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054 - Todesfahrt um Mitternacht

054 - Todesfahrt um Mitternacht

Titel: 054 - Todesfahrt um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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    Er tat so, als hätte er nichts gehört. Flink steckte er das restliche Geld ein, dann griff er nach dem Spaten, der jetzt zur Waffe geworden war, und erhob sich.
    Ein großer, kräftiger Mann mit breiten Schultern stand zwischen zwei Grabsteinen. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich zu verstecken. Reglos stand er da, und der Blick, mit dem er Robin Quinn musterte, verhieß nichts Gutes.
    Murdock Vidor hatte die Lunte gelegt, alles weitere sollten Budd Mayo und seine Männer für ihn tun. Er wollte sich keiner unnötigen Gefahr aussetzen. Und es war gefährlich, Tony Ballard in seinem Haus anzugreifen.
    Vidor hatte auch die weißmagischen Sicherungen gespürt, als er um Bernard Hales Haus schlich. Vielleicht wäre es ihm gelungen, in das Haus des Professors einzudringen, aber es hätte ihn mit Sicherheit stark geschwächt, und er konnte es sich nicht erlauben, schwach zu sein, denn die Schwäche war die Schwester der Niederlage.
    Menschen sollten für ihn die Kastanien aus dem Feuer holen.
    Auf Mayo und seine Komplizen hatten die Dämonenbanner nicht die geringste abweisende Wirkung, und eine Entführung war für diese Männer eine Kleinigkeit, mit der sie spielend fertig wurden.
    Auf dem Weg hierher hatte sich Murdock Vidor überlegt, ob er sich nun doch zu Mirjam begeben sollte. Er war schon wieder hungrig, und der Drang, zu töten, wurde in ihm immer stärker.
    Es war ihm dann aber zu weit zu Mirjam, deshalb betrat er diesen nächtlichen Friedhof, auf dem Tony Ballard, Bernard Hale und Chao Kai demnächst ihr Leben verlieren würden.
    Und hier, auf diesem finsteren Gottesacker, bescherte der Zufall Murdock Vidor ein neues Opfer.
    Er hatte nicht damit gerechnet.
    Eiskalt grinste er den Mann an. Daß Quinn einen Spaten in der Hand hielt, störte Murdock Vidor nicht, der würde dem Opfer nichts nützen.
    Quinns Augen verengten sich. »Das hast du dir so gedacht, du Bastard, aber daraus wird nichts!«
    Murdock Vidor sagte nichts. Er grinste weiterhin eiskalt.
    »Seit wann bist du schon hinter mir her?« wollte Quinn wissen.
    »Ich habe dich eben erst entdeckt«, antwortete die Bestie.
    »Das ist gelogen!«
    »Glaub, was du willst«, sagte Vidor gleichgültig. »Es interessiert mich nicht.«
    »Ich weiß, worauf du scharf bist, du Bastard, aber du kriegst es nicht!« zischte Robin Quinn. »Wage nicht, mir zu nahe zu kommen, sonst schlage ich dir den Schädel ein. Ich habe noch nie einen Menschen umgebracht, aber heute bin ich in einer Verfassung, in der ich's tun könnte.«
    »Du hast noch nie einen Menschen getötet? Ich schon, und ich muß dir sagen, daß du dir da etwas Großartiges hast entgehen lassen.«
    »Du hast sie wohl nicht alle!«
    »Ich habe schon viele Menschen umgebracht, und ich werde auch dich töten.«
    Murdock Vidor setzte sich langsam in Bewegung.
    Robin Quinns Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen. Er besaß zwar den Spaten, aber er glaubte nicht, daß er diesem Kerl gewachsen sein würde. Der Mann wirkte kräftiger als er und war so geschmeidig wie eine Raubkatze.
    »Bleib stehen!« keuchte Robin Quinn. »Verdammt, hörst du nicht? Du sollst stehenbleiben! Oder bist du versessen auf einen gespaltenen Schädel?«
    Murdock Vidor ging weiter.
    »Ich warne dich zum letztenmal!« krächzte Robin Quinn. »Du riskierst dein Leben!«
    Vidor machte den nächsten Schritt.
    Da schwappte eine Zornwelle in Quinns Kopf Er hatte sieben Jahre gesessen, nur eines hielt ihn aufrecht: das Geld. Wenn er es sich wegnehmen ließ, was blieb ihm dann noch?
    Blind vor Wut schlug er zu. Flach krachte das Schaufelblatt gegen Murdock Vidors Gesicht, und als es den Blick darauf wieder freigab, war es kein Gesicht mehr, sondern eine schreckliche Monsterfratze.
    Quinn erging es so wie Budd Mayo und dessen Killern. Er konnte das Ungeheuerliche nicht fassen.
    »Neiiin!« brüllte er aus Leibeskräften, aber wer hätte es hören sollen? Es gab in weitem Umkreis ja nur Tote.
    Die Bestie stürzte sich auf Robin Quinn, der zurücksprang und noch einmal mit dem Spaten zuschlug. Diesmal traf die Kante des harten Metallblatts die Stirn des Scheusals.
    Ein Mensch hätte diesen fürchterlichen Treffer nicht überlebt, doch die Haut des Monsters platzte nicht einmal auf, und erst recht ging der Schädelknochen nicht entzwei.
    Es war, als hätte Quinn den Spaten gegen Granit geschmettert.
    Jetzt ließ er ihn fallen. Es hatte keinen Sinn, die Bestie damit töten zu wollen. Rasend schnell drehte sich Robin Quinn um

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