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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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holen, dann können wir hier eindringen«, flüsterte ich Phil zu.
    »Denkste«, grinste mein Freund über das ganze Gesicht. »In diese Bude dringen wir ohne richterliche Erlaubnis ein.«
    »Bist du verrückt«, entsetzte ich mich. »Wenn wir den Burschen tatsächlich erwischen, wirft man uns in einem späteren Prozeß noch einen Verfahrensfehler vor, nur weil wir vorher keinen richterlichen Befehl eingeholt haben.« Phil grinste noch immer. »Bei dem letzten juristischen Kursus in Quantico hast du geschlafen«, stellte er ungerührt fest.
    »Warum?«
    »Hast du das Schild nicht gesehen, das vor dem Haus steht?«
    »Klar, es besagt, daß diese Bude abgerissen wird.«
    »Und weiter?«
    »Hier soll irgendein Bürohaus der Army entstehen.«
    »Okay, was besagt das also?«
    »Daß das Haus der Army gehört.«
    »Du bist heute mal wieder ein ganz kluges Kind«, lobte mich Phil spöttisch. »Wir wollen nicht noch mehr Zeit verlieren. Deswegen erkläre ich es dir kurz: Die Army ist eine staatliche Einrichtung. Dieses Haus gehört also der Regierung. Als Regierungsbeamte können wir jederzeit ein Regierungsgebäude betreten. Kapiert?«
    Phil schien tatsächlich recht zu haben mit dem Vorwurf, daß ich beim letzten juristischen Kursus in Quantico manchmal die Augen sanft geschlossen hatte. Die Sache war glasklar. Wir durften hier natürlich ohne Haussuchungsbefehl eindringen.
    Ich kniete mich erneut vor der Haustür nieder und machte mich an die Arbeit.
    Wenn Rick nicht zu Hause war und zurückkam, während wir auf ihn warteten, mußte er die Tür so vorfinden, wie er sie zurückgelassen hatte.
    Nichts durfte unsere Anwesenheit verraten, wenn wir die Chance haben wollten, Rick zu Gesicht zu bekommen.
    Endlich hatte ich es geschafft! Die Tür sprang leise auf. Ich zog meine Taschenlampe aus der Jacke hervor und betrat den Flur.
    Phil folgte mir sofort. Dann schloß ich die Tür auf die gleiche Art, wie ich sie geöffnet hatte.
    Ich trat mit den Zehenspitzen auf und ließ mir auch dabei genügend Zeit. Phil folgte meinem Beispiel. Wir schafften es, völlig geräuschlos bis in die zweite Etage zu kommen.
    Wir suchten jedes Zimmer ab und fanden den Raum, den der Killer offensichtlich benutzte. Rudy Rick war nicht zu Hause.
    Wir gingen hinab in die erste Etage. Dort setzten wir uns im Dunkeln auf die Treppe und warteten eine Weile.
    »Wenn wir Pech haben, kommt der Bursche erst nächste Woche«, flüsterte Phil.
    »Kann sein. Aber irgendwann wird er hier auftauchen. Das ist unsere Chance.«
    »Oder unser Hungertod«, konterte mein Freund sarkastisch. »Kann man hier wenigstens rauchen?« brummte er nach einer Weile.
    »Warum nicht«, gab ich zurück. »Es liegen hier so viel ausgetretene Zigarettenstummel in der Gegend umher, daß sich Rick bestimmt nicht über den Duft wundern wird, wenn er kommt.«
    Auch das war eine Kleinigkeit, die ich im Laufe der Jahre zu beachten gelernt hatte. Ein Nichtraucher kann bereits beim Öffnen der Tür stutzig werden, wenn er Zigarettenrauch riecht. Und ein Nichtraucher riecht ihn dreimal eher als ein Raucher.
    Phil steckte sich hinter meinem Rücken zwei Camel an und drückte mir eine zwischen die Finger.
    Das Warten ging los.
    Wir hatten den Vorteil, wenigstens ein Dach über dem Kopf zu haben und sitzen ,zu können. Bei anderen solchen Fällen hatten wir schon so manche Nacht bei strömendem Regen oder Schneesturm im Freien zubringen müssen. Oft auch noch ergebnislos, weil der Mann, auf den wir gewartet hatten, nicht gekommen war.
    Heute waren wir besser daran. Doch nach einer Stunde hat man das Zeitgefühl verloren. Ob man nun steht oder sitzt, ob man sich im Freien oder in einem Haus auf hält.
    Ich weiß nicht mehr, wie oft ich zu den Leuchtziffern meiner Uhr blickte. Sehr häufig jedenfalls. Es war bereits im frühen Morgengrauen, als wir mit einem Male hellwach wurden.
    Auf den Stufen vor der Haustür wurden Schritte laut. Schnell und zielstrebig.
    Einen Augenblick glaubte ich, daß sich vielleicht nur ein Nachtbummler im Windschatten der Tür eine Zigarette anzünden wollte.
    Aber es war kein Spaziergänger. Es war der Killer. Wir hörten es, als er den Schlüssel ins Schloß steckte und ihn knirschend drehte.
    Obgleich ich meinen Freund in der Dunkelheit nicht sehen konnte, fühlte ich doch, wie er sich langsam erhob. Ich folgte seinem Beispiel.
    Dann zuckten wir beide zusammen. Rudy Rick kam die Treppe herauf. Er sang. Ein Lied von Dean Martin. »Everybody loves somebody sometimes«,

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