0496 - Sein Hobby war die Mord-AG
Fahndungsaktion eingeleitet.
Fuller, dessen Rolle als gedungener Mörder klar war und der in der Falschgeldaffäre nichts auszusagen hatte, wurde zunächst in eine Zelle geschickt. Hunter und Mrs. Hopkins wurden voneinander getrennt und einzeln verhört.
Gleichzeitig war die Anweisung erfolgt, Freddy Winston und Spencer Hoogan zu überwachen und ihre Bewegungen zu verfolgen. Auch Eunice Redcliffs Wohnung behielten unsere Leute im Auge.
Gina Hopkins erwies sich als eine schlechte Zeugin. Sie hatte am Rande des Todes gestanden und einen leichten Nervenschock davongetragen. Sie war nervös und geständig. Doch wir erfuhren von ihr nur, daß Larry Hopkins für Hoogan gearbeitet hatte und daß Hopkins vermutlich von Hunter oder Winston — oder aber von beiden — zu Tode geprügelt worden war.
»Ich wollte Larry rächen, das war alles«, schloß sie ermattet. »Freddy Winston schickte mich zu Hunter. Der erwartete mich bereits… Oh, ich habe mich wirklich idiotisch benommen!« Sie begann zu schluchzen.
Wir fragten nach der Herkunft des Geldes. Gina Hopkins wußte nichts davon. Wir ließen sie in Ruhe. Sie brauchte nur ein paar Stunden Schlaf, um wieder auf die Beine zu kommen.
Mit Allan Hunter hatten wir einen Mann festgesetzt, der sehr genau wußte, was ihn erwartete. Er war bei einem Mordversuch überrascht worden und mußte damit rechnen, wegen des Mordes an Larry Hopkins angeklagt zu werden. In einer solchen Lage blieb ihm nur die Möglichkeit, sich in Schweigen zu hüllen und nach einem Anwalt zu verlangen.
Hunter war ein erledigter Mann, aber wir brauchten ihn, um den Syndikatschef Hoogan zu überführen.
Hoogan war uns schon oft genug durch die Maschen geschlüpft. Diesmal waren wir entschlossen, ihn endgültig im Netz zappeln zu lassen. Wir hatten mehr als ein Dutzend guter Gründe, um ihn verhaften zu lassen, aber wir zögerten noch, endgültig zuzuschlagen.
Wir wollten ganze Arbeit leisten. Dazu brauchten wir nicht nur Hoogan, sondern auch den Unbekannten, der das Geld angefertigt und geliefert hatte. Ein verfrühtes Eingreifen konnte diesen Mann warnen und den Erfolg unserer Aktion verwässern.
Mr. High, der überraschend schnell im Distriktgebäude eintraf, vertrat nach kurzer Lagebesprechung den gleichen Standpunkt. Er ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er dafür plädierte, Hoogan mit einigen Falschmeldungen in Sicherheit zu wiegen.
»Er darf nicht erfahren, daß Allan Hunter und Gina Hopkins verhaftet worden sind«, sagte Mr. High. »Das würde Hoogan nur veranlassen, sofort alle weiteren Aktionen zu stoppen. Wir müssen ihm eine Falle stellen.«
Nach kurzer Beratung beschlossen wir, Hoogan zu suggerieren, daß Allan Hunter von Gina Hopkins getötet worden sei. Von einem toten Allan Hunter brauchte Hooan nichts zu befürchten, und die Frau, ie seinen Leibwächter ermordet hatte, konnte ihm ebenfalls nicht mehr gefährlich werden.
Das Telefon klingelte. Einer der Männer, die mit Hoogans Überwachung betraut worden waren, meldete sich. »Hier draußen ist allerhand los«, berichtete er. »Im Garten von Hoogans Haus ist ein Schuß gefallen. Etwa zehn Minuten später verließ ein schwarzer Cadillac das Grundstück. Im Wagen saßen zwei Männer. Ich habe! die Wagennummer notiert. Vor etwa drei Minuten kam ein alter Dodge mit Doc Shaw am Steuer. Der Arzt befindet sich noch immer in Hoogans Haus.«
»Doc Shaw!« sagte ich. Der Arzt hatte seine Lizenz wegen einiger schwerer Verfehlungen schon vor zehn Jahren verloren, aber wir wußten, daß er noch immer illegal praktizierte.
»Geben Sie mir bitte die Nummer des Cadillac!« sagte ich. Während ich die Nummer notierte, reimte ich mir das Geschehen zusammen. Das war in diesem Fall nicht schwer. Doc Shaw war ohne Zweifel gekommen, um das Opfer der Schießerei zu behandeln. Fraglos hatten die Leute in dem Cadillac etwas damit zu tun.
Ich rief die Zulassungsstelle an und erfuhr, daß der Cadillac der Hertz-Leihwagengesellschaft gehörte. Ich ließ mich mit dem Hauptoffice dieser Firma verbinden. Die Zentrale hatte Tag- und Nachtdienst. Ein Mädchen meldete sich. Ich sagte ihr, wer ich war und was ich wissen wollte. Sie antwortete, sie sei nicht befugt, telefonische Auskünfte zu erteilen.
Ich legte auf und klingelte das zuständige Revier an. »Schickt einen Streifenwagen hin und ruft mich dann an!« bat ich, nachdem ich dem Sergeant die Situation erklärt hatte. »Es ist sehr eilig. Ich muß unbedingt wissen, wer den Wagen geliehen
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