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0567 - Schwingen des Unheils

0567 - Schwingen des Unheils

Titel: 0567 - Schwingen des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schrillte durch die Etage, hier und da wurden Türen geöffnet. Die zivil gekleideten Sicherheitsleute schufen sich Platz.
    »Hier brennt nichts!« schrie einer durch den Gang. »Zurück in die Zimmer! Und die Türen schließen, aber von innen!«
    Sie waren zu schnell, um die machtvolle Aura eines Wesens zu erkennen, das mit ihnen im Korridor war. Ein Wesen, das es allerdings vorzog, in diesem Augenblick noch unsichtbar zu bleiben.
    Sie stürmten in die Suite!
    Blitzschnell ging es und war auch blitzschnell wieder vorbei.
    Zwei sprangen Tendyke an, entwaffneten ihn und zerrten ihn zurück. Zwei weitere widmeten sich mit gleicher Überrumpelungstaktik Zamorra, und der fünfte Mann richtete seine Dienstwaffe auf Cascal, weil der noch seine Pistole in Beidhandanschlag hielt.
    Doch Cascal dachte gar nicht daran, zu schießen, senkte die Hand mit der Waffe, behielt sie aber in der Hand.
    »Ihr seid wohl alle vom wilden Affen gebissen, wie?« fragte er rauh. »Was soll dieser Kriegseinsatz? Hier ist doch alles unter Kontrolle!«
    Eine Sekunde später war es das schon nicht mehr!
    ***
    Die Schmetterlinge ergriffen die Flucht.
    Diesmal fühlten sie sich in ihrer Existenz bedroht. Jeder einzelne für sich gab nichts um sein Leben, aber die Raben räumten mit schier unersättlichem Hunger zwischen ihnen auf und bedrohten ihre Art als Gesamtheit.
    Die Schnäbel schnappten und schluckten pausenlos.
    Innerhalb weniger Minuten hatten Hugin und Munin mehr als ihr eigenes Gewicht an Schmetterlingen verschlungen, und sie fraßen gierig immer weiter. Wo die Masse blieb, die sie verschlangen, wäre jedem heimlichen Beobachter ein Rätsel gewesen, das sich nur durch Magie erklären ließ.
    Die Raben waren regelrecht in Raserei verfallen, denn auf sie wirkte der gefährliche Schmetterlings-Zauber in ganz anderer Form als auf para-begabte Menschen. Odins Raben konnten einfach nicht mehr aufhören, zu jagen und zu fressen.
    Bis sich die Schmetterlinge schließlich zurückzogen!
    Sie verschwanden auf die gleiche Weise, auf die sie diese Welt betreten hatten, als Odin sie mit dem Feuer rief. Sie folgten dem Feuer nicht mehr, sie flohen jetzt, um ihre Art zu erhalten.
    Und mit ihnen verschwand auch der magische Bann.
    Als es keine Riesenschmetterlinge mehr auf dem Planeten Erde gab, wurden die rasenden Raben wieder ruhig.
    Und ebenso die Menschen…
    Odin war noch ahnungslos. Er wußte nicht, daß ihm seine eigenen Tiere in den Rücken gefallen waren und ein Massaker unter den Schmetterlingen angerichtet hatten. Er fühlte nur, daß der mentale Kontakt zu den Insekten jäh verlorenging.
    Unmittelbar vor sich sah er, wie die Situation seiner Kontrolle entglitt, denn die Sicherheitsleute stürmten die Suite.
    Diese Menschlein wagten es doch wirklich, ihm ins Handwerk zu pfuschen!
    In ihm erwachte der alte Zorn.
    Polternd stürmte Odin den Raum.
    Sein Speer flog - und durchbohrte einen der Ewigen!
    Der Dhyarra-Kristall half ihm nicht gegen Odins Macht, weil der Speer gegen Dhyarra-Energie gefirmt war.
    Mit einem gellenden Aufschrei ging Yhor zu Boden.
    Es war der Augenblick, in dem Julian Peters eingriff.
    ***
    Julian erkannte, daß er seiner größten Herausforderung gegenüberstand.
    Er schuf eine neue Traumwelt, die nur ihn und Odin einbezog.
    Aber es mußte alles sehr schnell gehen, um Odin an seinem mörderischen Tun zu hindern, und Julian fühlte, daß er Fehler machte, weil er zu unkonzentriert war.
    Das hier war etwas anderes, als nur eine Traumbrücke zu erschaffen. Es war wie damals, als er den Silbermond in einen Traum einkapselte, nur nicht ganz so groß. [10]
    Er mußte eine in sich schlüssige, komplexe Welt schaffen, klein, aber logisch genug aufgebaut, um ihm selbst alle Macht zu geben und Odins Macht zu beugen.
    Nicht mehr, denn brechen konnte er sie nicht.
    Vor ihm begann Odin zu wachsen!
    Der Ase erkannte, daß er in eine fremde Welt gerissen worden war, und so wandte er sich Julian zu und donnerte: »Du wagst es, dich gegen mich zu erheben? Wurm, der du bist! Die Hölle mag dich fürchten, aber ich lache über dich!«
    Die Worte hallten in Julian wider und durchrüttelten ihn bis ins Mark. Er schaffte es nicht, Odin zu halten, und der Ase entglitt ihm.
    Der Traum war nicht stabil genug.
    Odin zerriß das Netz, wischte es fort!
    Aber Reste des verwehenden Traumes klebten an ihm, versuchten ihn festzuhalten - und entzogen ihm Kraft!
    Er streifte sie tobend ab und kehrte zornig in die Wirklichkeit zurück.
    Die Ewigen waren

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