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0569 - Teufel im Leib

0569 - Teufel im Leib

Titel: 0569 - Teufel im Leib Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte ihn. Der Mann wirkte wie eine Karikatur mit seinen ewig grauen Anzügen, den weißen Hemden und der Fliege, die er ständig trug. Mal gepunktet, mal gestreift, dann wieder unifarben. Er hatte dichtes, schwarzes Haar, das zurückgekämmt auf seinem Kopf lag.
    Mallmann grüßte, sein Gruß wurde erwidert, und Scholz winkte ihm zu. »Wir haben auf Sie gewartet.«
    »Es ging nicht schneller.«
    Scholz grinste. »Trotz der sechzehn Ventile?«
    »Es lag am Nebel.«
    Will bekam einen Platz und von einem Wachtmeister eine Tasse Kaffee angeboten.
    In seiner Nähe saßen Männer um ein Funkgerät. Gleichzeitig hielten sie Sprechgeräte in der Hand. Sie standen mit dem Mann in Verbindung, der das Versteck suchen sollte.
    Will kannte diesen Gerd Bode, dem man alles zutrauen konnte. Jemand hatte ihn mal als deutschen James Bond bezeichnet. Nach den ersten beiden Schlucken fragte der Kommissar: »Hat Bode sich schon gemeldet?«
    Scholz nickte. »Es sieht sogar recht günstig aus. Er hat die Mulde gefunden.«
    »Tatsächlich?« Will nickte. »Das hätte ich nicht gedacht. Na ja, man sagt ihm ja eine besondere Spürnase nach.«
    Scholz zeichnete Kringel auf die Platte eines Tischs. »Da haben Sie recht, Mallmann. Nur haben wir seit dieser Meldung nichts mehr von ihm gehört.«
    »Was heißt das?«
    »Wir bekamen keine Verbindung, obwohl wir es mehrere Male versuchten. So sieht es aus.«
    »Haben Sie schon Leute hingeschickt, die nachschauen?«
    »Noch nicht. Der verabredete Zeitpunkt ist noch nicht erreicht.«
    Scholz legte die Stirn in Falten. »Sorgen bereitet uns das alles schon, wie Sie sich vorstellen können.«
    »Das allerdings. Wie lange wollen Sie warten?«
    Scholz schaute auf die Uhr. »Drei Minuten.«
    »Meinen Sie, das bringt was?«
    »Nein.« Er stand auf. »Wir werden es jetzt versuchen.« Zuvor gab er den Beamten an den Geräten noch einmal den Auftrag, sich mit Bode in Verbindung zu setzen. Diesmal erlebte Will Mallmann selbst, daß es nicht klappte.
    »Entweder ist Bode etwas passiert oder dem Gerät.«
    »Aber nicht Bode«, sagte einer aus der Mannschaft. »Der holt den Teufel aus der Hölle.«
    Mallmann warnte. »Manchmal verbrennt man sich dabei auch die Finger, mein Freund.«
    »Sie kennen Bode schlecht, Kommissar.«
    »Dafür den Teufel!«
    Der Sprecher schaute Mallmann an, als wäre dieser geisteskrank, enthielt sich aber eines weiteren Kommentars.
    »Mit dem Wagen kommen wir nicht bis ans Ziel«, sagte Scholz, als sie im Nebel standen. Er drückte den Kragen seines Wettermantels hoch. »Wir müssen schon laufen.«
    »Wie weit können wir denn fahren?«
    »Bis zum Waldrand. Das habe ich auf der Karte gesehen.«
    »Haben Sie noch einen Platz für mich frei?« fragte Mallmann.
    Scholz erlaubte sich ein Grinsen. »Sie wollen wohl Ihre Rakete aus Rüsselsheim schonen?«
    »So ist es.«
    »Kommen Sie.«
    In einem Jeep fanden Will und sein Kollege Platz. Sie hockten auf der Rückbank zusammen und bekamen sehr bald, als der Fahrer von der Straße abgebogen war, die Unebenheiten des Geländes mit.
    Der Boden war faltig, aufgeraut. Der Weg schmal. Er führte vorbei an eingezäunten Weidestücken, und sie tauchten ein in den ihnen aus den Tälern entgegenrollenden Nebelschwaden.
    »Was denken Sie über Bode?« fragte Will.
    Scholz räusperte sich. »Hoffentlich hat er sich diesmal nicht zuviel vorgenommen.«
    »Seine Alleingänge sind bekannt, nicht wahr?«
    »Ja, und offiziell genehmigt. Der Erfolg hat ihm oft genug recht gegeben.«
    Vor ihnen glühten Heckleuchten auf. Die Wagen wurden langsamer, fuhren nach rechts und verließen den schmalen Pfad, um sich mit ihren grobprofiligen Reifen durch das feuchte, weiche Erdreich der Wiesen zu wühlen und schließlich dicht am Waldrand stoppten.
    »Aussteigen«, sagte Scholz.
    Er war vor Will aus dem Jeep. Die Männer sanken bis zu den Knöcheln ein. Die Gruppe bestand aus zehn Leuten, Will eingeschlossen.
    Man versammelte sich um Bode, dem Will seinen Rücken zur Verfügung stellte, damit darauf die Karte ausgebreitet werden konnte.
    Scholz erklärte den Weg. Die Richtung brauchte nicht geändert zu werden. Sie mußten sich nur durch den Wald schlagen.
    Die Männer wußten, worauf es ankam. Fragen stellten sie nicht, nickten nur und überprüften ein letztesmal ihre Waffen. Ausgerüstet waren sie mit israelischen UZI-MPi’s und normalen Pistolen.
    Je vier bildeten eine Gruppe. Die beiden waren sehr schnell im Wald verschwunden.
    Mallmann und Scholz blieben zusammen.

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