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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus. Sie sah, wie er den Kopf schüttelte.
    Aber sie sah noch mehr.
    Auf einmal hatte sie wieder das Gefühl, in dem Polizeirevier zu stehen und das Gesicht hinter der Scheibe zu sehen.
    Gleichzeitig begann in ihrem Körper ein Vorgang, den sie sich selbst nicht erklären konnte. Wieder hatte sie den Eindruck, innerlich zu brennen.
    Eine Kraft erwachte – eine alte Kraft – Hexenkraft…
    Die Angst war weg. Etwas schoß in Janes Kopf hinein, ihre Augen begannen zu brennen. Sie sah die Gestalt des Farbigen vor sich, der anfing zu zittern, weil sich seine magischen Ströme mit denen der Jane Collins auf halbem Wege trafen.
    Da fiel er vor.
    Jane glaubte, daß er seine Pranke mitten in ihr Gesicht drücken wollte, das tat er nicht.
    Er stemmte sie links neben ihren Kopf, und Jane hörte gleichzeitig John Sinclairs Stimme.
    »Nein!«
    ***
    Ich hätte schießen können, ich tat es nicht. Ich brachte es einfach nicht fertig, einem Menschen eine Kugel in den Körper zu setzen, der mir den Rücken zudrehte. Außerdem befand sich Jane in nicht so großer Gefahr.
    Er tat ihr nichts. Er stemmte nur seine Hand neben ihrem Kopf gegen die Wand.
    Jane hatte meine Stimme gehört. »John!« rief sie zurück. »Laß es bitte!«
    Sie mußte ihre Gründe haben, ich blieb also stehen und sah, wie der schwere Körper des Farbigen anfing zu wanken.
    Eigentlich begann es mit einem Zittern, das an seinen Beinen anfing und sich ausbreitete.
    Es rieselte in den Oberkörper hinein, erfaßte die Schultern, auch den Kopf und wurde weitergetragen.
    Dann drehte er sich um.
    Zum erstenmal sah ich sein Gesicht aus der Nähe. Es war eine verzerrte Fratze geworden. Und dann sah ich Jane Collins. In ihrem Innern war eine Schutzfunktion mobilisiert worden, wobei das nicht einmal ausreichte, denn hinter ihrem Gesicht schimmerte der fürchterliche, gelbweiße Totenschädel.
    Zwei Personen in einer.
    Dämon und Mensch!
    Sie ging vor.
    Ich habe oft genug mit Zombies zu tun. So wie diese lebenden Toten bewegte sich auch Jane Collins. Sie hatte ihre Arme ebenfalls vorgestreckt, als wollte sie nach dem Schwarzen greifen, der sich dem Griff aber entzog und weglaufen wollte.
    Er schaffte es nicht mehr.
    Dieser mächtige, übergroße Kerl hatte einen magischen Stoß mitbekommen und war geschwächt worden. Ich sah ihn taumeln und dann fallen. Er versuchte noch in einem Reflex, sich auf eine Säule zuzuwerfen und sie zu umklammern.
    Vergebens.
    Mit den Handflächen klatschte er zwar noch dagegen, mehr aber schaffte er nicht.
    An der Säule entlang rutschte er zu Boden, wo er regungslos liegenblieb. Ich kümmerte mich um Jane, die plötzlich wieder so aussah wie sonst. Mit ihrem normalen Gesicht und einem flackernden Blick in den weit geöffneten Augen.
    Auch sie war am Ende ihrer Kraft. Bevor sie fallen konnte, lief ich hin und stützte sie ab.
    Jane fiel in meine Arme. Ich vernahm ihre gehauchten, fragenden Worte: »John, was ist das gewesen? Sage es mir!«
    »Später, Jane…«
    »Nein, ich fühlte mich so anders. Etwas kam über mich. Es war schrecklich und böse. Ich… ich wollte sogar töten.«
    »Schon gut, du hast es ja nicht.«
    »Aber Virgil…«
    »Er liegt hier auf dem Boden.«
    »Ist er tot?«
    »Ich habe keine Ahnung, aber das werden wir gleich haben. Setz du dich erst mal hin.«
    Aus Mangel an Sitzgelegenheit drückte ich Jane Collins kurzerhand auf eine Motorhaube.
    Dann schaute ich mir Virgil an, der bei seinem Fall auf dem Bauch gelandet war.
    Als ich ihn auf die Seite drehen wollte, merkte ich erst, wie schwer er tatsächlich war. Mit beiden Händen schob ich nach, bis er schließlich auf dem Rücken lag.
    Sein Gesicht zeigte einen verzerrten Ausdruck. Die Pupillen waren dermaßen verdreht, daß man Angst vor diesem Anblick bekommen konnte. Dahinter schimmerte das Weiße wie eine puddingähnliche Masse. Sein Mund stand halboffen. Röchelnde Atemgeräusche drangen hervor.
    Ich war beruhigt, daß er noch lebte. Es hätte möglicherweise auch anders ausgehen können.
    Ich stellte mich hin und drückte den Rücken durch. Jane schaute mich an. »Dich hat es erwischt, nicht?«
    »Das kannst du wohl sagen.«
    »Und?«
    »Schau mal nach, ob mein Rücken noch vorhanden ist. Aber das ist zweitrangig. Wie geht es dir?«
    Sie hob die Schultern. »Frag mich nicht, John. Ich habe ihn zwar besiegen können, aber mir gefällt die Methode nicht. In meinem Innern ist etwas, das ich nicht steuern kann.«
    »Die Hexenkraft?«
    »Nenne es so.«
    »Ich habe noch

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