Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0525 - Tödliche Fotos

0525 - Tödliche Fotos

Titel: 0525 - Tödliche Fotos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Reputation eines Bosnak mit Mächten der Schwarzen Magie in Kontakt steht. Immerhin ist er in der Branche ein sehr bekannter Mann.«
    »Ich frage mich nur, weshalb er uns nichts von dem Fotografen erzählt hat.«
    »Vielleicht wußte er wirklich nichts.«
    »Gut.« Suko nickte. »Nehmen wir den Wagen oder gehen wir zu Fuß.«
    »Die Kleine sagte, es sei gleich um die Ecke. Das schaffen wir auch zu Fuß.«
    »Welche Ecke?«
    Ich schaute zuerst nach rechts. Ein Lagerhaus sah ich nicht, nur normale Häuser. Wir entschieden uns, in die andere Richtung zu gehen und hatten Glück. Wir brauchten nicht einmal die Ecke zu umrunden, denn das sogenannte Lagerhaus war das eigentliche Eckhaus.
    Ein aus dunkelroten Steinen errichtetes Gebäude mit großen Fenstern, durch die man allerdings nicht hineinschauen konnte. Es war mehr hoch als breit, die Eingangstür war pechschwarz gestrichen und besaß einen weißen Drehknopf aus Elfenbein.
    Ich wunderte mich. »Hier liebt wohl jeder die Farbe Schwarz.«
    »Die ist ja auch Mode.«
    »Du kennst dich aber gut aus.«
    »Sicher«, bestätigte Suko.
    Ich hatte auch den Klingelknopf gefunden und betätigt. Die Klingel hörten wir nicht, aber jemand kam, um uns die Tür zu öffnen.
    Es war ein Girl. Und wie konnte es anders sein? Es trug schwarz.
    Ein Flatterkleid, daß knapp unterhalb der Oberschenkel aufhörte.
    Die Beine steckten in weißen Strümpfen, sie wirkten deshalb auf mich wie schlanke Säulen. Durch Gel und Haarlack bildete die nach hinten gekämmte Frisur eine glatte Fläche. Das ließ die Kleine sehr maskulin aussehen. Auch die Lippen waren mit einem schwarzen Stift überpinselt worden, und Augen-Make-up setzte sich noch als gemalte Luftschlange auf der rechten Wange fort.
    »Ja, bitte?«
    »Ist der Meister da?« fragte ich locker.
    Sie schaute uns aus den großen Augen an. »Der Meister?« fragte sie leise nach.
    »Ja.«
    Das Girl nickte. »Ja, er ist da. Was wollt ihr von ihm?«
    »Reden.«
    »Mehr nicht?« Wieder blickte sie uns aus verhangen wirkenden Augen an. Ich war mir zwar nicht sicher, aber als normal konnte ich die Kleine nicht bezeichnen. Sie schien unter Stoff zu stehen. Nicht nur ihre Sprache wirkte träge, die Bewegungen waren es auch. Sie hob den rechten Arm sehr langsam an, den sie bisher gegen das Türfutter gestützt hatte.
    »Wer ist es denn?« hörten wir eine ziemlich hoch klingende Männerstimme.
    »Zwei, die dich sprechen wollen, Ali.«
    »Modells?«
    »Weiß ich nicht. Sehen nicht so aus.«
    »Laß sie rein.«
    »Ja, Ali.«
    Sie verzog ihre schwarzgeschminkten Lippen und ließ uns eintreten. Ich hatte ja damit gerechnet, in ein Haus zu kommen, das in mehrere Räume unterteilt war.
    Irrtum – dieses Haus bestand aus einem einzigen Raum, der nicht einmal eine Decke aufwies und hoch über uns mit dem Flachdach abschloß. Allerdings befand sich dicht unter dem Dach eine Art Beleuchterbühne. Stahlstreben, die mit Scheinwerfern besetzt waren, um das Atelier auch von oben ausleuchten zu können.
    Wenn der Meister etwas verkleinern oder neue Räume schaffen wollte, nahm er dafür breite Vorhänge aus schwarzem oder dunkelblauem Stoff, und er konnte auch helle Wände in die Tiefe oder Mitte der Halle hineinschieben.
    Das sah alles sehr profihaft und zweckmäßig aus und erinnerte mich an einen großen Betrieb.
    Das Girl verschwand. Der Meister arbeitete nicht allein. Wir sahen auch seine Angestellten oder Mitarbeiter. Junge Mädchen und Männer, fast Uniform gekleidet, besaßen pechschwarze Gel- und Lackhaare.
    Bis auf den Meister!
    Al Beli war echt stark. Er genoß seinen Auftritt, dieser nicht sehr große und eher schmächtig wirkende Mann, der mich an den verstorbenen Andy Warhol erinnerte.
    Auch Belis Haar war schlohweiß. Es bedeckte seinen Kopf in weichen Wellen. Weich waren auch die Gesichtszüge, ebenso die Nase, allerdings paßten die etwas eingefallen wirkenden Wangen nicht so recht dazu. Die geschwungenen Lippen hätten auch zu einer Frau passen können, die weit fallende Kleidung, schwarzes Kittelhemd und ebenso schwarze Hose, auch.
    Er trug eine Brille. Andy Warhol hatte eine mit rotem Gestell geliebt, Al Beli nicht. Sein Brillengestell schimmerte wie Gold.
    Und noch etwas fiel mir auf.
    Es waren die zahlreichen Fotoapparate, die an allen möglichen Stellen hingen, lagen oder standen. An den Wänden, auf Schienen stehend oder kleinen Konsolen.
    Jemand zog eine Spiegelwand vor. Einen Zerrspiegel. Suko und ich sahen uns als dicke Klumpen. Die Wand

Weitere Kostenlose Bücher