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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ungemein kräftig fegte es auf den ›Blinden‹ zu, der davon völlig überrascht wurde.
    Der Apparat hämmerte gegen seinen Hals, und der Mann kippte nach hinten.
    Suko flog mitsamt dem Sessel zur Seite. Als der Schuß fiel, lag er schon am Boden. Die Kugel fetzte in das Schulterstück der Sessellehne. Dort riß sie den Stoff auf, was Suko nicht weiter kümmerte, er hatte sich bereits aus der unmittelbaren Gefahrenzone gedreht, eine Rolle geschlagen und hechtete auf den Schützen zu.
    Suko prallte gegen den Mann, bevor dieser sein Gewehr neu einrichten konnte.
    Der Mann fiel gegen seinen Kumpan, das hatte Suko gewollt, und er nutzte das Durcheinander aus.
    Schnell wie ein Schatten war er auf den beiden. Die Kerle bekamen es nun mit einem ausgebildeten Karatekämpfer zu tun, dessen Schläge zunächst ihre Arme trafen.
    Der Inspektor wunderte sich darüber, wie hart ihre Haut war. Einer ließ seinen Stock los, den Suko zur Seite kickte und sich gleichzeitig um den zweiten ›Blinden‹ kümmerte. Sein Karateschlag trieb den Mann zur Seite, der durch das halbe Zimmer torkelte und über einen Stuhl fiel.
    Suko hechtete hinterher, seine Faust kam wie ein Dampfhammer und traf das Kinn.
    Der Kopf des Mannes flog zurück, aber der Kerl war noch nicht ausgeschaltet. Er versuchte es wieder, bis Suko sein rechtes Gelenk packte und es hart herumdrehte.
    Das Brüllen schwang durch den Raum, aber der Inspektor hatte erreicht, was er wollte.
    Er schleuderte den Stock fort, sprang auf die Füße und drehte sich herum.
    Der zweite Mann war verschwunden!
    Sukos Blick fiel in den Flur. Er konnte die Tür sehen, die nicht offen stand.
    Wo befand sich der Kerl? Noch im Raum?
    In seinem Rücken hörte der Chinese das leise Lachen. Er drehte sich um und sah den Größeren der beiden, wie er sich langsam erhob. Mit der linken Hand stützte er sich dabei ab, die rechte berührte mit zwei Fingern den Rand der Brille.
    Fast gemächlich nahm er sie ab – und präsentierte seine Augen!
    Suko fuhr der Schreck durch alle Glieder. Die Augen dieses angeblich Blinden waren tatsächlich nicht normal. Sie brannten in einem unheimlichen Feuer…
    ***
    Was es genau war, konnte der Inspektor nicht sagen. Es waren auch keine normalen Flammen. Eine gallertartige Masse brannte, gab keinen Rauch ab, bewegte sich aber.
    Suko spürte die Hitze!
    Ihm kam es vor wie ein plötzlicher Schlag ins Gesicht. Brutal wurde er davon getroffen. Einen Schrei konnte selbst er nicht unterdrücken, riß die Hände vor sein Gesicht und wandte den Kopf ab.
    Hinter sich hörte er das böse Lachen des »Blinden« und auch dessen kratzige Stimme. »Nicht erschießen werden wir dich, sondern verbrennen. Dir wird die verkohlte Haut vom Gesicht abgezogen, das verspreche ich dir. Du wirst das Grauen erleben, du wirst langsamer sterben und spüren, wie es ist, in einem Feuer zu vergehen.«
    Mit noch immer vor das Gesicht geschlagenen Händen taumelte Suko durch den Raum. Er geriet in Richtung Schlafzimmer, als er das Geräusch der sich dort öffnenden Tür hörte.
    Suko spreizte die Finger, damit er durch die Lücken schielen konnte.
    Der zweite Kerl trat aus dem Raum. Auch er hatte seine Brille abgenommen, zeigte Suko seine Augen, und wieder traf den Chinesen der mörderische Brand.
    Der erste hatte seinen Rücken erreicht und hämmerte ihm die Fäuste ins Kreuz.
    »Da!« brüllte er. »Hin zu ihm. Verbrenne, du Hund!«
    Und Suko stolperte in den Tod…
    ***
    Ja, genau, er war es, daran gab es keinen Zweifel. Dieser Jorge Tigana war genau der Kerl, den ich gesehen hatte und in dessen Brillengläsern sich die beiden makabren Totenköpfe gespiegelt hatten.
    Ich war ihm freiwillig in die Falle gelaufen, aber ich ließ mir nichts anmerken. Er sollte noch nicht wissen, daß ich ihn erkannt hatte.
    Auch er tat, als hätte er einen Fremden vor sich. Seine Hände hatte er flach auf den Tisch gelegt. Ich konnte sie im Licht der Lampe erkennen und sah auch die Härchen auf der Haut wachsen. Sie wirkten wie ein braunblonder Pilz. Man konnte sagen, was man wollte, dieser Mann war außergewöhnlich.
    Ich wußte nicht, ob er mich anschaute, weil nicht zu erkennen war, was sich hinter der Brille tat. Jedenfalls fragte er mit fast sanft klingender Stimme. »Mit wem habe ich das Vergnügen, Sir?«
    »Ich nannte Ihnen meinen Namen bereits.«
    »Ja.« Er räusperte sich und lachte. »Das stimmt schon, Sie sagten es. Aber Sie haben mir noch nicht den Grund Ihres Besuchs bei mir erklärt. Das meine ich.

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