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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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mein Kopf gewesen war, klatschte eine Pistolenkugel in den Mörtel der Wand. Ich warf mich herum und fand hinter der Flurbiegung Deckung. Gleichzeitig hörte ich Fußtritte. Jemand lief die Stufen hinauf.
    Ich sprang auf und hastete dem Flüchtenden nach. Als ich die Treppe erreichte, befand er sich schon zwei Etagen über mir. Ich setzte ihm nach, so gut es über die quietschenden und ausgetretenen Stufen ging. Schließlich, nach sechs weiteren Stockwerken, befand ich mich vor einer wackeligen Leiter, die zum Dach des Hauses führte. Die Luke stand auf. Der Gangster befand sich also oben.
    Ich überprüfte noch einmal die Ladung meiner Smith and Wesson. Dann stieg ich langsam die Leiter hoch. Es ging ziemlich schwer, da ich mit einer Hand meine Pistole immer auf die Dachluke halten mußte. Jeden Augenblick konnte der Gangster auf tauchen und den Versuch starten, mich von der Leiter zu schießen. Im Augenblick hatte er alle Vorteile. Aber er nutzte sie nicht. Er wartete, bis mein Kopf den Rand der Luke erreicht hatte. Dann legte er los.
    Die Kugeln bohrten sich wie wilde Hornissen in das Holz der Dachluke. Ich schob den Lauf meiner Pistole über den Rand und drückte ab. Die Smith and Wesson spuckte ihr ganzes Magazin aus. Sofort lud ich nach. Der Munitionsvorrat, den ich mir von Neville geholt hatte, kam mir jetzt zugute.
    Ich hörte die Schritte des Gangstei's über mir. Sie entfernten sich. In diesem Augenblick setzte ich alles auf eine Karte. Mein Kopf tauchte über dem Lukenrand auf, und ich konnte das Dach überblicken. Kein Schuß fiel. Ich hangelte mich aufs Dach und brachte mich hinter einem Schornstein in Deckung.
    Jetzt erst konnte ich mich Umsehen. Ich befand mich neun Stockwerke hoch. Der Dachrand hatte eine kleine schmale Brüstung. Viele Kamine ragten auf. Hinter jedem konnte der Gangster liegen. Ich robbte zur Dachluke zurück und verschloß sie. Der Schnapper rastete mit einem leisen Klicken ins Schloß. Irgendwie hatte dieses Geräusch etwas Endgültiges. Die Luke war vom Dach her nicht zu öffnen. Eine Kugel peitschte in den Mörtel des Schornsteins neben mir. Ich warf mich wieder in Deckung.
    Meine Smith and Wesson lag ganz ruhig in der Hand, als ich den Schornstein anvisierte, hinter dem ich gerade den Mündungsblitz gesehen hatte. Ich legte ein ganz systematisches Sperrfeuer vor.
    Der Gangster reagierte entsprechend. Er feuerte zurück. Seine Kugeln pfiffen harmlos durch die Luft. Der Kampf auf dem Dach konnte nicht lange unentdeckt bleiben. Das war meine Spekulation, deswegen feuerte ich auch so wild in der Gegend herum. Ich hoffte auf Verstärkung.
    Die Schüsse des Gangsters kamen seltener. Ich wußte, woran es lag. Seine Munition wurde knapp. Vorsichtig blickte ich zur Straße hinab. Aber noch war kein Streifenwagen in der Nähe.
    Ich wußte, daß der Bursche drei Schornsteine weiter in Deckung lag. Ich feuerte noch einmal, aber nichts rührte sich. Dann zog ich meine Jacke aus und ließ sie hinter dem Schornstein hervorlugen. Sofort bellte ein Schuß auf. Gleich darauf hörte ich ein metallisches Klicken. Der Gangster hatte sich verschossen.
    Schnell zog ich meine Schuhe aus. Mit ein paar Schüssen zwang ich den Gangster, in Deckung zu bleiben, dann hastete ich auf Strümpfen bis zum nächsten Kamin. Sobald ich in Deckung lag feuerte ich wieder ein ganzes Magazin leer. Dann wiederholte sich dasselbe Spiel. Ich kam einen Schornstein weiter.
    Der Gangster hinter dem Kamin wurde unruhig. Irgendwie hatte er mein Näherkommen bemerkt. Wieder schoß ich. Dann lief ich zum nächsten Kamin. Jetzt trennte uns nur noch eine Wand.
    Der Mann auf der anderen Seite des Schornsteins hätte mich erledigt, wenn er nur die geringste Chance gehabt hätte. Ich dachte an Harry Minton — und ich dachte an Phil. Aber ich zwang mich sofort wieder dazu, mich auf den Fight zu konzentrieren.
    Ich steckte meine Smith and Wesson in die Schulterhalfter zurück und sprang gleichzeitig vor. Im Gesicht des Gangsters standen Angst und Haß, als er mich sah.
    »Red Heaston, in meiner Eigenschaft als Special Agent des FBI erkläre ich Sie hiermit für verhaftet«, hörte ich meine eigene Stimme sagen.
    Er antwortete mit einem Fußtritt. Mit einem Sidestep brachte ich mich in Sicherheit. Ich unterlief seine knallige Rechte und servierte ihm gleichzeitig einen Uppercut. Er erwischte mit der Schuhspitze mein Schienbein und setzte sofort mit einem Tief schlag nach. Ich schrie auf, und meine Faust landete knapp neben der

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