0496 - Sein Hobby war die Mord-AG
mehr. Die Polizeitechniker kennen unsere Drucktechnik. Man wird Mittel und Wege finden, um die geplante Falschgeldverbreitung zu unterbinden. Ich hatte gehofft, daß wir monatelang unentdeckt operieren können. Statt dessen ist der Plan gescheitert, noch ehe wir überhaupt ins Geschäft gekommen sind!«
»Ich wiederhole, daß das Ganze ein verdammtes Pech war, für das ich schließlich nicht verantwortlich bin«, sagte Hoogan.
»Es ist mehr als Pech«, meinte der General kühl. »Es ist der Beweis für Ihre Unfähigkeit, einen großen Coup geschickt vorzubereiten. Ich bin an diesem Versagen mitschuldig. Ich habe den falschen Mann gewählt!«
»Ich bin ein alter Fuchs, General. Seit Jahrzehnten habe ich mich in einem harten, gefährlichen Geschäft bewährt. Die Polizei kennt mich. Sie hat wiederholt versucht, mir das Handwerk zu legen, aber ich war cleverer als meine Gegner. Ich kenne jeden Trick. Ich kaufe Zeugen und liefere Alibis, wie sie gebraucht werden. Ich stand schon viermal vor Gericht, aber jedesmal mußten sie mich wieder laufenlassen. Ich bleibe immer Sieger!«
»Das klingt sehr selbstsicher. Doch warum erzählen Sie mir das alles?«
»Ich möchte Sie davon überzeugen, daß es töricht von Ihnen wäre, wegen einer kleinen Anlaufschwierigkeit die Flinte ins Korn zu werfen. Natürlich kann es noch einigen Ärger geben. Forsythe war ein bekannter Mann, und die Öffentlichkeit wird wissen wollen, was es mit seinem Tod und dem in seiner Wohnung gefundenen Geld auf sich hat. Vielleicht kommt es sogar zu einer Anklage und zu einer Verhandlung. Aber sobald es hart auf hart geht, werde ich die besseren Trümpfe in der Hand haben. Ich werde sie erzwingen, erpressen und kaufen. So habe ich es bis jetzt immer gemacht. Sie bereiten eine Revolution vor, General. Gerade Sie müßten doch wissen, wie man es macht, mit Hilfe von Macht und Gewalt das Recht zu manipulieren!«
Ein dünnes, verächtliches Lächeln umspielte de la Costas schmale Lippen. »Der Vergleich hinkt etwas. Wir werden zuschlagen, wenn sich die Machtverhältnisse zu unseren Gunsten gewandelt haben. Bei Ihnen ist das etwas anderes, Hoogan. Rechtsbrecher befinden sich in Ihrem Land in einer hoffnungslosen Minderheit. Ihre Behörden — besonders das FBI — arbeiten mit bewunderungswürdiger Präzision. Natürlich können Sie im Laufe einer Verbrecherkarriere mit viel Glück und Geschick eine Reihe von Klippen umschiffen. Aber die Erfahrung lehrt, daß Leute Ihres Schlages früher oder später doch an einem Riff zerschellen!«
Hoogan hob erstaunt die Augenbrauen. »Weshalb wollten sie mir Millionenbeträge anvertrauen, wenn Sie mich für einen Versager oder für einen Zuchthauskandidaten halten?«
»Sie sind kein Versager, Hoogan, aber die Tatsachen stehen gegen Sie. Ich würde niemals auf Ihre Karte setzen!«
»Aber genau das haben Sie getan!«
De la Costa lächelte. »Die Aktion sollte in wenigen Monaten abgeschlossen sein. Soviel Zeit gab ich Ihnen natürlich. Nach allem, was geschehen ist, muß ich diese Ansicht revidieren.«
»Sie wollen sich aus dem Geschäft zurückziehen?«
»Erraten! Ich bin nur gekommen, um meinen Anteil abzuholen. Sie schulden mir 15 000 Dollar, Mr. Hoogan.«
»Die Polizei hat das Geld beschlagnahmt, das wissen Sie doch genau!«
De la Costa zeigte noch immer sein glattes, unpersönliches Lächeln. »Ihre Schuld, Hoogan. Was kann ich dafür, daß Sie es dem falschen Mann gegeben haben?« Er wies auf das Köfferchen. »Wie Sie sehen, habe ich meine Geldkassette gleich mitgebracht!«
»Von mir kriegen Sie keinen Dollar!« schnappte Hoogan.
De la Costas Lächeln trübte sich nicht. »15 000!« sagte er leise. »Und zwar in guten, echten Scheinen. Damit kommen Sie gut weg. Sie haben unsere Revolution gefährdet, denn das FBI ist jetzt gewarnt. Eigentlich müßten Sie mir eine größere Schadenersatzsumme zahlen. Ich will darauf verzichten. Aber ich verzichte nicht auf die 15 000 Dollar. Darauf habe ich einen Anspruch, Hoogan.«
Hoogan grinste plötzlich. Er zeigte sein wahres Gesicht, das Gesicht des brutalen Menschenverächters, dessen Perioden von Entgegenkommen oder Freundlichkeit nichts anderes waren als Bestandteile einer kühlen Zweckpolitik. Ihm wurde klar, daß er mit de la Costa keine Geschäfte mehr machen konnte, und daraus zog er rasch seine Folgerungen. Hoogan war nicht gewillt, auch nur einen Dollar zu verlieren. Der Fall hatte ihn schon mehr als genug Ärger und Nerven gekostet.
Hoogan trat dicht
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