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0471 - Im Wartesaal des Todes

0471 - Im Wartesaal des Todes

Titel: 0471 - Im Wartesaal des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen…?«
    Die Frau lachte laut und hell. »Boß, wenn ich das Wort schon höre! Mickey, es gibt keinen Boß. Red und ich hatten den Plan ausgeheckt, und wir haben ihn auch durchgeführt. Den Boß hatte ich nur erfunden, um die Boys bei der Stange zu halten. Viele wollen ganz einfach nicht für eine Frau arbeiten.«
    Mickey Derridges Augen traten vor Staunen aus den Höhlen hervor. »Du hast das alles selbst ausgeklügelt? Du ganz allein…«
    Die Frau lachte wieder selbstsicher. »Natürlich, wer sonst? Ich habe schon einige Jahre auf diesen Zufall gewartet. Dann gab es endlich die Gelegenheit für mich. Ich habe ganz einfach zugegriffen!«
    »Toll«, murmelte Mickey Derridge. »Ganz einfach toll.«
    »Es klappt immer alles, was ich unternehme.- Geh jetzt und schau nach den beiden Männern. Wenn sie noch nicht von der Schwefelsäure erledigt sind, mußt du mit deiner Pistole etwas nachhelfen.«
    »Okay«, brummte Derridge.
    ***
    Das Gebäude der Security Safe Company lag in der Bronx. Ich parkte den Jaguar, überschritt die Straße und betrat das Fabrikgebäude.
    »Jerry Cotton, FBI. Melden Sie mich bitte dem Direktor«, sagte ich am Empfang und zeigte dem Portier meinen Ausweis. Der Mann beeilte sich. Knapp drei Minuten später stand ich in dem luxuriös ausgestatteten Büro Direktor Barringtons. Er empfing mich mit ausgestreckter Hand.
    »Setzen Sie sich bitte, Mr. Cotton. Ganz ehrlich gesagt, ich staune, daß das FBI jetzt erst bei mir auftaucht.«
    »Warum?«
    »Well, bei allen Lohngeldrauben, die in der letzten Zeit verübt worden sind, handelt es sich bei den betroffenen Banken um meine Kunden.«
    »Richtig. Deswegen bin ich hier. Haben Sie den Verdacht, daß ein bestimmter Zusammenhang besteht?«
    »Ich sehe einen, doch weiß ich ihn erst seit einer halben Stunde.«
    »Warum erst seit einer halben Stunde, wenn Sie gerade noch Ihre Verwunderung über mein spätes Kommen zum Ausdruck gebracht haben?« hakte ich ein.
    Barrington war keineswegs beleidigt. Er war einer jener besonnenen Geschäftsleute, die jedes Risiko ruhig abwarten und sich dann ihre eigene Meinung bilden.
    »Vor einer halben Stunde erfuhr ich, daß Stephan Sinclair nicht aus seinem Urlaub zurückgekehrt ist.«
    »Wer ist das?«
    Barrington lächelte. »Um Ihnen Stephan Sinclair zu beschreiben, brauchte ich mindestens einen ganzen Tag. Machen wir es kurz. Er ist Erfinder, der geniale Sicherungssysteme ausknobeln kann, ansonsten aber ziemlich verschroben ist.«
    »Worin äußert sich das?«
    »Sinclair ist der Meinung, daß Einstein ein Anfänger im Vergleich zu ihm ist. Man kann nur mit ihm arbeiten, wenn man ausschließlich seine Fähigkeiten sieht. Sonst ist er — wie gesagt — total überkandidelt.«
    »Wann ging Sinclair in Urlaub?« Barrington sah kurz auf seinem Terminkalender nach. »Am 23. des letzten Monats.«
    »Das war zwei Tage, bevor die mysteriöse Kette der Lohngelddiebstähle begann«, bemerkte ich.
    Barrington sah verblüfft auf. »Ja, das merke ich jetzt auch.«
    »Warum merkten Sie vor einer halben Stunde, daß Sinclair nicht an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt war? Hätten Sie es nicht sofort bei Arbeitsbeginn feststellen müssen?«
    »Nein, schließlich war Sinclair nur ein Mitarbeiter von fünfhundert. Ich brauchte einige Unterlagen über Sicherungssysteme, an denen Sinclair gerade arbeitete. Er war nicht da. Ich ließ seinen Tresor öffnen, in dem er immer seine Unterlagen verschließt. Sämtliche Sicherungsschlüssel fehlten. Da kam mir der Verdacht. Aber noch ehe ich einen Entschluß fassen konnte, betraten Sie schon mein Büro.«
    Ich hatte keinen Grund, dem Unternehmer nicht zu glauben. Die Auskunft, die wir uns über Sinclair eingeholt hatten, war auch mehr als positiv.
    »Noch eine Frage. Wissen Sie, wo Sinclair seinen Urlaub verbringen wollte?«
    »Natürlich. Er hat ziemlich verwickelte Familienverhältnisse. Ich glaube, er ist von seiner Frau geschieden. Eines Tages tauchte jedenfalls hier ein junges Mädchen auf und behauptete, sie sei die Tochter von Sinclair. Mit ihr ist er dann in Urlaub gefahren.«
    »Wie hieß dieses Mädchen?«
    »Leila Reynolds.«
    ***
    »Sie sind ein G-man?« fragte der Gefesselte.
    »Natürlich«, gab Phil zurück. »Was daditen Sie denn?«
    »Vielleicht auch ein Erfinder.«
    »Nein, nein«, wehrte Phil erschrocken ab. »Ich bin ganz normal.«
    »Entschuldigen Sie bitte, ich habe bislang versäumt, mich vorzustellen. Mein Name ist Stephan Sinclair.«
    »Angenehm«, murmelte Phil

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