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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verursacht worden sein.
    Da!
    Schlich dort nicht eine schwarze Gestalt durch die Finsternis?
    Robin Quinn umklammerte seinen Spaten sofort mit beiden Händen. Spukte es etwa auf diesem Friedhof? Er tat diesen Gedanken als Unsinn ab, denn er war der Ansicht, daß es keine Geister und Gespenster gab.
    Aber die schwarze Gestalt!
    Quinn wollte sehen, wer das war, deshalb vergaß er für den Augenblick seine Beute und schlich hinter dem Phantom her. Wenn er sich nicht irrte, war es soeben hinter einem hohen Grabstein verschwunden.
    Aufgeregt pirschte sich Robin Quinn an den Grabstein heran. Sein Blick streifte die Inschrift, aber er behielt nichts davon. Es interessierte ihn nicht, wer hier ruhte.
    Es interessierte ihn wesentlich mehr, wer sich hinter dem Stein verbarg.
    Schweiß kühlte seine heiße Stirn. Er hatte nicht vor, den anderen anzugreifen, er wollte ihn lediglich beobachten.
    Mit bis zum Zerreißen angespannten Nerven erreichte er den dunkelgrauen Grabstein. Kies knirschte unter seinem Schuh, er konnte es nicht verhindern. Sofort blieb er reglos stehen und wartete, was passierte, doch nichts geschah.
    Die Stille war so perfekt, daß Quinn den Verdacht hatte, es wäre überhaupt niemand hinter dem Grabstein.
    Nun wollte er es wissen.
    Er machte zwei entschlossene Schritte vorwärts und blickte in eine leere, nebelverhangene Dunkelheit.
    Hatte er vorhin doch einen Spuk gesehen?
    Quinn konzentrierte sich wieder auf seine Beute. Er wollte sie sich holen und verschwinden. Spuk hin, Spuk her, wenn er diesen Friedhof verließ, konnte es spuken auf Teufel komm raus. Er hatte nicht die Absicht, jemals wieder diesen unheimlichen Gottesacker zu betreten.
    Ihm fiel eine große Gruft ein, die wie ein kleines Geisterschloß aussah. Sie mußte er suchen. Von dort aus würde er dann das Grab finden, in dem 200.000 Pfund auf ihn warteten.
    Kreuz und quer suchte er den Friedhof ab, und als er endlich auf die Gruft mit den vielen schattigen Nischen stieß, wußte er, daß er es schon fast geschafft hatte.
    Mit festem Schritt, überzeugt, den richtigen Weg zu geben, näherte er sich dem Grab, das mit einem rostigen Eisenkreuz versehen war. Quinn atmete erleichtert auf.
    Er war am Ziel.
    Erregt öffnete er den Spaten und stieß ihn in das von Unkrautwurzeln verfilzte Erdreich. Er hoffte, daß die Toten seinen Schatz wohl behütet hatten. Eifrig kämpfte er mit dem Unkraut, das ihn nicht an sein Geld lassen wollte. Er stellte sich auf den Spaten und drückte ihn mit seinem ganzen Körpergewicht in den Boden.
    Es sah aus, als würde Robin Quinn sein eigenes Grab schaufeln.
    Er ahnte nicht, daß er tatsächlich bald eines brauchen würde…
    ***
    Budd Mayo traute seinen Augen nicht.
    Murdock Vidor war zum Ungeheuer geworden!
    Der Gangsterboß hatte nicht den Mut, seinen Revolver auf die Bestie abzufeuern. Wie vom Blitz getroffen stand er mit offenem Mund da und zweifelte genauso an seinem Verstand wie Cecil Forrest und Brian White an dem ihren.
    Aus einem Menschen war ein grauenerregendes, gefährliches Monster geworden.
    Es war einfach nicht zu begreifen!
    Forrest und White wagten sich nicht zu bewegen. Sie blieben da liegen, wo Murdock Vidor sie zusammengeschlagen hatte, und hofften, daß ihnen nicht noch Schlimmeres passierte.
    Vidor näherte sich dem Schreibtisch. Mit einem blitzschnellen Prankenhieb entwaffnete er Budd Mayo, aber er schlug so zu, daß er den Mann mit seinen scharfen Krallen nicht verletzte.
    Benommen und unfähig, zu verstehen, starrte Mayo in die gelb leuchtenden Augen des Schwarzblütlers. Er hatte das Biest mit der Waffe bedroht. Mußte er diese Unverfrorenheit nun mit dem Leben bezahlen?
    Die Klaue des Ungeheuers schoß auf ihn zu. Wie Stahlstacheln gruben sich die Krallen in Mayos teuren Anzug. Murdock Vidor knurrte aggressiv und riß den Mann hinter dem Schreibtisch hervor.
    Budd Mayo dachte, jetzt würde es ihm ans Leben gehen, doch Vidor ließ ihn los und nahm wieder menschliches Aussehen an.
    »Nun weißt du, wie du mit mir dran bist!« sagte er schneidend. »Bist du immer noch sicher, daß du nicht für mich arbeiten willst?«
    Mayo schluckte. »Wie ist so etwas möglich? Ich begreif's nicht.«
    »Das ist auch nicht nötig. Finde dich einfach damit ab, daß es mehr Dinge gibt, als dein kleines Menschenhirn verstehen kann. Ich hätte euch alle drei töten können. Ich habe es nicht getan, weil ich euch brauche, aber versucht nicht, mich noch einmal anzugreifen, denn das würde euch schlecht

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