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0559 - Zarkahrs Zorn

0559 - Zarkahrs Zorn

Titel: 0559 - Zarkahrs Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bereits bei seiner Rückkehr in eine magische Falle laufen zu lassen.
    Denn damit rechnete er bestimmt nicht…
    ***
    Diesmal schien der Versuch zu funktionieren. Nicole fühlte, wie Dhyarra-Energie verstärkend nach Aprils Bewußtsein griff, und als Nicole telepathisch nachgriff, verspürte auch sie das Gefühl, das ihre Freundin empfand.
    Alte Erinnerungen erwachten…
    Nicole drängte sie zurück, sie machte sich bewußt, daß diesmal nicht sie es war, die die fremde Magie gewahr wurde - oder was auch immer es war.
    Sie versank in Aprils Gefühlssturm und spürte die innere Abwehr, weil die Berührung eines anderen Geistes der Freundin Unbehagen verursachte. Da war wieder die Angst vor dämonischer Besessenheit. Nicoles Versuch, April mit einem sanften mentalen Vorstoß zu beruhigen, schlug ins Gegenteil um. Sofort zog sich die Französin wieder zurück. Aber sie konnte auch von hier aus dezent lenken und lokalisieren.
    Und sie stellte fest, daß das, was April spürte, sich aufteilte.
    Es war ganz nah - und zugleich tausend Kilometer entfernt.
    Sydney - und Melbourne!
    ***
    Vor Shado erschien etwas aus dem Nichts!
    Nein, nicht etwas, sondern jemand.
    Mehrere Personen. Er zählte vier von ihnen zugleich, und sie traten unmittelbar vor ihm zwischen den Blumen hervor.
    Unwillkürlich machte er einen weiten Sprung zurück, damit sie nicht mit ihm zusammenstießen. Das wäre ihm mehr als unangenehm gewesen - denn sie waren einfach zu fremd.
    Maßlos überrascht betrachtete er sie.
    Sie sahen annähernd aus wie Menschen - immerhin besaßen sie zwei Arme, zwei Beine, einen Rumpf und einen Kopf. Damit hörte die Ähnlichkeit aber auch schon auf. Dominierend in ihren Gesichtern waren die überdimensional großen, stumpf wirkenden Facettenaugen. Sie erinnerten Shado an die Augen von Insekten, aber ihre Wölbung war nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei Fliegen oder Bienen.
    Dafür war die Nase extrem flach und strichdünn der Mund. Die Wesen besaßen große Ohrmuscheln, die äußerst biegsam schienen. Sie zeigten aber auch Muskelstränge, waren also ähnlich wie bei Katzen recht gut zu bewegen und saßen seitlich am haarlosen Kopf.
    Mit je fünf schlanken Fingern wirkten die Hände fast menschlich. Wenn nur die Finger nicht so dürr gewesen wären! Die Gelenke waren dagegen etwas verdickt, und die Fingerkuppen besaßen feine Härchen. Die Füße waren geringfügiggrößer als die von Menschen, dafür waren die Zehen wesentlich kleiner und zeigten Krallenspitzen anstelle der Nägel.
    Deutlich registrierte Shado die Details und die Schlankheit dieser vier Wesen, deren Köpfe sofort zu ihm herumfuhren.
    Im nächsten Sekundenbruchteil spielte er den Unbeteiligten!
    Ob sie sein Zurückspringen bei ihrer Ankunft noch registriert hatten, konnte er nicht sagen, er begann aber vorsichtshalber einen wilden Tanz, der vorwiegend aus solchen Sprüngen bestand, in den dann aber auch Elemente jener Tänze einflossen, die beim Corroborree durchgeführt wurden. Daß er im geschniegelten Anzug dabei einen etwas eigenartigen Eindruck hervorrief, nahm er in Kauf.
    Kanaula , hilf mir! dachte er und hoffte, daß die unheimlichen Fremden nicht auch noch Gedankenleser waren!
    Kanaula aber zeigte sich ihm nicht, nur seine Worte hallten in Shado wider: Dort wirst du etwas finden, dem wir keinen Namen sangen!
    Unverwandt starrten die Fremden aufmerksam zu ihm herüber, doch sie bewegten sich nicht.
    Mit ihrem Aussehen flößten sie Shado Furcht ein. Sie stammten nicht von der Erde, nicht aus der Traumzeit, denn solche Wesen gab es hier nicht. Sie konnten auch nicht selbst Traumzeitwesen sein, denn dafür waren sie sich zu ähnlich. Deutlich konnte Shado jedes Detail ihrer Körper erkennen, weil die Fremden sich nackt bewegten.
    Es wunderte ihn nicht.
    Kleidung hätte sie nur verraten!
    Denn sie waren unsichtbar…
    ***
    »Ich hab's«, stellte Nicole fest. Ihre Gelassenheit war dabei nur gespielt. Innerlich war sie aufgewühlt, einerseits wegen Aprils mentaler Reaktion, andererseits aber auch, weil sie magische Aktivitäten an gleich zwei Orten lokalisiert hatte!
    Dort, von wo sie gekommen waren, und dort, wohin sie wollten!
    Der Dhyarra-Kristall in Zamorras Hand leuchtete nicht mehr, und der Dämonenjäger legte den kleinen blauen Sternenstein wieder beiseite. Der Sternenstein bezog seine unvorstellbare Kraft nicht aus sich selbst heraus, sondern aus den Tiefen von Raum und Zeit. Derart waren die Energien der Kristalle schier

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