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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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es zurück. Nach einer kleinen Pause meldete sich, das Mädchen in der Krankenhauszentrale wieder. »Mr. Strefford hatte eine ruhige Nacht. Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Die Operation war ein Erfolg.«
    Phil gab sich noch nicht zufrieden. Er fragte weiter. »Ich hätte Mr. Strefford gern besucht. Wo kann ich ihn finden?«
    »Mr. Strefford liegt im zweiten Stockwerk, Zimmer 317. Die Besuchszeiten sind von…«
    »Vielen Dank«, sagte Phil und legte den Hörer auf.
    »Sind Sie jetzt zufrieden?« fragte Susan Strefford meinen Freund.
    »Es tut mir leid. Aber nach all dem, was vorgefallen war…«
    »Vergessen Sie es, Mr. Decker«, unterbrach Susan Strefford leise. Ihre Stimme klang enttäuscht und teilnahmslos.
    »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, meinte Phil verlegen. »Lassen Sie uns essen gehen.«
    »Ich bin nicht hungrig, Mr. Decker.«
    »Bitte, Susan, vergessen Sie doch die ganze Sache…«
    Susan Strefford blickte Phil in die Augen. »Gestern mittag haben Sie mich zum Essen eingeladen. Gestern abend war ich bei Ihnen, und es war sehr nett. Heute hielten Sie mich für Ihre… Nein, Mr. Decker… Ich kann nicht mit einem Menschen zusammen sein, der mich dieser abscheulichen Sache verdächtigte.«
    »Geben Sie mir die Chance, meine Meinung gründlich zu ändern«, versuchte es Phil noch einmal.
    »No, Phil«, sagte Susan. »Si'e sind ein Mensch, dem die Jagd auf Verbrecher ins Blut übergegangen ist. Sie können gar nicht mehr anders. Sie sind mit Ihrem Beruf verheiratet. Man kann es Ihnen noch nicht einmal übelnehmen. Man kann nur Achtung davor haben. Deswegen gehe ich auch jetzt. Phil, ich achte Sie. Es war schön, Sie kennengelemt zu haben. Es wird aber niemals wieder so herzlich sein, wie es einmal war. Danke, Phil. Adieu.«
    Sie ging, ohne noch ein Wort zu sagen. Phil blieb zurück, enttäuscht, verwirrt, resigniert.
    Ein Mann hatte im Vorübergehen die Szene beobachtet. Er klopfte Phil auf die Schulter und sagte: »Keine Angst, sie kommt schon wieder.«
    »Trottel«, brummte Phil. Es ist durchaus möglich, daß er sich selbst damit meinte.
    ***
    Wir erreichten den Eingang der Speed-Bank im Sturmschritt. Der Direktor stürzte uns leichenblaß entgegen. Er wußte bereits, was vorgefallen war. Wenige Sekunden zuvor hatte er einen Anruf der Standard Electric bekommen.
    »Was ist passiert?« fragte er überflüssigerweise. Aber wir hatten keine Zeit, uns um ihn zu kümmern. Harry Easton schob ihn einfach aus dem Weg. Wir liefen weiter zum Tresorraum.
    In diesem Augenblick kam uns der Mann entgegen, der die Röntgenwand bei unserem morgendlichen Geldtransport bedient hatte. Als er uns sah, sprang er sofort zurück. Mit einem Male hatte er eine Schußwaffe in der Hand. Sein Finger krümmte sich um den Abzugshahn, ich warf mich zu Boden.
    Laut dröhnte der Schuß in dem unterirdischen Gang des Bankgewölbes. Mit ihm zusammen hörte ich einen heiseren Schrei. Ich wandte mich um und sah Lieutenant Easton.
    Er warf die Arme hoch, stolperte noch ein paar Schritte weiter und schlug dann schwer auf dem Steinfußboden auf.
    »Harry!« rief ich. Gleichzeitig bellte wieder ein Schuß auf. Eine Handbreit neben meinem Kopf bohrte sich eine Kugel in die Wand. Mörtel spritzte auf und versperrte mir für einen Augenblick die Sicht.
    Ich robbte ein Stück an der Wand entlang und richtete mich dann auf.
    »Hier spricht Jerry Cotton vom FBI! Die Bank ist umstellt! Sie haben keine Chance mehr! Jeder Widerstand ist zwecklos! Werfen Sie die Waffe weg und kommen Sie heraus!«
    Ein irres, höhnisches Lachen kam als Antwort. Und ein Schuß, der harmlos über die Betonwand streifte.
    Ich hatte meine Smith and Wesson gezogen und schob den Lauf um die Ecke.
    »Zum letzten Male. Geben Sie auf!«
    Der Röntgenassistent schoß wieder. Dann drückte ich ab. Ich konnte nicht sehen, wohin meine Kugel traf, ich hörte nur einen markerschütternden Schrei.
    Sofort sprang ich auf. Aber als ich um die Ecke kam, wußte ich, daß es ein großer Fehler war. Der Gangster hatte mich geblufft. Er war gar nicht getroffen worden. Ich starrte in den dunklen Lauf einer Luger. Sie war genau auf meinen Leib gerichtet. Meine Smith and Wesson hatte ich zwar in der Hand, aber ich hätte erst den Arm hochreißen müssen, um zu schießen. Meine Lage war aussichtslos, und der Gangster wußte es.
    »Well, G-man«, grinste er mich höhnisch an. »Schätze, das Blatt hat sich gewendet.«
    »Natürlich«, gab ich ruhig zurück, aber meine Stimme klang etwas

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