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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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übrigen Beamten stehen und zischten los. Als wir im Jaguar saßen, griff ich sofort zum Funksprechgerät und informierte Mr. High kurz. Ich bat um Haftbefehle, die der Richter uns ausstellen sollte. Mr. High stellte keine Fragen. Er wußte, daß es um Sekunden ging.
    ***
    Phil traf Susan Strefford gegen zehn Uhr in ihrer Wohnung. Er hatte schon vorher versucht, sie in Tillers Büro zu erreichen, aber dort war sie nur ganz kurz gewesen und hatte von der Ermordung des Fernsehproduzenten erfahren.
    »Hallo, G-man«, lächelte das Mädchen, als es Phil vor der Tür stehen sah.
    »Wie geht es…?« Plötzlich brach sie ab. Sie hatte das Pflaster an Phils Kopf entdeckt.
    »Was ist los?« fragte mein Freund ruhig.
    »Ihr Kopf…«
    »Oh, nur ein kleiner Kratzer. Nichts von Bedeutung.«
    »Wie ist das passiert?«
    Phil sah die Telefonistin durchdringend an. »Wissen Sie das nicht selbst ganz genau?«
    »Wie könnte ich?« Verwunderung stand in den Gesichtszügen des Mädchens, und ihre Augen richteten sich fragend auf Phil. »Sie sind heute so ganz anders. Habe ich etwas falsch gemacht?«
    »Würden Sie bitte zu meinem Dienstwagen kommen?« fragte Phil förmlich.
    »Wohin wollen Sie denn mit mir?«
    »Zum Hospital«, gab Phil knapp zurück.
    »Zum Hospital?«
    »Ja, zu dem, in dem Ihr Bruder Paul liegt.«
    Susan Streffords Gesicht verzog sich plötzlich zu einem befreienden Lächeln. »Das ist sehr nett von Ihnen, Phil, daß wir zusammen meinen Bruder besuchen sollen. Aber morgens geht das nicht. Besuchszeiten sind nur nachmittags.«
    »Um welches Hospital handelt es sich?« fragte Phil kalt.
    »Ich verstehe Sie nicht ganz. Was ist denn?« gab Susan verwirrt zurück.
    »Okay«, antwortete Phil. »Wenn Sie es nicht anders wollen… Gestern abend bot ich Ihnen an, Sie zu dem Krankenhaus zu fahren, in dem angeblich Ihr Bruder operiert worden ist. Sie lehnten ab und baten mich darum, Ihnen nachzuwinken. Ich öffnete also das Fenster und blickte Ihnen nach. Ich sah, wie Sie Ihr Auto bestiegen. Bevor ich das Fenster wieder schließen konnte, wurde ich angeschossen.«
    »Mr. Decker!« Entsetzen und Unglaube standen plötzlich in ihren Augen. »Das Pflaster an Ihrer Schläfe…«
    »Genau! Irgend jemand wartete am Fenster des gegenüberliegenden Hauses mit einem Gewehr auf mich. Wahrscheinlich benutzte er Nachtfernrohr und Schalldämpfer. Eigentlich war es kaum möglich, mich auf so eine ungewöhnliche Art zu erwischen. Aber der Schütze bekam ja eine erstklassige Gelegenheit serviert…«
    »Sie…« Empörung stand mit einem Male in Susan Streffords Gesicht. »Sie denken, ich hätte Sie zum Winken veranlaßt, damit irgendein Gangster die Chance bekommen würde…«
    »Tut mir leid«, entgegnete Phil kalt, »es sieht ganz so aus, als ob es so gewesen wäre. Ein Mordversuch ist nicht gerade eine Sache, über die man in Begeisterungstaumel ausbricht.«
    »Über Ihre üble Verdächtigung auch nicht«, gab Susan Strefford zurück.
    »Kann sein, es liegt an Ihnen, mich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    »Indem ich mit Ihnen zum St. Vincent‘s Hospital fahre? Nein, Mr. Decker, das können Sie jetzt nicht mehr von mir verlangen. Aber es gibt einen viel einfacheren Weg. Rufen Sie das Krankenhaus doch an. Fragen 'Sie, ob ein gewisser Paul Strefford gestern wegen eines vereiterten Blinddarms operiert worden ist. Man wird Ihnen sagen, daß dieser Paul Strefford in der zweiten Etage, Zimmer 317, liegt und daß es ihm den Umständen entsprechend geht.« In Susan Streffords Stimme lag Bitternis. Mit ihren großen Augen bückte sie Phil traurig an. Irgend etwas schien in ihr zu zerbrechen.
    »Natürlich, ein Telefonanruf tut es auch«, gab Phil zurück. »Aber bitte von einem öffentlichen Münzsprechautomaten. Ich bin von Natur aus mißtrauisch. Draußen, vor dem Haus, steht eine Telefonzelle. Kommen Sie bitte mit.« Schweigend folgte Susan Strefford. Als sie die Zelle betraten und Phil im Telefonbuch blätterte, sagte sie leise: »Das Krankenhaus ist über Manhattan 6 32 94 zu erreichen.«
    Phil überzeugte sich erst noch im Telefonbuch. Die Nummer stimmte; er ließ den Nickel in den Schlitz fallen und wählte die angegebene Nummer. Eine weibliche Stimme meldete sich am anderen Ende der Leitung in Sekundenschnelle: »St. Vincent's Hospital.«
    »Ich hätte mich gern nach dem Zustand eines Ihrer Patienten erkundigt«, sagte Phjl höflich.
    »Wie ist der Name des Patienten?«
    »Paul Strefford.«
    »Einen Augenblick bitte, ich frage nach«, kam

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