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0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden

Titel: 0482 - ... dann jagten wir ihn 30 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
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herrschen.«
    »Was da los ist, geht die City Police einen feuchten Dreck an«, schäumte Scotty.
    »Sie werden lachen, Rock. Die kümmert sich zwar auch darum. Aber uns interessiert es noch viel mehr«, sagte Phil trocken.
    »Oh, verdammt. Ihr seid vom FBI«, beklagte er sich.
    »Stimmt«, sagte Phil. »Und sie sind wegen eines Mordversuchs an einem FBI-Beamten festgenommen.«
    Dann bat er Joe Brandenburg, vom Drugstore auf der anderen Seite aus einen Wagen zum Abtransport Scotty Rocks anzufordern.
    ***
    Mit einem Ruck fuhr der schwere Lieferwagen los. Der Ruck kam so plötzlich, dass ich gegen die Trennwand zwischen dem Fahrerhaus und dem Laderaum geschleudert wurde. Hart knallte ich mit dem Schädel gegen die eisenbeschlagene Wand. Für einen Moment sah ich tausend Sterne und bunte Kreise.
    Blitzschnell überlegte ich meine Situation. Sie war schwierig, daran war nichts zu ändern. Die ganze Ladefläche und die Wände waren mit Eisen beschlagen. Boden und Wände waren spiegelglatt. Ohne jedes Profil, das mir einen Halt geben konnte.
    Ich wusste nicht, welche zwei von den ursprünglich drei Männern in den Wagen zurückgekommen waren. Ebenso wenig wusste ich, welcher von ihnen jetzt am Steuer saß. Er fuhr auf jeden Fall sehr schnell. Wild schleuderte der Wagen durch Kurven. Deutlich spürte ich, wie er hin und wieder über einen Randstein stolperte. Ich wurde wie ein Bündel schmutziger Wäsche über die glatten Flächen geschleudert. Zu allem Überfluss rollte auch die offenbar leere Gasflasche durch den Laderaum.
    Ich legte mich lang auf den Boden, um mit einer möglichst großen Fläche Bodenhaftung zu haben. Mit beiden Füßen presste ich die Gasflasche an die linke Bordwand. Es war ein Kunststück, das ich nicht lange durchhielt. In der nächsten Kurve rutschte ich wieder quer über den Boden, und die Flasche rollte donnernd auf mich zu. Zu spät merkte ich, welchen Weg sie nahm. Ein irrsinniger Schmerz ging durch meine linke Hand, als diese wie in einer Wäschemangel zwischen die Flasche und den Boden gepresst wurde.
    Ich zog meine Hand zurück und wälzte mich auf meine rechte Seite. Die Flasche rollte weiter und krachte knallend gegen die gegenüberliegende Bordwand.
    Im gleichen Moment wurde der Wagen jäh abgebremst. Die Verzögerung des Wagens war so stark, dass ich quer durch den Laderaum rutschte und mit einem weiteren schmerzhaften Anprall an die Trennwand zum Führerhaus flog. Prompt flog die Gasflasche wieder auf mich zu. Im letzten Moment konnte ich ihr noch entgehen.
    Dann war für einen Moment alles unheimlich still.
    Unvermittelt hörte ich draußen einen Mann vor sich hinschimpfen. Im nächsten Augenblick hantierte jemand an der Tür zum Laderaum.
    Die Gasflasche, die mich bisher bedroht hatte, musste mich jetzt schützen. Sie lag so günstig, dass ich mich sprungbereit dahinterkauern konnte. Es war eine jener halbhohen, gedrungenen Stahlflaschen, wie sie für Campingzwecke und in Wohnwagen benutzt werden. Sie war hoch und breit genug, um mich mindestens im ersten Moment vor suchenden Blicken zu schützen.
    Die Tür schwang auf, und draußen war es stockfinster. Doch meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und so erkannte ich sofort, dass es einer der beiden Ernies sein musste.
    Er machte eine Handbewegung, und ein Gasfeuerzeug flammte auf.
    »Bleib vorne«, rief der Unbekannte. »Es ist tatsächlich diese dämliche Flasche. Die werfe ich jetzt einfach hinaus. Die hat mich…«
    Er ließ seinen Satz unvollendet, stützte sich auf die Ladefläche.
    Das Heck des Fahrzeuges federte durch. Diese Gelegenheit benutzte ich, um der Flasche einen leichten Stoß zu geben. Dröhnend rollte sie auf den fremden Mann zu. Der war bestrebt, der heranrollenden Stahlflasche auszuweichen. In diesem Moment sprang ich hoch, kam gut ab und hechtete dem Mann im blauen Gabardinemantel mit dem Kopf genau in die Magengrube.
    Er klappte wie ein Taschenmesser zusammen. Noch während er stürzte, schlug ich ihm einen Haken genau auf die Kinnspitze. Ohne jeden Laut ging er zu Boden. Das allerdings dröhnte durch das Fahrzeug.
    Die Gasflasche rollte weiter und fiel aus dem Wagen. Sie fiel lautlos. Daran erkannte ich, dass wir abseits einer Straße auf weichem Untergrund stehen mussten. Ich hatte nicht viel Zeit, mir darüber Gedanken zu machen. Das Geräusch einer sich schließenden Autotür machte mich auf die nächste Gefahr aufmerksam.
    »Was ist denn los?«, klang die Stimme von draußen. Ich drückte mich

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