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0561 - Leichenwagen zur Hölle

0561 - Leichenwagen zur Hölle

Titel: 0561 - Leichenwagen zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kinderaugen konnten nicht unschuldiger blicken, als die der Horror-Oma. Sehr schnell wechselte sie das Thema. »Ich habe noch Tee heiß. Wie wäre es mit einem Schluck zum Aufwärmen?«
    »Gern.«
    Im Wohnraum ließen wir uns auf den Stammplätzen nieder. Lady Sarah trug ein himbeerrotes Kleid mit weißen Knöpfen. Obwohl sie vor Neugierde fast platzte, hatte sie noch keine Frage nach dem eigentlichen Grund unseres Besuches gestellt. Deshalb rückte ich mit der Sprache heraus. »Wir brauchen deine Hilfe, Sarah.«
    Die ältere Lady klatschte in die Hände und lachte. »Das ist nett, wirklich. Kommt euer Computer mal wieder ins Schleudern?«
    »So ist es nicht. Wahrscheinlich bist du schneller.«
    »Danke für das Kompliment. Worum geht es?«
    Da ich gerade trank, gab Suko die Antwort. »Um einen Begriff mit dem Namen Hell’s Station.«
    »Wie bitte?« Sie beugte sich vor und hielt eine Hand wie ein Hörrohr gegen ihr Ohr. »Höllen-Station?«
    »Genau. Kannst du etwas damit anfangen?«
    »Nein, im Moment nicht.«
    »Es soll eine Herberge oder eine alte Pension sein«, präzisierte ich.
    »Schon besser. Und wo?«
    »Irgendwo in England.«
    »Das ist toll. Ich bedanke mich, daß ihr nicht das gesamte Europa genommen habt.«
    »So sind wir eben.«
    »Mal im Ernst. Ihr wollt also von mir erfahren, ob ich weiß, wo ihr Hell’s Station finden könnt.«
    »Exakt.«
    »Aus dem Kopf weiß ich es nicht…«
    »Aber du besitzt eine gewisse Anzahl von Büchern. Vielleicht sogar nach Themen aufgeschlüsselt. Alte Burgen, Schlösser, Spukhäuser und so weiter…«
    »Das stimmt schon.« Sie stand auf. Auch wir wußten, wo uns der Weg hinführen würde. In ihr Archiv unter dem Dach nämlich, das sie erst vor kurzem mit Janes tatkräftiger Hilfe ausgebaut hatte. Wir stiegen hoch, Lady Sarah ging voran. Wir hatten schon mal davon gesprochen, einen Lift in das Haus einbauen zu lassen, jedoch nicht mit dem wütenden Protest der alten Lady gerechnet. Solange sie noch laufen konnte, würde sie die Treppen auch schaffen.
    Helles Licht leuchtete jeden Winkel des geräumigen Dachbodens aus, wo zahlreiche Videofilme und noch mehr Bücher ihre Plätze gefunden hatten. Auch ein Archiv war vorhanden.
    Kein elektronisches, sondern ein Rollarchiv mit dem auch ich umgehen konnte.
    Nach alten Häusern wollte ich suchen. Davon gab es viel, wie ich sehr rasch festgestellt hatte. Aber Lady Sarah hatte ihr Archiv gut unterteilt.
    Unter der Rubrik Gasthäuser, Hotels, Herbergen und Pensionen fand ich zwei interessante Bücher.
    Natürlich hatten all die aufgeführten Titel stets etwas mit Magie oder geisterhaften Vorgängen zu tun. Ich ackerte das erste Buch durch und orientierte mich anhand des Inhaltsverzeichnisses. Lady Sarah schaute derweil Suko über die Schulter. Er hatte sich den zweiten Wälzer vorgenommen.
    Die beiden hatten Glück.
    »Wir haben es!« rief Lady Sarah, »Hell’s Station!« Sie winkte mir zu. »Komm her, John.«
    Ich legte das Buch auf die Erde und schaute selbst nach. Die Herberge war abgebildet, ein altes Gemäuer, fast kapellenartig anzuschauen. Erbaut worden war die Station im sechzehnten Jahrhundert. In der Beschreibung hieß es, daß man in den Räumen dieses Hauses Leichen aufbewahrt hatte, um sie auf die Hölle vorzubereiten. Es waren immer die Toten gewesen, die sich in ihrem Leben gottlos verhalten hatten.
    »Verbrecher also«, sagte Suko.
    »Genau.«
    Ich tippte mit dem Finger gegen den Text. »Genau das muß es sein. Wo können wir es finden?«
    Die Anschrift stand auf der Rückseite der Abbildung. Suko schaute nach und las vor. »Die Herberge liegt südlich von Botesdale, nahe der Quelle des Little Ouse.«
    »Den Fluß kenne ich«, sagte Lady Sarah. »Da war ich schon mal.«
    »Und?«
    Sie lächelte verlegen. »Das ist lange her, John. Eine einsame Gegend zwischen Norwich und Ipswich. Der Fluß entspringt in einer leicht bergigen Gegend. Dort muß auch die Herberge liegen.« Sie ballte die Hand zur Faust. »Schade, daß ich morgen abreise. Ich wäre gern mit euch gekommen. Da hätte ich bestimmt alte Erinnerungen auffrischen können.«
    »Gut, daß du nach Paris fährst«, sagte ich.
    »Du bist heute eklig, John.«
    »Ich denke da mehr an dich.«
    »Dann haben wir ja unser Ziel«, sagte Suko. Er schaute auf die Uhr. »Heute werden wir es wohl nicht mehr schaffen, aber der morgige Tag beginnt schon früh.« Dann lächelte er. »Außerdem kann ich den BMW mal wieder flitzen lassen. London mit seinem Cityverkehr tut

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