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0488 - Plan der Vernichtung

Titel: 0488 - Plan der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war furchtbar, wie jede Art von Auseinandersetzung im Weltraum und von einer mörderischen Schönheit.
     
    *
     
    Joaquin Manuel Cascal lehnte sich gegen einen kubischen Schaltschrank, in dessen Innern es pausenlos summte und knackte, und dachte nach.
    Langsam fuhr seine Hand zu einem der breiten Säume, öffnete damit den Brustteil des Raumanzuges und klappte ihn halb um. Dann suchte er einige Sekunden und zog schließlich aus der Brusttasche seines Hemdes ein schmales, handtellergroßes Päckchen aus milchigem Kunststoff hervor.
    Etwa zehn Farbphotographien einer Polaroidkamera waren darin. Cascal schloß den Anzug wieder, rief sich die einzelnen Stationen seines letzten Besuches in dieser halbkugeligen Schaltstation ins Gedächtnis zurück und sagte: „Weil wir gerade beim Betrachten von Dingen sind - hier gibt es noch mehr. Es sind Aufnahmen von einem Funktionsmodell der Station, vor einigen Wochen aufgenommen."
    Er breitete die Photos auf einem Pult aus, sah nur einmal kurz auf die Schirme und registrierte, daß die Station sich bis jetzt ausreichend schützen konnte. Noch ehe er diesen Gedanken formuliert hatte, sagte der junge Cappin: „Offensichtlich beherrscht der Sextolotse diese Station nicht.
    Sie wehrt sich vollautomatisch. In der Tat gelingt es ihr, die Rechenmaschinen der Sammler zu lähmen - ich sah wenige Beschädigungen."
    „Es scheint so", meinte Saedelaere. „Das hier sind Raumschiffe verschiedener Größen, nicht wahr?"
    Seine Hand im Raumanzugshandschuh deutete auf eine periphere Stelle der Halbkugel, dort, wo die Rundung in die riesige, ebene Kreisfläche überging, befanden sich Aufzüge und Hangars, in denen kleine, tropfenförmige Schiffe standen.
    Cascal erwiderte: „Ja. Ich denke, es sind Schiffe. Wir waren damals nicht in diesem Bezirk der Kugel. Halten wir einmal an folgender Idee fest: Wir nehmen uns ein Schiff und sehen draußen nach. Wäre das nichts für fünf unternehmungslustige Leute?"
    Ras Tschubai nickte und fragte: „Soll ich hinspringen und mich umsehen?"
    Cascal sah auf die Uhr, deren Zeiger unter einer durchsichtigen Platte des Raumanzugsärmels rotierten, und sagte schnell: „Nicht länger als fünf Minuten, Ras?"
    „Verstanden."
    Der Teleporter verschwand.
    Nachdenklich betrachteten die vier Männer die Photographien und stellten fest, welche von ihnen für sie als Wegweiser dienen konnten. Es waren vier Stück, die anderen steckte Cascal wieder zurück. Jeder von ihnen behielt eine Aufnahme und prägte sich noch einmal einen Teil der Strecke ein, die von hier über ein riesiges Kommunikationszentrum hinweg zu den Hangars führte.
    Draußen griffen zahlreiche Sammler an.
    Sie blieben vor den Schirmen und feuerten pausenlos. Einige kleinere Exemplare rasten in schneller Fahrt auf den Schirm los und wurden zum Teil zerstört, zum anderen Teil in flachen Winkeln wieder zurückgeschleudert. Eben jetzt kollidierten mit hoher Fahrt zwei kleine Sammler, es gab Lichtblitze, und zahlreiche Trümmer segelten davon, sich langsam drehend und überschlagend. In den Reflexen der Kampfstrahlen und überschattet von der roten Glut der leuchtenden Wolke sah dieser Angriff wesentlich bedrohlicher aus, als er in Wirklichkeit für die mächtigen Abwehranlagen der Station war. Diese Auseinandersetzung zwischen Maschinen trug, wie fast jede andere kämpferische Auseinandersetzung, den Ausdruck der absoluten Sinnlosigkeit. Riesige Mengen wertvollen Materials wurden zerstört und vergeudet, und niemand konnte einen Vorteil darin erkennen.
    „Ich überlege gerade", sagte der schwarzhaarige Mann mit den zahlreichen grauen Strähnen darin, „wie wir vorgehen sollen. Ich glaube, es ist am besten, wenn wir vier", er zeigte darauf, „dieses Kommunikationszentrum betreten und versuchen, mit der Urmutter zu sprechen. Ich habe dies von hier aus schon einmal getan -die Verständigung war ausgezeichnet, wenn auch ein wenig einseitig."
    Geoffrey Abel Waringer erwiderte nach kurzem Zögern: „Einverstanden. Gehen wir - oder: Warten wir noch auf Ras Tschubai. Er muß uns sonst suchen."
    Sie kontrollierten noch einmal einen wichtigen Teil ihrer Ausrüstung, dann sprach Waringer seine Beobachtungen auf Band, nahm ein paar Ablesungen vor und entwickelte die ersten Schritte einer Theorie. Dann erschien Tschubai und sagte: „Tadellose Schiffe. Aber sie scheinen durch schwere Fesselfelder geschützt. Ich konnte keine Schaltungen entdecken, mit denen die Fesselfelder aufgehoben werden können. Wir

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