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0561 - Hetzjagd der Vampire

0561 - Hetzjagd der Vampire

Titel: 0561 - Hetzjagd der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dieser sich ihm vorher nicht als »seinesgleichen« zu erkennen gegeben hatte?
    Was wurde hier gespielt?
    Zamorra durchschaute es nicht. Er kam auch nicht dazu, Lerrys eine Frage zu stellen, die möglichst unverfänglich sein sollte, weil der Vampir sich abwandte und jetzt als vorletzter in dem Haus verschwand.
    Als letzter betrat es Zamorra.
    Besonders wohl fühlte er sich dabei nicht, obgleich Lerrys immer noch keine Anstalten machte, sich umzudrehen und sich auf ihn zu stürzen, und auch die anderen nicht. Wieso ignorierten sie Zamorras Menschsein?
    Er überlegte, ob er sein Amulett zu sich rufen sollte, das momentan Gryf bei sich trug. Aber noch wartete er. Vielleicht benötigte der Druide es zu seinem Schutz, und Zamorra beraubte ihn dieses Schutzes, wenn er Merlins Stern zu sich rief.
    Und solange er selbst nicht unmittelbar bedroht wurde, benötigte er es auch nicht.
    Zudem führte er noch eine andere Waffe bei sich. Der Dhyarra-Kristall 4. Ordnung steckte in seiner Tasche.
    Vielleicht sollte er sich darauf vorbereiten, ihn einsetzen zu müssen…
    ***
    Gryf bäumte sich auf. Mit aller Kraft, die er noch mobilisieren konnte, schaffte er es, die Vampirin von sich zu stoßen.
    Er rollte sich zur anderen Seite und wünschte sich, er hätte die gleiche innere Verbindung zu Merlins Stern wie Zamorra und Nicole Duval. Dann hätte er es jetzt nur zu rufen brauchen, und es wäre einsatzbereit in seiner Hand gelandet.
    So aber mußte er es erst suchen.
    Es mußte sich zwischen seiner Kleidung befinden.
    Gryf wälzte sich hinüber. Hände griffen nach ihm, versuchten ihn festzuhalten.
    Er schrie auf, als Krallen seine Haut aufrissen.
    Aus der Halswunde, die sich noch nicht wieder völlig geschlossen hatte, tropfte Blut.
    Gryf schleuderte seine Sachen beiseite, und dabei flog auch das Amulett durch die Luft. Er warf sich darauf, wollte es ergreifen.
    Die Vampirin versuchte schneller zu sein als er, zuckte dann aber im letzen Moment zurück und wagte nicht, die handtellergroße Silberscheibe zu berühren, obgleich sie um Zentimeter näher dran war als Gryf.
    Ihr Zurückzucken gab ihm die Chance, die er brauchte.
    Er rollte sich in einem Purzelbaum rückwärts noch weiter von Yolyn fort, bis die Zimmerwand ihn stoppte. Was die Leute eine Etage tiefer vielleicht über den Lärm dachten, berührte ihn nicht.
    Er kam wieder auf die Beine, stand Yolyn gegenüber, und die starrte ihn fassungslos an - genauer gesagt, das Amulett!
    »Du - du bist der falsche?« stieß sie hervor.
    Jetzt war Gryf überrascht. Hielt sie ihn etwa für Zamorra, des Amuletts wegen?
    »Wen hast du denn erwartet?« fragte er und versuchte mit Gedankenbefehlen, Merlins Stern zu aktivieren. Über die zahlreichen, erhaben herausgearbeiteten Symbolzeichen ging das auch, aber damit kannte sich der Silbermond-Druide nicht aus und wählte den einfacheren Weg.
    Aber er erhielt keine Resonanz.
    Merlins Stern sprach nicht auf ihn an!
    Jetzt konnte er nur bluffen. Er hob die Silberscheibe etwas und versuchte allein durch seine Körperhaltung der Vampirin den Eindruck zu vermitteln, daß er sie mit dem Amulett jederzeit auslöschen könne.
    Langsam löste er sich von der Wand und ging auf Yolyn zu.
    Sie streckte abwehrend die Hände aus.
    »Es funktioniert nicht«, murmelte sie. »Es wird nicht funktionieren. Es kann nicht funktionieren.«
    »Warum glaubst du das?« fragte er grimmig.
    Er hatte eine Mordswut auf sie.
    Es war mehr als sein Haß auf Vampire, der aus einem ewigkeitslang zurückliegenden Erlebnis resultierte. Es war der Ärger, hereingelegt worden zu sein, die Vampirin nicht von Anfang an als solche erkannt zu haben.
    Das war doch unmöglich! Es widersprach allen Erfahrungen und auch allen magischen Gesetzen. Er hätte Yolyn als Vampirin entlarven müssen!
    Es sei denn, jemand hatte eben diese magischen Gesetze außer Kraft gesetzt…
    Aber wer?
    Der unbekannte Fallensteller?
    Inzwischen bedurfte Gryf nicht mehr Zamorras warnender Stimme, um zu begreifen, daß er hier tatsächlich in eine Falle geraten war.
    Er begann sich Sorgen um Zamorra zu machen. Der Freund mußte ja schließlich in der gleichen Falle stecken wie Gryf. Und wenn der Druide schon seine erheblichen Para-Kräfte nicht mehr einsetzen konnte, wie würde es dann erst Zamorra ergehen?
    Während er überlegte, kam er der Vampirin wieder näher.
    Gefährlich nahe inzwischen.
    Wenn sie merkte, daß er das Amulett nicht benutzen konnte, war er ihr schon viel zu nahe, und ein zweites Mal

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