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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Natürlich, Biggins hat dich in die Zange genommen.«
    »Ja verdammt noch mal. Und wem habe ich das zu verdanken? Dir! Alle unangenehmen Dinge kommen von dir!«
    »Die Töne kenne ich.«
    »Aber ich habe die Nase voll! Ich will nicht mehr die Kastanien für dich aus dem Feuer holen.«
    »Ich habe mir das Spiel auch nicht ausgesucht, Sam. Aber jetzt bin ich drin. Und da muß man eben mitspielen, ob es einem gefällt oder nicht.«
    »Nein!«
    Der Mann am Steuer drehte den Kopf herum und blickte Brighton an, »Was heißt das?« fragte er scharf. '
    »Ich kann mich auch klarer ausdrücken: Mord ist kein Geschäft für mich.« Als der andere schwieg, fuhr er fort: »Du hast mich ganz gemein hintergangen, Peter. Vielleicht erzählst du mir, wie meine Unterschrift auf einen Schuldschein über zwanzigtausend Dollar kommt?«
    »Ach, haben die Bullen den Wisch entdeckt? Das ist allerdings peinlich für dich. Tut mir leid, Sam. Aber ich sah keinen anderen Ausweg.«
    »Du gibst also zu, daß du meinen Namen mißbraucht hast. Du sagst es mir einfach ins Gesicht!«
    Peter lächelte spöttisch, »Du bist zu empfindlich, Sam! Hast du nicht auch gut verdient bei der Geschichte? Mehr als die lumpigen zwanzigtausend Dollar?«
    Sam Brighton war so erregt, daß es ihm die Stimme verschlug. Seine Finger schlossen sich zur Faust und öffneten sich wieder. Der ganze Körper zitterte vor unterdrückter Wut. »Wohin fährst du?« fragte er endlich.
    »Ein Stück aufs Land. Aber es ist besser, wenn du nicht soviel fragst.«
    »Laß mich ’raus!«
    Der Mann am Steuer schien ihn überhaupt nicht zu hören. »Der Boß will dich sprechen. Ich bringe dich zu ihm. Und wenn du von mir einen guten Rat annehmen willst, dann tu, was er von dir verlangt. Er ist momentan nicht in der Laune, sich auf Auseinandersetzungen einzulassen. Mac wollte es auch nicht glauben. Das. Resultat kennst du ja.«
    Er hatte das alles im Plauderton vor sich hingesprochen, so als ob er irgendeine nette Klatschgeschichte erzählte.
    Aber Sam Brighton verstand den Unterton. Sein kurzes Aufbäumen machte einer tiefen Resignation Platz. »Was will er von mir?« fragte er müde.
    Peter zuckte die Schultern. »Genau weiß ich es nicht. Es hängt mit der neuen Bombenserie zusammen. Er plant einen großen Coup!«
    ***
    Für mich kam es jetzt darauf an, ob er mich ebenfalls erkannt hatte. Er musterte mich von oben bis unten. Aber in seinen Augen sprang kein Funken des Erkennens auf.
    Wir hatten uns auch nur einen kurzen Augenblick gesehen, an der Verladerampe in den Boland-Werken. Er war der Fahrer des Militärfahrzeugs, das die sechs Bomben abgeholt hatte.
    Ich erkannte ihn sofort, obwohl er jetzt natürlich Zivil trug.
    Vergeblich suchte ich nach einem Zusammenhang. Wie kam der Sergeant in die Penrod Street? Wahrscheinlich in die Wohnung, in der bis vor kurzem der Ingenieur Frighton gewohnt hatte? Der Mann, der so plötzlich eine Erbschaft gemacht hatte und danach spurlos verschwunden war!
    Toole hatte vom »Boß« gesprochen. Und zweifellos meinte er damit den Mann, der jetzt vor mir stand.
    Er stellte sich vor mich hin und musterte mich aus kalten Augen.
    »Wer sind Sie?« fragte er. Er gab Toole einen Wink, den Knebel zu entfernen.
    Ich atmete tief durch. »Pherson ist…«
    Er schnitt mir mit einer Handbewegung das Wort ab. »Ihren richtigen Namen möchte ich wissen, nicht den, der Ihnen gerade einfällt!«
    »Ich habe einen Ausweis!«
    »Wo?«
    Toole zeigte auf den Tisch, auf dem meine Sachen lagen. Unter anderem auch ein Ausweis, eine ausgezeichnete Arbeit unserer Dokumentenabteilung.
    Der Sergeant nahm in mit spitzen Fingern in die Höhe und schwenkte ihn wie eine Trophäe. Dann faltete er ihn auseinander und las interessiert.
    »Wo arbeiten Sie?«
    »Bei der North-South-Versicherung.«
    Er gab Toole einen Wink und verließ mit ihm zusammen das Zimmer. Wenige Augenblicke später kam er allein wieder zurück. Er ging zu dem Mädchen, flüsterte mit ihr, gab ihr eine Aktentasche und stellte sich dann neben mich. Er sprach kein Wort.
    Als Toole zurückkam, hob er nur fragend die Augenbrauen.
    Toole schüttelte den Kopf.
    Der Sergeant grinste, als er sich zu mir herunter beugte. Und plötzlich schlug er zu, kurz und hart, mehrmals hintereinander. Ich fühlte, wie meine Lippe auf platzte.
    »Was willst du hier, du verdammter Schnüffler? Du kommst dir wohl sehr schlau vor, was? Denkst, du hättest uns ’reingelegt! Toole hat bei der North-South angerufen. Sie kennen dort

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