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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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bereits angezündete Chesterfield zwischen die Lippen.
    Der Doc räusperte sich und warf mir einen mißbilligenden Blick zu.
    Ich ignorierte ihn und erntete dafür von Chester ein dankbares Lächeln.
    »Hören Sie zu, Kai«, sagte ich eindringlich. »Es ist sehr wichtig, daß Sie sich an jede Einzelheit erinnern. Wie sahen die Männer aus? Was trugen sie für Kleidung? Waren sie groß, klein, hell- oder dunkelhaarig?«
    Er senkte den Kopf. »Lassen Sie mir Zeit, Mr. Cotton. Sie standen nur zwei oder drei Sekunden im Schein meiner Lampe.«
    »Was fiel Ihnen besonders auf?«
    »Der Große. Ich glaube, er hat auch geschossen.«
    »Und sonst?«
    Chester tat es leid, daß er mir keine andere Auskunft geben konnte. »Nichts, Mr. Cotton, absolut nichts. Nur eines kann ich Ihnen sicher versprechen: ich würde die drei Männer wiedererkennen.«
    Das war es auch, worauf es mir ankam. Deshalb veranstaltete ich dieses Täuschungsmanöver. Unsere Gegner sollten glauben, daß Chester tot sei und ihnen von dieser Seite keine Gefahr drohe.
    ***
    Wir gingen über den weiten Vorplatz, der zu den Verladerampen führte. Unterwegs nützte Brighton die Gelegenheit, um mich allen möglichen Leuten als neuen Rationalisierungsfachmann vorzustellen.
    Er schien nicht besonders beliebt zu sein. Die Begrüßungen verliefen sehr kühl.
    An der Verladerampe, die sich an die Abnahmehalle anschloß, stand ein Lastwagen der Air Force. Der Begleitoffizier überreichte Brighton mehrere Papiere.
    »Die Bomben sind ordnungsgemäß verstaut. Wenn Sie sich überzeugen wollen, Mr. Brighton?«
    Wir kletterten auf den Wagen.
    Sechs Bomben mit grüner Beschriftung lagen fest vertäut in ihren Halterungen.
    Brighton verglich die Nummern mit den Eintragungen in den Papieren.
    »Okay«, sagte er, unterschrieb und gab sie an den Begleitoffizier zurück.
    »Was passiert mit den Dingern?« fragte ich, als der Lastwagen abfuhr und langsam auf das Werktor zurollte.
    »Bevor die Ladung das Gelände verläßt, wird sie noch einmal an der Wache kontrolliert. Unsere Sicherheitsbestimmungen sind sehr genau.«
    »Und dann?«
    »Es sind Übungsbomben, die nur eine ganz geringe Sprengwirkung haben. Sie sind für ein Jagdbombergeschwader in Cranbury bestimmt.«
    ***
    Bis zum Rasthaus waren es noch vierhundert Yard. Plötzlich stotterte der Motor und setzte schließlich ganz aus.
    »Was ist los mit der verdammten Kiste?« fluchte der Lieutenant.
    Der Fahrer zuckte die Achseln. »Keine Ahnung, Sir, er war schon gestern nicht ganz in Ordnung.«
    »Dann hätten wir einen anderen Wagen nehmen müssen. Sehen Sie zu, daß wir wenigstens das Rasthaus erreichen.« Der Fahrer versuchte, den Motor anzulassen, und er sprang auch tatsächlich noch einmal an. Mit letzter Kraft rollten sie auf den Parkplatz hinter dem Rasthaus.
    Sie stiegen aus.
    Sergeant Wheel öffnete die Motorhaube und begann, an den verschiedenen Drähten herumzuhantieren.
    Der Lieutenant leuchtete mit einer Taschenlampe. »Haben Sie den Fehler gefunden?«
    »So schnell geht das nicht. Wird ’ne Weile dauern.« Er zeigte mit dem Kopf zu dem im Halbdunkel liegenden Rasthaus. »Ist bestimmt noch jemand auf, Sir. Gehen Sie ruhig hinein, hier können Sie mir doch nicht helfen.«
    »Und die Dinger im Wagen?«
    »Übungsbomben«, sagte der Sergeant geringschätzig. »Wer soll sich schon dafür interessieren? Die hängt sich keiner an die Uhrkette.«
    »Okay, Wheel, werde mal sehen, ob ich noch etwas Warmes in den Bauch kriege.«
    Der Fahrer beugte sich schon wieder über den Motor. Er schien sehr darauf bedacht zu sein, den Fehler zu finden. Aber kaum war der Lieutenant in dem etwa hundert Yard entfernten Rasthaus verschwunden, als er sich aufrichtete.
    Er ging hinter den Wagen und gab Lichtzeichen mit der Taschenlampe, dreimal kurz, zweimal lang.
    Gleich darauf kam vom Waldrand herüber die Antwort.
    Sergeant Wheel öffnete die hintere Ladeluke, und dann ging alles sehr schnell.
    Aus dem Dunkel rollte ein Lieferwa-’ gen heran, aus dem sechs Männer heraussprangen.
    Der Sergeant flüsterte mit dem großen Mann im dunklen Regenmantel und nahm ein dickes Kuvert in Empfang, das er in seiner Rocktasche verstaute. Währenddessen hoben die anderen die sechs Bomben aus den Halterungen und vertauschten sie mit sechs anderen, die die gleichen Nummern trugen.
    Das ganze Manöver dauerte kaum drei Minuten.
    Der Sergeant verschloß die Ladeluke, und die anderen verschwanden mit dem Lieferwagen in der Dunkelheit.
    Sergeant Wheel setzte

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