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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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keinen Pherson. Was sagst du jetzt?«
    Ich zog es vor zu schweigen. Aber das paßte ihm auch nicht, und er schlug wieder zu.
    »Ich hab es dir ja gleich gesagt, Boß. Der Kerl ist ein Spitzel«, sagte Toole von der Tür her. »Halten wir uns nicht länger mit ihm auf!«
    Der Sergeant nickte, und das bedeutete soviel wie mein Todesurteil. »Okay, aber nicht hier. Verpaß ihm wieder den Knebel. Wir nehmen ihn nachher mit, wenn wir zum…«
    »Ich mach es gleich, Boß!«
    »Nein, komm, Polly, wir halten uns nicht länger auf.«
    Aber er wartete noch, bis Toole mir den Knebel in den Mund geschoben hatte. Dann verließen alle das Zimmer. Ich hörte, wie sie den Flur entlanggingen und wie eine Tür ins Schloß fiel.
    Nur der Vogelkopf konnte noch im Haus sein.
    Viel Zeit hatte ich nicht. Ich rutschte von Stuhl herunter und schlug ziemlich unsanft auf den Boden auf.
    Ich lauschte, aber im Haus blieb alles ruhig. Ruckartig schob ich mich vorwärts bis zu einer Bodenvase, die neben dem Fenster stand. Ich rammte die Schulter dagegen, und sie fiel um. Es gab einen ziemlichen Krach, als sie zerbrach. Ich nahm mir nicht die Zeit, auf den Vogelköpfigen zu warten, sondern bearbeitete die Lederriemen mit den scharfkantigen Scherben.
    In wenigen Augenblicken war ich frei, riß mir den Knebel heraus und stürzte zum Tisch, auf dem man freundlicherweise die Automatik, zusammen mit meinen übrigen Sachen, liegengelassen hatte.
    Als ich sie in der Hand hielt, fühlte ich mich bedeutend besser. Ich starrte ir Tür.
    Niemand kam. Anscheinend hatte Fiter schon vor den anderen das Haus Neben dem Schrank an der Querseite des Zimmers lag die Aktentasche, die der Sergeant Polly gegeben hatte. Ich wollte sie gerade öffnen, als ich hörte, wie die Haustür klappte.
    Ich ließ die Tasche fallen und stellte mich neben die Tür.
    Schleichende Schritte kamen über den Korridor, hielten inne und kamen näher. Vorsichtig wurde die Klinke heruntergedrückt.
    Es war Toole!
    Als ich ihn erkannte, schlug ich zu. Er sackte zusammen wie ein Ballon, dem man die Luft abgelassen hatte. Mit den Armen fing ich den Bewußtlosen auf und zerrte ihn über den Boden.
    Gleich darauf öffnete sich die Haustür zum zweitenmal. Ich hörte mehrere Stimmen, eine davon schien Polly zu gehören.
    »Hallo, Toole!« Es war der Sergeant.
    Ich verhielt mich ganz still. Und dann noch einmal: »Toole! Hallo!«
    Sie schienen zu merken, daß nicht alles in Ordnung war. Jedenfalls hörte ich nichts mehr.
    Ich ging hinter einem Sessel in Deckung und wartete.
    Toole regte sich nicht, aber auch im Hausflur war es auffallend still geworden.
    Ich bewegte mich vorsichtig zur Tür und zog sie langsam, Zoll für Zoll auf. Jeden Augenblick erwartete ich eine Kugel.
    Nichts.
    Ich ließ mich auf den Boden nieder und kroch in den Korridor.
    Er war leer. Sie hatten die Lage richtig eingeschätzt und das Weite gesucht, als Toole keine Antwort gab.
    Ich ging ins Zimmer zurück, fesselte Toole mit einer Gardinenschnur, nahm die Tasche an mich und ging auf die Straße.
    Von der nächsten Telefonzelle aus verständigte ich unser Office.
    Die Kollegen kamen zehn Minuten später.
    ★
    Am späten Abend traf ich mich mit Phil in einem chinesischen Restaurant.
    »Mit diesem Toole ist nichts anzufangen«, berichtete Phil. »Entweder weiß er wirklich nichts oder er hat Angst. Letzteres scheint mir wahrscheinlicher zu sein.«
    »Haben wir ihn in der Kartei?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Nein, wir haben bereits überall nachgefragt.«
    »Und was ist mit dem Sergeanten?«
    »Wenn wir den selben meinen, dann heißt er Wheel. Er hat Heiratsurlaub und ist angeblich nach Oregon zu seiner Braut gefahren.«
    Ich trank einen Schluck von dem ausgezeichneten Reiswein. »Und habt ihr das nachgeprüft?«
    Phil spielte den Empörten. »Seitdem du Rationalisierungsfachmann geworden bist«, schimpfte er, »legst du ein geradezu beängstigendes Tempo vor. Wir sind doch keine Übermenschen!«
    »Wir müssen diesen Ingenieur Frighton finden«, sagte ich. »Er scheint die Schlüsselfigur zu sein. Wahrscheinlich wohnte er bei Fisher.«
    »Aber wie? Wir haben nicht mal ’ne genaue Beschreibung von ihm.«
    »Das wird sich morgen ändern. Generaldirektor Robinson versprach mir genaue Unterlagen.«
    Der chinesische Kellner kam lautlos ins Zimmer. »Sie werden am Telefon verlangt, Mr. Cotton. Wir haben das Gespräch ins Büro legen lassen. Sie werden ganz ungestört sein.«
    Ich bedankte mich für diese weise Voraussicht meiner

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