0476 - Der Schrecken von Takera
Männer, rund die Hälfte waren Terraner seines Einsatzkommandos.
„Ruhe!" schrie Escroplan. „Die Freunde werden auf dem schnellsten Weg in Sicherheit gebracht." Er sprach leise mit einem der Männer.
Cascal und Tuscalosa verständigten sich mit einem schweigenden Blick und sahen dann zu, wie ein kleiner Transmitter eingeschaltet wurde.
Ein Moritator saß da, hatte Kopfhörer über den Ohren und sprach leise in ein winziges Mikrophon.
„Plan Belas tritt in Kraft!" rief Escroplan.
Die ersten Terraner wurden durch die Transmitteranlage geschleust. Ohne etwas gehört zu haben, wußten Cascal und sein Freund, daß es sich um eine Verbindung mit der LAVASZA handelte.
Immer mehr kleine Gruppen kamen an, die sich in den letzten Sekunden vor den Marsav-Leuten in Sicherheit brachten.
Einige der Moritatoren waren verletzt, man brachte einen mit, der wie tot aussah. Nur ein kleiner Teil von ihnen ging durch den Transmitter. Der Raum leerte sich im gleichen Maß, wie Nachschub ankam.
Escroplan hastete zwischen den Nachrichtenpulten heran und blieb stehen. Er deutete auf die Bildschirme, auf denen Cascal und Tuscalosa voller Entsetzen das Geschehen beobachteten.
„Sehen Sie sich das an. Das sind die goldenen Jahre, die der Taschkar verheißen hat. Wir werden es ihm eines Tages heimzahlen!" sagte der Moritator erbittert.
Was sie sahen, brachte sie zum Zittern.
Die Linsen der Geräte waren auf verschiedene Plätze oder besonders belebte Flächen gerichtet, von denen die beiden falschen Moritatoren naturgemäß keine Ahnung hatten. Es war ein lautloses Programm des Grauens.
Überall sah man dunkel gekleidete Männer, die durch die Menge streiften, die Waffen unter ihren Jacken.
Hin und wieder entdeckten sie jemanden, und während die Menschen erschrocken auseinanderrannten, feuerten die Geheimdienstler auf die überraschten Opfer. Daß sie bei ihren Überfällen auch Unbeteiligte töteten, schien sie nicht zu stören.
Erschütternde Szenen spielten sich ab. Das Ganze erhielt einen übersteigerten Effekt des Grauens dadurch, daß sich alles lautlos und ungeheuer schnell abspielte.
Zwei Bürger des Planeten erschossen einen Marsav-Mann.
Ein Marsav-Mann drang in eine Wohnung ein und streckte ein junge Frau nieder.
Sie schossen ohne Warnung.
Als sich Cascal mit bleichem Gesicht umdrehte, sah er, daß der Raum fast leer war.
„Wir müssen weiter", sagte Escroplan. „Alle Ihre Leute sind im Schiff, zusammen mit einigen von uns.
Lavascha wird uns retten."
„Einverstanden", erklärte der Riese neben Cascal und hieb mit der bloßen Faust auf einen der Schirme.
Der Schirm brach nicht, aber das Bild verschwand.
Der Schlag war ein Ausdruck der rasenden Wut, die in Commander LaGrange tobte.
„Wohin?" Escroplan flüsterte: „Dort hinten sehen Sie es bereits. Die Marsav stürmt diesen Stützpunkt. Wir gehen zu den Wesakenos." Wie ein Blitz durchfuhr es Cascal. Er kannte die Wesakenos, die sich „Wahrer der Gerechtigkeit" nannten. Er hatte sie unterhalb der radioaktiven Oberfläche eines Planeten erstmals kennengelernt.
„Es kommt niemand mehr?"
„Nein", sagte der kleine Mann. Jetzt hatte er wirklich nichts mehr von einem Händler an sich, sondern wirkte wie ein Mann, der kaum mehr zu verlieren hatte als sein eigenes Leben und der sehr genau wußte, welche Schritte aufeinander folgen mußten. Er zerrte Cascal am Ärmel zu einem anderen Bildschirm, und dort war zu sehen, wie sich ein Trupp von Marsav-Leuten durch einen unterirdischen Tunnel kämpfte, trotz der Sperren und der vielen Winkel und labyrinthischen Ecken. Gnadenlos schossen sie alles in Brand, was sie sahen.
„Nur wir vier?" fragte Cascal und deutete auf den Mann, der neben dem Transmitter hockte und sich eben die Kopfhörer abstreifte.
„Ja. Die Wesakenos haben ebenfalls einen Transmitter."
„Gut. Diese Station?"
„Wird vernichtet." Es war ein schneller, kurzer Dialog, der aber alles beinhaltete, was gesagt werden mußte. Die drei Männer verließen die Wand mit den Sicherheitsschirmen und rannten auf den Transmitter zu. Escroplan als erster, dann folgte Cascal, Tuscalosa bildete den letzten. Der Moritator, der wie abwartend vor dem Transmitter stand, ging ruhig zu einem Schaltschrank an der Wand, klappte ihn auf und zog nacheinander sechzehn Hebel herunter. Sie rasteten mit scharfem Schnappen ein. Dann warf sich der Mann förmlich in den Transmitter hinein.
Drei Sekunden später schaltete sich der Transmitter ab.
Seine kleinen,
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