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0549 - Des Teufels Traum

0549 - Des Teufels Traum

Titel: 0549 - Des Teufels Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Stadt gehört zu haben. Baton Rouge, das war der Ort, wo er suchen mußte…
    Lucifuge Rofocale geriet in eine nahezu euphorische Stimmung.
    Im letzten Moment erkannte er, wie gefährlich das war…
    Aber er gab nicht den Amuletten die Schuld daran. Er nahm gar nicht mehr wahr, daß er… süchtig geworden war.
    Er nahm nur wahr, daß er sich mit seiner Euphorie möglicherweise in Gefahr begab. Sie machte ihn leichtsinnig, das durfte nicht geschehen.
    Er zügelte seine überschwappenden Gefühle, soweit das -überhaupt noch möglich war. Er zwang sich zur Ruhe, obgleich alles in ihm danach drängte, dem sechsten Amulett nachzujagen und es zu erobern.
    War es nicht so, daß es einem Sterblichen gehörte? Wenn Lucifuge Rofocale es geschafft hatte, gleich drei Amulette dem Asmodis abzujagen, dann sollte es ihm eigentlich ein leichtes sein, ein einziges einem schwächlichen Menschen zu entreißen.
    Aber jenes Amulett war starr. Es konnte ihm Widerstand entgegensetzen, mehr Widerstand, als die drei Amulette des Asmodis hatten aufbringen können.
    Darauf mußte er vorbereitet sein. So, wie er selbst Amulette benutzen konnte, wie es Asmodis gekonnt hatte, wie es Zamorra konnte, ebenso würde es auch dem Besitzer des sechsten Amuletts möglich sein, seinen Llyrana-Stern einzusetzen, um sich gegen Lucifuge Rofocales Zugriff zu wehren.
    Baton Rouge…
    Dorthin begab sich der Erzdämon, um aus der Nähe Ausschau zu halten nach dem Amulett.
    ***
    Nicole nahm das Telefongespräch entgegen, das der alte Diener Raffael in die kleine Bibliothek durchgestellt hatte. Sie stutzte kurz. Sie ahnte, daß in diesem Moment Zamorras Hilfe eher gefordert war als die ihre. Es war besser, wenn er die Nachricht aus erster Hand bekam.
    »Augenblick«, sagte sie, dann benutzte sie die interne Sprechanlage, die alle bewohnbaren Räume des Châteaus miteinander verband, und bat Raffael, das Gespräch aufzuzeichnen. Der Nebenstellenapparat hier besaß keine Mithörmöglichkeit - bei aller Hightech-Ausstattung war die Telefonanlage im Château, insgesamt gesehen, in letzter Zeit deutlich vernachlässigt worden und verleitete Nicole immer wieder zu spöttisch-bissigen Kommentaren über teilweise vorsteinzeitliches Niveau…
    Dann reichte sie den Hörer an Zamorra weiter.
    »Für dich, Chef…«
    Auch er stutzte. »Angelique…? Was ist passiert?«
    Dann hörte er ihr einige Sekunden lang schweigend zu.
    »Glaubst du, daß sie sich noch in der Nähe befindet?« fragte er schließlich.
    Wieder lauschte er.
    »Ich checke es mal durch«, sagte er dann. »Ich rufe zurück, das wird dann für dich billiger. Unter welchem Anschluß kann ich dich innerhalb der nächsten halben Stunde erreichen?«
    Er verließ sich darauf, daß Raffael das Gespräch tatsächlich aufzeichnete, als die Kreolin die Rufnummer von Sams Kneipe durchgab.
    »In Ordnung, Angelique. Es dauert nicht lange.«
    Er legte auf und sah Nicole an.
    »Teri war bei den Cascals«, erklärte er dann. »Sie hat Ombres Amulett an sich genommen..«
    ***
    Teri durchforschte ihre Erinnerungen. Sie versuchte sich ins Gedächtnis zurückzuholen, was sie von Julian Peters wußte.
    War er nicht für eine Weile mit Angelique Cascal liiert gewesen?
    Das paßte doch großartig.
    Vielleicht wußte Angelique, wo das Telepathenkind zu finden war. Schon seltsam, daß offenbar vor Teri niemand auf die Idee gekommen war, Angelique danach zu fragen!
    Selbst wenn Angelique Julians momentanen Aufenthaltsort nicht kannte, würde sie wissen, wo man am ehesten nach ihm suchen könnte. Immerhin hatte sie eine geraume Zeit mit ihm zusammen gelebt. Wenn Teri erst einmal wußte, wo sie mit ihrer Suche ansetzen mußte, würde sie dort sicher auch weitere Anhaltspunkte finden, um herauszubekommen, wo Julian Peters stecken konnte. Dann würde sie versuchen, ihn dazu zu bringen, daß er sie zum Silbermond durchließ.
    Eine durchaus legitime Bitte -schließlich stammten ihre Vorfahren von jener Welt. Und über deren Rettung war sie sogar wirklich froh, ganz gleich, welche Probleme Merlin damit der Menschheit und dem gesamten Universum aufgehalst hatte. Eigentlich war der Silbermond ja schon zerstört gewesen, aber durch einen Trick, der undank Merlins Fehler schließlich zu einem bösartigen Zeitparadoxon führte, hatte Merlin in die Vergangenheit gegriffen und den Silbermond vor der Zerstörung bewahrt. Des Paradoxons wegen mußte der Silbermond jetzt außerhalb der realen Zeit in einer anderen Dimension existieren. Julian Peters

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