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0514 - Macumbas Totenhöhle

0514 - Macumbas Totenhöhle

Titel: 0514 - Macumbas Totenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Großteil der Geräusche.
    Es war so, wie an vielen anderen Tagen auch und trotzdem irgendwie anders. Jane Collins spürte einen gewissen Druck, der auf ihr lastete. Sie konnte ihn einfach nicht vertreiben. Das Wort Vorahnung wollte sie nicht gelten lassen, aber es war durchaus möglich, daß in der kommenden Nacht noch etwas passierte.
    Dieser Virgil war gefährlich. Auch wenn er die Flucht ergriffen hatte, sicher konnte Jane sich vor ihm nicht fühlen.
    Sie stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf. Es waren früher zwei Räume gewesen. Beim Umbau war die Zwischenwand verschwunden, so daß sich Jane wenigstens bewegen konnte.
    Sie hatte es gemütlich eingerichtet, und auch das kleine Bad wirkte durch die hellen Fliesen wesentlich größer.
    Ins Bett wollte sie sich nicht legen, weil sie genau wußte, daß sie keinen Schlaf finden würde. Statt dessen ließ sie sich in einen Sessel fallen und schaute auf das Telefon.
    Ob John etwas erreicht hatte? Wenn ja, würde er möglicherweise anrufen.
    Sie griff zur Fernbedienung und schaltete die Glotze ein. Ausgerechnet jetzt lief dort ein alter Gruselfilm. Ein Vampirstreifen, wo der große Blutsauger durch die Nacht hetzte und ein fliegendes Mädchen einfangen wollte.
    Jane schaltete um.
    Die Revue interessierte sie zwar nicht besonders, war immer noch besser als der Horror-Streifen. Sie fühlte sich einfach nicht gut genug, um sich den Film anschauen zu können.
    Es klopfte, und Lady Sarah erschien. »Alles in Ordnung, Kind?« fragte sie.
    »Ja, warum?«
    »Nur so. Noch mal gute Nacht.« Sie lächelte. »Und denk nicht so viel daran. Der Herrgott meint es trotz allem gut mit uns Menschen. Er wird auch dein Schicksal in die richtigen Bahnen lenken.«
    Jane nickte nur.
    Lady Sarah zog sich zurück und ließ eine sehr deprimiert wirkende Jane Collins im Sessel sitzen. Auch die Musik konnte sie nicht von den Sorgen ablenken. Sie starrte auf den Schirm, ohne eigentlich wahrzunehmen, was dort ablief.
    Eine halbe Stunde verging. Trotz ihrer inneren Aufgewühltheit wurden Janes Augen schwer. Die Lider kippten nach vorn und wären ihr beinahe zugefallen.
    Etwas brauste an ihre Ohren. Es war der Beifall des Publikums.
    Jane schaltete die Glotze aus.
    Stille legte sich über den Raum.
    Nur eine Lampe brannte. Der milchiggelbe Schein erreichte auch Jane und streifte sie von der Seite. Er ließ ihre Gesichtszüge weich und entspannt aussehen.
    Nichts war von dem zu erkennen, was sich hinter der normalen Haut verbarg.
    Erst wenn der Tag die Nacht ablöste, würde die schaurige Verwandlung wieder einsetzen.
    Soweit war es noch nicht.
    Plötzlich zuckte Jane zusammen. Sie hatte ein Geräusch vernommen, das nicht in die Stille paßte.
    Dort lag das Fenster.
    Jane Collins blieb nicht im Sessel hocken. Sie schnellte hoch, drehte sich und starrte auf die Scheibe. Im dunklen Hof standen einige alte Bäume, deren kahle Äste wie Totenarme wirkten.
    Dahinter leuchteten die Fensterausschnitte in einem anderen Haus. Es lag nah, trotzdem kam es Jane vor, als wäre es meilenweit von ihrem Platz entfernt.
    Sie blieb auch nicht mehr stehen. Das Geräusch war dagewesen, direkt am Fenster. Zudem war es nicht so windig, als daß der Sturm einen Zweig gegen die Scheibe hätte schlagen können.
    Vor dem Fenster blieb sie stehen. Ihr Atem wehte gegen die Scheibe. Die Dunkelheit bewegte sich, sie nahm eine gewisse Kontur an, hellte sich zudem auf.
    Die Kontur wurde konkret. Ein Gesicht. Virgils Gesicht!
    ***
    Jane Collins schrie nicht, sie lief nicht weg. Sie stand nur da und starrte gegen die Scheibe. Sie dachte auch nicht über die unbequeme Position des anderen nach, ihr kam nur in den Sinn, daß sie das gleiche erlebte wie im Polizei-Revier.
    Auch da war er plötzlich aufgetaucht.
    Aber wie hatte er ihre Spur aufnehmen können? Beide waren bestimmt meilenweit entfernt gewesen. Oder besaß sie tatsächlich eine so starke, magische Ausstrahlung, daß gewisse Entfernungen keine Rolle mehr spielten?
    Das wollte Jane gar nicht wissen, sie wollte überhaupt nichts mehr davon hören oder sehen. Dieser Mensch sollte endlich weggehen, für immer aus ihrem Leben verschwinden.
    Aber er blieb, schob sich sogar noch näher, wobei sein Gesicht die Scheibe berührte. Der Druck preßte die Nase zusammen. Sie bildete ein klumpiges Etwas, das sich über eine bestimmte Stelle an der Außenscheibe verteilte.
    Darüber leuchteten die Augen. Dunkel in den Pupillen, weiß dahinter, als wären sie mit einer zitternden Masse

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