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0518 - Höllenparadies

0518 - Höllenparadies

Titel: 0518 - Höllenparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bevorstand.
    Schließlich begann die gewaltige Katastrophe, die nur eine Handvoll Bewohner überlebten.
    Sandora gehörte zu ihnen.
    Sie wußte genau, daß ihre Zeit noch kommen würde. Später, sehr viel später.
    In einem anderen Land, in einer anderen Zeit. Und sie würde auch nicht mehr Sandora sein, ihre Kräfte und Kenntnisse aber würde sie über Tausende von Jahren hinweg retten können…
    ***
    Im letzten Augenblick trat ich auf die Bremse, sonst hätte sich die Kühlerschnauze meines Rover noch unter die Heckseite des Trucks geschoben und wäre zerquetscht worden.
    So aber stoppte ich ab und schalt mich einen Narren. Man soll eben beim Autofahren mit seinen Gedanken bei der Sache sein und nicht an einen längst versunkenen Kontinent denken.
    Der Lkw hatte gebremst, weil eine Horde von angetrunkenen Männern und Frauen ohne Rücksicht auf Verluste die Fahrbahn überquert hatten. Sie grölten und winkten dabei dem Fahrer noch zu. Ich befand mich auf dem Weg nach Mayfair, wo Lady Sarah zusammen mit der unglücklichen Jane Collins wohnte, die von einem schrecklichen Fluch beladen war.
    Tagsüber verwandelte sich ihr Kopf in einen Totenschädel. Erst in der Nacht oder bei Anbruch der Dunkelheit wurde Jane wieder zu einem normalen Menschen. Dies hatte zur Folge, daß sie sich nur bei Dunkelheit bewegen konnte und tagsüber im Haus bleiben mußte.
    Worum es Lady Sarah genau ging, das wußte ich nicht. Es war eine Einladung mit Hintergrund, das hatte sie mir deutlich genug zu verstehen gegeben. Wie ich sie kannte, hatte sie bestimmt wieder etwas Ungewöhnliches entdeckt.
    Wir hatten zwar eine genaue Zeit ausgemacht, aber die konnte ich nicht einhalten. Da ich wußte, wie sehr Lady Sarah darauf bedacht war, daß Zeiten eingehalten wurden, hatte ich sie angerufen und die Verspätung entschuldigt.
    Bis zu ihrem Haus in Mayfair gab es keinerlei Zwischenfälle. Wie immer fand ich meinen Parkplatz, stieg aus und sah Sarah Goldwyn bereits in der offenen Tür stehen.
    »Na, das wurde auch Zeit!« rief sie mir entgegen.
    »Sorry, aber du kennst ja den Alten.«
    »Konnte er wieder kein Ende finden?«
    »So ist es.«
    »Schrecklich. Wer bezahlt dir eigentlich die Überstunden?«
    »Das mußt du ihn mal fragen.« Ich umarmte Sarah Goldwyn und betrat das Haus, in dem es nach Braten duftete.
    »Was ist?« fragte sie mich, als sie mich »schnuppern« sah.
    »Hast du warmes Essen gemacht?«
    »So ist es.«
    »Für wen?«
    »Für dich, Junge. Du hast noch nichts gegessen.«
    »Das stimmt. Manchmal bist du wie meine Mutter.«
    »Deren Stelle vertrete ich auch hier. Da du gerade von ihr sprichst. Du könntest deine Eltern auch mal wieder besuchen.«
    »Weiß ich. Aber sag das den Geschöpfen der Hölle.«
    »Wenn ich Zeit habe.«
    Lady Sarah führte mich in die Küche, wo Jane noch am Herd stand und sich umdrehte, als ich den Raum betrat. Jane hatte sich eine Schürze umgebunden, um die Kleidung zu schonen. Sie trug ein braunes Kleid.
    »Wie geht es dir?« fragte sie.
    Ich hauchte ihr einen Kuß auf die Lippen. Wer sie so sah, konnte sich kaum vorstellen, daß sie tagsüber mit einem Knochenschädel umherlief. »Mir geht es gut.«
    »Das freut mich.«
    »Was gibt es denn?« fragte ich und wollte in die Backröhre schauen.
    »Zu neugierige Männer können wir hier nicht brauchen«, erklärte Lady Sarah. Sie faßte mich an der Hüfte, drehte mich herum und führte mich zu meinem Platz.
    »Da setz dich hin, öffne die Weinflasche und schenke uns ein. Du wirst schon noch zufrieden sein.«
    »Das bestimmt.« Es war nicht so einfach dahingesagt. Ich kannte Lady Sarah. Bei ihr wurde ich so verwöhnt wie früher, als ich noch bei meinen Eltern lebte.
    Gedeckt war der Tisch schon. Ich entkorkte die Weinflasche, schenkte ein, und ein Schatten fiel über den Tisch. Jane Collins kam, sie setzte sich zu mir. Sarah Goldwyn hatte sie geschickt. Jane faßte nach meiner Hand. Die Haare trug sie noch immer kurz. Vorn über der Stirn standen einige Strähnen etwas hoch.
    »Ich freue mich, daß du auch Weihnachten an mich gedacht hast. Es wäre sonst noch schlimmer geworden.«
    »Das war doch klar.« Verlegen hob ich die Schultern. Wir waren bei den Conollys eingeladen gewesen. Ich hatte sie verlassen, um noch vor Mitternacht Jane zu besuchen.
    »Und jetzt hast du Ruhe?«
    »Wie man’s nimmt.« Ich hob die Schultern. »Sir James hat mich nicht ohne Grund länger festgehalten.«
    »Wieder ein neuer Fall?«
    »Es bahnt sich einer an.«
    »Kannst du

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