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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hier in London.«
    »Zumindest ein exotisches. Wir haben ja gehört, daß sich diese Mystik immer stärker ausbreitete. Sie dringt wie eine Speerspitze in unsere zivilisierte Gesellschaft und findet immer wieder neue Ziele. Das ist auch eine Hydra. Schlägst du ihr einen Kopf ab, wachsen zwei neue nach.«
    Suko deutete auf den Bewußtlosen. »Aber diesen Kopf haben wir immerhin. Du brauchst ihn nur noch wachzubekommen.«
    »Wenn das mal so einfach wäre.«
    Mein Freund bückte sich. »Nimm du ihn an den Füßen.«
    Jane öffnete die hintere Rovertür, so daß wir den Körper in den Wagen schieben konnten.
    Obwohl ich nur die Füße festhielt, hatte ich unter dem Gewicht zu kämpfen. Vielleicht lag es auch an meinem malträtierten Rücken, wo einige Knochen wie verbogen wirkten.
    Der Rover ist zwar kein Riesenwagen, dennoch paßte Virgil hinein. Suko tauchte hinterher und richtete den Körper so auf, daß er wenigstens sitzen konnte.
    »Ich setze mich nach hinten. Wenn er kippt, fange ich ihn auf.«
    Damit waren Suko und Jane einverstanden. Ich gab Suko noch einmal das Ziel durch und hämmerte die Tür zu. Als sie ins Schloß fiel, hörte es sich an wie ein Pistolenschuß.
    Bis zu New Scotland Yard war es nicht sehr weit. Allerdings mußten wir durch die City, das ist auch am Abend kein Vergnügen, erst recht nicht in der Vorweihnachtszeit.
    Ob Virgil tatsächlich bewußtlos war oder nur den Toten spielte, das konnte ich nicht feststellen. Jedenfalls fiel er in den Kurven oft genug gegen mich, dann wurde er zurückgedrückt, und sein Körper zeigte keinen Reflex.
    Ich hielt ihn fest, als wir am Kassenhäuschen stoppten.
    »Du mußt erst zahlen«, sagte ich.
    »Auch das noch.« Suko stieg aus.
    Jane drehte sich um. Ich lächelte sie an. »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Ein wenig«, gab sie zu. »Mir wäre allerdings wohler, wenn ich wüßte, was tatsächlich hinter diesem gefährlichen Spiel steckt.«
    »Das kann ich dir leider auch nicht sagen.«
    Suko stand am Kassenhaus und bekam endlich die Marke. Virgil hatte sich in der Zwischenzeit nicht gerührt.
    Unser Freund öffnete die Fahrertür, tauchte in den Wagen, wollte starten, als es geschah.
    Die rechte Hintertür flog auf, und Virgil segelte aus dem Fahrzeug, er hatte sich noch selbst Schwung gegeben. Ich wollte nachgreifen, faßte aber ins Leere und kippte selbst nach vorn.
    Bevor mein Freund und ich reagieren konnten, hatte Virgil schon einen großen Vorsprung errungen. Er jagte aus dem erleuchteten Reklamebereich des Parkhauses heraus und schlug den Weg ein, der ihn nach links führte, wo es nicht zum Piccadilly ging, sondern in die schmutzige Finsternis der Londoner Herbstnacht.
    Suko war besser weggekommen als ich, überholte mich auch. Ich hatte Ärger beim Laufen, weil der Rücken einfach nicht mitmachen wollte, und sah meinen Freund zurückkommen, wobei er die Schultern hob.
    »Sorry, er ist weg.«
    »Da kann man nichts machen.«
    Wir standen da wie zwei begossene Pudel. Sich gegenseitig Vorwürfe zu machen, hatte keinen Sinn. Wir mußten sehen, daß wir gut aus dieser Lage herauskamen.
    »Wann ist uns das zum letztenmal passiert, Alter?« fragte ich Suko. »Daran erinnere ich mich nicht mehr.«
    »Und jetzt?« fragte Suko. »Wirst du durch London rennen und ihn suchen?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    Jane schaute uns unter hochgezogenen Augenbrauen an, als wir wieder an den Wagen kamen.
    »Na?«
    »Abgehauen«, sagte Suko.
    Sie klatschte in die Hände. »Toll, aber das ist menschlich. Da sieht man, daß auch zwei Geisterjäger älter werden.«
    »Da hast du recht. Nur ist mit dieser Flucht keinem von uns geholfen. Am allerwenigsten dir, fürchte ich.«
    »Glaubst du denn, daß er versucht, mich zurückzuholen?«
    »Da könnte er lange suchen.«
    »Das sagst du, John. Ich aber traue ihm alles zu – alles…«
    ***
    Jane Collins hatte darauf bestanden, nicht bis zum Yard mitzufahren. Sie war unterwegs ausgestiegen, hatte sich ein Taxi genommen, das sie zu Lady Sarah brachte.
    Die Detektivin besaß ihren Dickkopf, gegen den auch Suko und ich nicht ankamen.
    In der Nacht oder am Abend waren wir nicht oft im Büro. Meist liefen die Einsätze woanders ab, deshalb kam uns der Raum ziemlich kalt vor, als wir ihn betraten.
    Im Vorzimmer, wo tagsüber Glenda Perkins saß, herrschte Grabesstille. Ich hörte sogar das Knarren des Drehstuhls, als ich mich hinsetzte und zur Seite schwang.
    Ich schnappte mir den Telefonhörer.
    »Rufst

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