0496 - Sein Hobby war die Mord-AG
Generals, dafür hatte es ein höheres Gewicht.
Das Köfferchen enthielt eine Maschinenpistole mit einem Spiegelreflexvisier. Die Waffe funktionierte nach dem Prinzip einer Fotobox. Ein kleiner, quadratischer Sucher auf dem Oberteil des Köfferchens war mit einem Fadenkreuz versehen, und am unteren Ende des Koffers befand sich der Auslöser.
Pedro Alberto stellte sich mit dem Rücken zur Wand. Niemand achtete auf ihn. Um diese Zeit herrschte schon eine Menge Betrieb. Kunden kamen und gingen. An den einzelnen Schaltern hatten sich kleine Schlangen gebildet. Albertos flinken Augen entging nur wenig.
Spencer Hoogan traf mit Verspätung ein. Er kam ohne Begleiter und trug eine Sonnenbrille. Hoogan sah den General sofort. Die beiden Männer begrüßten sich. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu lange warten lassen«, sagte Hoogan höflich.
De la Costa lächelte. »Nicht der Rede wert. Wie geht es übrigens dem Patienten?«
Hoogan verkniff sich die scharfe Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag. »Es besteht Aussicht, daß er überlebt.«
»Wie schön für Sie«, sagte de la Costa. »Können wir jetzt das Geschäft abschließen?«
»Ein Geschäft ist es wohl nur für Sie«, erklärte Hoogan. »Ich stelle Ihnen einen Scheck aus. Sie können ihn am Schalter einlösen. Wenn Sie es wünschen, warte ich, bis die Transaktion abgeschlossen ist.«
»Eine ausgezeichnete Idee«, lobte der General.
Hoogan setzte sich an einen der modernen Palisadenholztische. Er füllte ein Scheckformular aus und überreichte es de la Costa. »Bitte!«
Der General überflog den Scheck. Er nickte zufrieden und ging an einen Schalter. Der Betrag wurde ihm anstandslos ausgezahlt. De la Costa legte das Geld in sein kleines Köfferchen. Dann trat er zu Hoogan. »Ich traue Ihnen nicht, Hoogan.« Hoogan hob die Augenbrauen. »Damit haben Sie nur allzurecht«, sagte er. »Ich hasse Sie, General. Irgendwann und irgendwo werden wir noch einmal Zusammentreffen. Ich warne Sie vor dieser Begegnung.«
De la Costa lächelte. »Wenn ich das nächstemal in dieses Land komme, werde ich Generalstabschef sein, vieleicht sogar Präsident. Ich werde den Schutz Ihres FBI in Anspruch nehmen können und alle Ehren erfahren, die man als Staatsgast genießt. Ich werde keine Blüten mehr verteilen und werde mich hüten, an die Bekanntschaft mit einem Syndikatsboß erinnert zu werden. Dann werden Sie versuchen, mich zu erpressen. Davor möchte ich Sie schon jetzt warnen, Hoogan. Ich werde aus der Revolution gewisse Lehren ziehen. Ich beabsichtige, eine Geheimpolizei von enormer Schlagkraft und weitreichender Funktionskraft aufzubauen. Sie würden ein Opfer dieser Geheimpolizei werden, noch ehe Sie auch nur die leiseste Chance hätten, mir Schaden zuzufügen.«
»Das war deutlich«, stellte Hoogan trocken fest.
»Jetzt werden Sie mich noch begleiten«, sagte de la Costa lächelnd.
Hoogan sah verblüfft aus. »Wohin?«
»Wir fahren ein Stück gemeinsam.«
»Was soll das heißen? Sie haben Ihr Geld, nun verschwinden Sie! Ich lege nicht den geringsten Wert auf ein längeres Beisammensein mit Ihnen!«
»Das mag schon sein«, meinte de la Costa, noch immer lächelnd, »aber ich brauche bis auf weiteres einen Kugelfang. Ich verspüre nicht die geringste Lust, auf dem Weg zum Wagen von einem Ihrer Gangster abgeknallt zu werden.«
»Hauen Sie ab!« zischte Hoogan. »Sie haben Ihr Geld. Mehr kann ich nicht für Sie tun.«
»Erinnern Sie sich daran, was Ihrem Freund vor wenigen Stunden zugestoßen ist! Wenn Sie sich umdrehen, sehen Sie in der Nähe des Eingangs einen kräftigen dunkelhaarigen Mann in einem grauen Anzug. Das ist einer meiner Leute. Er trägt einen schwarzen Kasten unter dem Arnfi. Der Kasten ist auf Sie gerichtet, Hoogan. Wenn Sie nicht spuren, könnte es dem Kasten unter Umständen einfallen, ein paar sehr häßliche Dinge zu tun. Diese könnten leicht zu Ihrem Tod und zu einer allgemeinen Panik in der Bank führen. In dem entstehenden Gedränge wäre es meinem Mann und mir ein leichtes, unerkannt zu entkommen.«, »Sie haben an alles gedacht, wie?«
De la Costa lächelte. »So ziemlich an alles.«
»Also gut, gehen wir.«
Sie verließen das Bankgebäude. Pedro Alberto folgte ihnen in sicherem Abstand. Er behielt auch jetzt die Umgebung scharf im Auge. Das war nicht ganz leicht, denn das Bankhaus lag an einer sehr belebten Straße.
Der schwarze Cadillac parkte vor der Bank. De la Costa und Hoogan kletterten hinein. Pedro wartete einige Minuten. Er sah
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