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054 - Josephas Henker

054 - Josephas Henker

Titel: 054 - Josephas Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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sah.
    „Herr Warringer, ich dachte … wir alle dachten … Was ist mit ihr, mit Josepha?“
    „Diese Josepha ist meine Frau“, sagte Paul. „Die andere Josepha, die Hexe, ihre Doppelgängerin, ist nicht mehr. Der Zauberspuk ist beendet.“
    „Mein Gott“, stöhnte der Nachtportier, „kann es denn wahr sein? Ist der Fluch endlich gebannt, der über diesem Ort hing? Alle 23 Jahre wiederholte sich der Spuk. Es war schrecklich. Wir alle lebten zum Teil in unserem modernen Ort und zum Teil in jenem früheren Ort, waren dem Hexenbann und der Macht Josephas unterworfen. Wir wußten alle um Ihr Schicksal, Herr Warringer, aber wir konnten nicht reden, konnten nicht den Zauber durchbrechen und Sie warnen. Seit ich lebe, fand der Spuk dreimal statt. Insgesamt wurden außer dem verräterischen Bruder des Henkers vierzehn seiner Nachfahren getötet. Alle dreiundzwanzig Jahre einer, und wir konnten nichts tun, mußten ohnmächtig zusehen und konnten uns an den Fingern abzählen, daß es wieder soweit sein würde. Nun endlich ist der Bann gebrochen. Wir werden in Frieden leben können.“
    Wie ein Sturzbach waren die Worte aus dem Nachtportier hervorgebrochen. Nun gab er Paul den Schlüssel von Nr. 14. Paul sah, daß der Mann ein Glasauge hatte.
    „Da, Sie werden müde sein und schlafen wollen.“
    Nummer 14 war ein modernes, hell und freundlich eingerichtetes Doppelzimmer mit Bad. Paul und Josepha schliefen tief und traumlos.
    Am nächsten Mittag kam eine Abordnung der Bürger des Ortes ins Hotel. Paul und Josepha hatten lange geschlafen. Sie saßen am Mittagstisch. Der Leihwagen stand repariert, frisch gewaschen und vollgetankt vor der Tür.
    Der alte Archivar, ein freundlicher und gütiger Mann, machte sich zum Sprecher.
    „Sie und Ihre nette Frau haben soviel für uns getan, Herr Warringer. Wir möchten Ihnen danken und Sie für die Schrecken entschädigen, die Sie hier erleben mußten. Bitte, machen Sie uns die Freude und bleiben Sie als unsere Gäste hier in diesem Ort. Sie werden sehen, wie schön es hier ist.“
    Paul sah Josepha an. Sie nickte. So verbrachten sie den Rest ihrer Flitterwochen in dem netten, kleinen Ort, in dem alle Menschen freundlich zu ihnen waren. Einmal besuchten sie auch den Friedhof und sahen die geschmückten Gräber, fünfzehn an der Zahl, auf deren Steinen allesamt der Name Warringer stand. Ein Zeichen, wie viele unglückliche Männer aus der Sippe des Henkers durch Hexenzauber ihr Ende gefunden hatten.
     
     
     
    ENDE
     

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