und übergab sie dem Inspektor. Dieser überzeugte sich kurz davon, daß der Mann aus der Welt des Guten den richtigen Namen genannt hatte und gab die Brieftasche anschließend dem Sergeant zurück, damit dieser sie in Fystanats Jacke steckte.
    »Sind Sie ein Gast dieses Hotels, Mr. Marchand?«
    »Nein.«
    »Ist Ihnen bekannt, in welchem Zimmer Sie sich befinden?«
    »Es ist John Darcels Suite.«
    »Würden Sie uns verraten, was Sie hier zu suchen haben?«
    Fystanat überlegte in fieberhafter Eile. Die Wahrheit wäre für den Inspektor zu starker Tobak gewesen. Der Mann hätte ihm kein Wort davon geglaubt.
    Das begann schon damit, daß der Inspektor keine Ahnung von der Welt des Guten hatte. Also würde er Fystanat auch nicht abnehmen, wenn dieser ihm sagte, daß er kein Mensch war.
    Auch den Kampf mit Sarracedo würde der Polizist für eine glatte Lügengeschichte halten. Glaubhafter war in jedem Fall die Unwahrheit.
    Deshalb sagte Mason Marchand alias Fystanat: »Ich bin ein Fan von ›Fiona‹ und wollte John Darcel um ein Autogramm bitten.«
    »Wieso versuchten Sie es nicht unten im Festsaal?«
    »Zuerst kam ich an Darcel nicht heran, und später sah ich ihn nirgendwo mehr. Ich nahm an, er hätte sich auf sein Zimmer zurückgezogen.«
    »Also begaben Sie sich hierher, die Tür war offen, Sie traten ein und mußten zu Ihrem Bedauern feststellen, daß Sie sich geirrt hatten.«
    »So ist es, Inspektor.«
    »Eine schöne Geschichte, aber von A bis Z erfunden!«
    Fystanat erfuhr, daß der Inspektor Philip Westlake hieß, und der Sergeant hieß mit vollem Namen Barney Scarnes. Der Inspektor erwähnte das, damit der Verdächtige wußte, mit wem er es zu tun hatte.
    Und dann legte Westlake los: »Jetzt will ich Ihnen mal sagen, wie ich die Sache sehe, Mr. Marchand! Wir Polizisten kennen einen alten weisen Spruch: Den Täter zieht es häufig an den Tatort zurück. Schon mal gehört?«
    »Darf ich fragen, wessen Sie mich verdächtigen, Inspektor?«
    Philip

Weitere Kostenlose Bücher